und bauen lassen will, muß die Zulage vor der Stadt machen, und das Holtz nicht ehe in die Stadt führen, er habe denn die Leute zum rich- ten und heben bey der Hand. Die Steine, so ein ieder braucht, muß er entweder in seinen Hof führen, oder wo er keinen Platz hat, mit der Stadt-Obrigkeit Erlaubniß an einen Ort der Gasse, da sie am wenigsten hindern, zusammen und in die Höhe setzen lassen, keinen Schutt vor die Thüre werffen, oder gewärtig seyn, daß sol- cher alsobald, auf eines iedweden Kosten, weg- geschafft werde; Den Dünger muß einer aus dem Hofe laden lassen, oder wo er keinen Platz mehr hätte, nicht mehr auf einmahl heraus schaffen, als er folgendes Tages wegsühren las- sen kan. Die Wagen oder Karren muß ein iedweder in seinem Hofe oder Forwerg erhal- ten.
§. 20. Desgleichen ist auch zu verordnen, daß auf denjenigen Gassen und Gegenden, wo keine Brunnen, Ströhme oder andere Wasser- Behältnisse vorhanden, oder aber in der Nähe die Sturm-Fässer, die an den Häusern allezeit stehen, stets mit Wasser angefüllet seyn, damit man dieselben bey einer entstehenden plötzlichen Feuers Brunst gleich gebrauchen könne, und nicht erstlich warten dürffe, biß dieselben mit Wasser angefüllet werden, und unterdessen, ehe
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und bauen laſſen will, muß die Zulage vor der Stadt machen, und das Holtz nicht ehe in die Stadt fuͤhren, er habe denn die Leute zum rich- ten und heben bey der Hand. Die Steine, ſo ein ieder braucht, muß er entweder in ſeinen Hof fuͤhren, oder wo er keinen Platz hat, mit der Stadt-Obrigkeit Erlaubniß an einen Ort der Gaſſe, da ſie am wenigſten hindern, zuſammen und in die Hoͤhe ſetzen laſſen, keinen Schutt vor die Thuͤre werffen, oder gewaͤrtig ſeyn, daß ſol- cher alſobald, auf eines iedweden Koſten, weg- geſchafft werde; Den Duͤnger muß einer aus dem Hofe laden laſſen, oder wo er keinen Platz mehr haͤtte, nicht mehr auf einmahl heraus ſchaffen, als er folgendes Tages wegſuͤhren laſ- ſen kan. Die Wagen oder Karren muß ein iedweder in ſeinem Hofe oder Forwerg erhal- ten.
§. 20. Desgleichen iſt auch zu verordnen, daß auf denjenigen Gaſſen und Gegenden, wo keine Brunnen, Stroͤhme oder andere Waſſer- Behaͤltniſſe vorhanden, oder aber in der Naͤhe die Sturm-Faͤſſer, die an den Haͤuſern allezeit ſtehen, ſtets mit Waſſer angefuͤllet ſeyn, damit man dieſelben bey einer entſtehenden ploͤtzlichen Feuers Brunſt gleich gebrauchen koͤnne, und nicht erſtlich warten duͤrffe, biß dieſelben mit Waſſer angefuͤllet werden, und unterdeſſen, ehe
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und bauen laſſen will, muß die Zulage vor der
Stadt machen, und das Holtz nicht ehe in die
Stadt fuͤhren, er habe denn die Leute zum rich-
ten und heben bey der Hand. Die Steine, ſo
ein ieder braucht, muß er entweder in ſeinen
Hof fuͤhren, oder wo er keinen Platz hat, mit der
Stadt-Obrigkeit Erlaubniß an einen Ort der
Gaſſe, da ſie am wenigſten hindern, zuſammen
und in die Hoͤhe ſetzen laſſen, keinen Schutt vor
die Thuͤre werffen, oder gewaͤrtig ſeyn, daß ſol-
cher alſobald, auf eines iedweden Koſten, weg-
geſchafft werde; Den Duͤnger muß einer aus
dem Hofe laden laſſen, oder wo er keinen Platz
mehr haͤtte, nicht mehr auf einmahl heraus
ſchaffen, als er folgendes Tages wegſuͤhren laſ-
ſen kan. Die Wagen oder Karren muß ein
iedweder in ſeinem Hofe oder Forwerg erhal-
ten.
§. 20. Desgleichen iſt auch zu verordnen,
daß auf denjenigen Gaſſen und Gegenden, wo
keine Brunnen, Stroͤhme oder andere Waſſer-
Behaͤltniſſe vorhanden, oder aber in der Naͤhe
die Sturm-Faͤſſer, die an den Haͤuſern allezeit
ſtehen, ſtets mit Waſſer angefuͤllet ſeyn, damit
man dieſelben bey einer entſtehenden ploͤtzlichen
Feuers Brunſt gleich gebrauchen koͤnne, und
nicht erſtlich warten duͤrffe, biß dieſelben mit
Waſſer angefuͤllet werden, und unterdeſſen, ehe
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1290>, abgerufen am 23.11.2024.
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