Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



solche Excesse bißweilen gefährliche Feuers-
Brünste entstehen, so ist dergleichen bey hoher
und ernster Straffe von der Obrigkeit zu ver-
biethen. Es muß auch niemand Racketen, sie
seyn steigend, fahrend oder fliegend, noch Feuer-
Kugeln, weder bey Tag noch Nacht, in Städ-
ten oder Dörffern, auswerffen, bey Vermei-
dung willkührlicher Straffe, und im Fall Feu-
ers-Brunst daraus entstünde, müssen die Uber-
treter, nach Urthel und Recht, unnachläßig be-
strafft werden.

§. 6. Ohne ausdrücklichen Vorbewust und
Besichtigung der Obrigkeit muß keine neue
Feuer-Mauer, Brau- oder Wasch-Kessel,
Back-Ofen, Schmiede-Oefen, Maltz-Darre,
Brandwein-Blase, oder worunter man sonst
stetswährend starckes Feuer halten muß, an ei-
nem Ort gesetzet, oder in dieselbe samt denen
Brand-Mauern höltzerne Balcken gezogen,
vielweniger das allbereit befindliche Holtz und
Leim-Werck nur mit einem Ziegel-Steine be-
kleidet oder verblendet werden, bey Vermei-
dung ernstlicher exemplarischer Bestraffung
derer Handwercks-Leute und Haußwirthe.

§. 7. Auch muß denen Beckern in Städ-
ten, Flecken und Dörffern geboten werden, daß
sie die Back-Oefen und Rauch-Löcher mit eiser-
nen Thüren und Platten wohl verwahren, da-

mit,



ſolche Exceſſe bißweilen gefaͤhrliche Feuers-
Bruͤnſte entſtehen, ſo iſt dergleichen bey hoher
und ernſter Straffe von der Obrigkeit zu ver-
biethen. Es muß auch niemand Racketen, ſie
ſeyn ſteigend, fahrend oder fliegend, noch Feuer-
Kugeln, weder bey Tag noch Nacht, in Staͤd-
ten oder Doͤrffern, auswerffen, bey Vermei-
dung willkuͤhrlicher Straffe, und im Fall Feu-
ers-Brunſt daraus entſtuͤnde, muͤſſen die Uber-
treter, nach Urthel und Recht, unnachlaͤßig be-
ſtrafft werden.

§. 6. Ohne ausdruͤcklichen Vorbewuſt und
Beſichtigung der Obrigkeit muß keine neue
Feuer-Mauer, Brau- oder Waſch-Keſſel,
Back-Ofen, Schmiede-Oefen, Maltz-Darre,
Brandwein-Blaſe, oder worunter man ſonſt
ſtetswaͤhrend ſtarckes Feuer halten muß, an ei-
nem Ort geſetzet, oder in dieſelbe ſamt denen
Brand-Mauern hoͤltzerne Balcken gezogen,
vielweniger das allbereit befindliche Holtz und
Leim-Werck nur mit einem Ziegel-Steine be-
kleidet oder verblendet werden, bey Vermei-
dung ernſtlicher exemplariſcher Beſtraffung
derer Handwercks-Leute und Haußwirthe.

§. 7. Auch muß denen Beckern in Staͤd-
ten, Flecken und Doͤrffern geboten werden, daß
ſie die Back-Oefen und Rauch-Loͤcher mit eiſer-
nen Thuͤren und Platten wohl verwahren, da-

