Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



hen könte, sind sonst an einem unschädlichen Ort
Gruben zu machen, und das Wasser darauff zu
tragen oder zu fahren. Siehe die Churfl. Lü-
neburgische Constitution de anno 1708. wegen
des Flachs-Röstens.

§. 11. Bey der Fischerey sind gewisse Tage in
der Wochen auszumachen, an welchen dieselbi-
ge erlaubet wird, und auch nicht einem ieden in-
sonderheit, sondern denjenigen, die mit Häusern,
oder andern unbeweglichen Grund-Stücken an-
gesessen sind, damit die Wässer nicht von einem
iedweden unnützen Gesindel verwüstet werden.

§. 12. Die sich der Fischereyen zu gebrau-
chen berechtiget sind, müssen die Haamen im
Wasser auffheben, und auffs Land durchaus nicht
schütten, damit die kleine Bruth, so durch den
Haamen kan, nicht umkomme. Die Garnsäcke,
Wathen und ander Fischzeug müssen alle ihre
gehörige Maß und Weite haben, daß die Bruth
nicht verderbet werde. Derowegen ist iedes Orts
Obrigkeiten anzubefehlen, daß sie aller vier Wo-
chen visitiren, und diejenigen Fischzeuge, so sie
vor untüchtig erkennen, wegnehmen, und die Be-
sitzer bestraffen. Es muß auch niemand keinen
neuen Fischzeug brauchen, ehe und bevor er be-
sichtiget, und der Fisch-Ordnung gemäß von der
Obrigkeit erkant worden.

§. 13. Es müssen in die fliessenden Bäche und

kleinen



hen koͤnte, ſind ſonſt an einem unſchaͤdlichen Ort
Gruben zu machen, und das Waſſer darauff zu
tragen oder zu fahren. Siehe die Churfl. Luͤ-
neburgiſche Conſtitution de anno 1708. wegen
des Flachs-Roͤſtens.

§. 11. Bey der Fiſcherey ſind gewiſſe Tage in
der Wochen auszumachen, an welchen dieſelbi-
ge erlaubet wird, und auch nicht einem ieden in-
ſonderheit, ſondern denjenigen, die mit Haͤuſern,
oder andern unbeweglichen Grund-Stuͤcken an-
geſeſſen ſind, damit die Waͤſſer nicht von einem
iedweden unnuͤtzen Geſindel verwuͤſtet werden.

§. 12. Die ſich der Fiſchereyen zu gebrau-
chen berechtiget ſind, muͤſſen die Haamen im
Waſſer auffheben, und auffs Land durchaus nicht
ſchuͤtten, damit die kleine Bruth, ſo durch den
Haamen kan, nicht umkomme. Die Garnſaͤcke,
Wathen und ander Fiſchzeug muͤſſen alle ihre
gehoͤrige Maß und Weite haben, daß die Bruth
nicht verderbet werde. Derowegen iſt iedes Orts
Obrigkeiten anzubefehlen, daß ſie aller vier Wo-
chen viſitiren, und diejenigen Fiſchzeuge, ſo ſie
vor untuͤchtig erkennen, wegnehmen, und die Be-
ſitzer beſtraffen. Es muß auch niemand keinen
neuen Fiſchzeug brauchen, ehe und bevor er be-
ſichtiget, und der Fiſch-Ordnung gemaͤß von der
Obrigkeit erkant worden.

§. 13. Es muͤſſen in die flieſſenden Baͤche und

kleinen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1224" n="1204"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> hen ko&#x0364;nte, &#x017F;ind &#x017F;on&#x017F;t an einem un&#x017F;cha&#x0364;dlichen Ort<lb/>
Gruben zu machen, und das Wa&#x017F;&#x017F;er darauff zu<lb/>
tragen oder zu fahren. Siehe die Churfl. Lu&#x0364;-<lb/>
neburgi&#x017F;che <hi rendition="#aq">Con&#x017F;titution de anno</hi> 1708. wegen<lb/>
des Flachs-Ro&#x0364;&#x017F;tens.</p><lb/>
        <p>§. 11. Bey der Fi&#x017F;cherey &#x017F;ind gewi&#x017F;&#x017F;e Tage in<lb/>
der Wochen auszumachen, an welchen die&#x017F;elbi-<lb/>
ge erlaubet wird, und auch nicht einem ieden in-<lb/>
&#x017F;onderheit, &#x017F;ondern denjenigen, die mit Ha&#x0364;u&#x017F;ern,<lb/>
oder andern unbeweglichen Grund-Stu&#x0364;cken an-<lb/>
ge&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind, damit die Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;er nicht von einem<lb/>
iedweden unnu&#x0364;tzen Ge&#x017F;indel verwu&#x0364;&#x017F;tet werden.</p><lb/>