mit,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1283" n="1263"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Exce&#x017F;&#x017F;e</hi> bißweilen gefa&#x0364;hrliche Feuers-<lb/>
Bru&#x0364;n&#x017F;te ent&#x017F;tehen, &#x017F;o i&#x017F;t dergleichen bey hoher<lb/>
und ern&#x017F;ter Straffe von der Obrigkeit zu ver-<lb/>
biethen. Es muß auch niemand Racketen, &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;teigend, fahrend oder fliegend, noch Feuer-<lb/>
Kugeln, weder bey Tag noch Nacht, in Sta&#x0364;d-<lb/>
ten oder Do&#x0364;rffern, auswerffen, bey Vermei-<lb/>
dung willku&#x0364;hrlicher Straffe, und im Fall Feu-<lb/>
ers-Brun&#x017F;t daraus ent&#x017F;tu&#x0364;nde, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Uber-<lb/>
treter, nach Urthel und Recht, unnachla&#x0364;ßig be-<lb/>
&#x017F;trafft werden.</p><lb/>
        <p>§. 6. Ohne ausdru&#x0364;cklichen Vorbewu&#x017F;t und<lb/>
Be&#x017F;ichtigung der Obrigkeit muß keine neue<lb/>
Feuer-Mauer, Brau- oder Wa&#x017F;ch-Ke&#x017F;&#x017F;el,<lb/>
Back-Ofen, Schmiede-Oefen, Maltz-Darre,<lb/>
Brandwein-Bla&#x017F;e, oder worunter man &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
&#x017F;tetswa&#x0364;hrend &#x017F;tarckes Feuer halten muß, an ei-<lb/>
nem Ort ge&#x017F;etzet, oder in die&#x017F;elbe &#x017F;amt denen<lb/>
Brand-Mauern ho&#x0364;ltzerne Balcken gezogen,<lb/>
vielweniger das allbereit befindliche Holtz und<lb/>
Leim-Werck nur mit einem Ziegel-Steine be-<lb/>
kleidet oder verblendet werden, bey Vermei-<lb/>
dung ern&#x017F;tlicher <hi rendition="#aq">exemplari</hi>&#x017F;cher Be&#x017F;traffung<lb/>
derer Handwercks-Leute und Haußwirthe.</p><lb/>
        <p>§. 7. Auch muß denen Beckern in Sta&#x0364;d-<lb/>
ten, Flecken und Do&#x0364;rffern geboten werden, daß<lb/>
&#x017F;ie die Back-Oefen und Rauch-Lo&#x0364;cher mit ei&#x017F;er-<lb/>
nen Thu&#x0364;ren und Platten wohl verwahren, da-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1263/1283] ſolche Exceſſe bißweilen gefaͤhrliche Feuers- Bruͤnſte entſtehen, ſo iſt dergleichen bey hoher und ernſter Straffe von der Obrigkeit zu ver- biethen. Es muß auch niemand Racketen, ſie ſeyn ſteigend, fahrend oder fliegend, noch Feuer- Kugeln, weder bey Tag noch Nacht, in Staͤd- ten oder Doͤrffern, auswerffen, bey Vermei- dung willkuͤhrlicher Straffe, und im Fall Feu- ers-Brunſt daraus entſtuͤnde, muͤſſen die Uber- treter, nach Urthel und Recht, unnachlaͤßig be- ſtrafft werden. §. 6. Ohne ausdruͤcklichen Vorbewuſt und Beſichtigung der Obrigkeit muß keine neue Feuer-Mauer, Brau- oder Waſch-Keſſel, Back-Ofen, Schmiede-Oefen, Maltz-Darre, Brandwein-Blaſe, oder worunter man ſonſt ſtetswaͤhrend ſtarckes Feuer halten muß, an ei- nem Ort geſetzet, oder in dieſelbe ſamt denen Brand-Mauern hoͤltzerne Balcken gezogen, vielweniger das allbereit befindliche Holtz und Leim-Werck nur mit einem Ziegel-Steine be- kleidet oder verblendet werden, bey Vermei- dung ernſtlicher exemplariſcher Beſtraffung derer Handwercks-Leute und Haußwirthe. §. 7. Auch muß denen Beckern in Staͤd- ten, Flecken und Doͤrffern geboten werden, daß ſie die Back-Oefen und Rauch-Loͤcher mit eiſer- nen Thuͤren und Platten wohl verwahren, da- mit,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1283
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1283>, abgerufen am 29.06.2024.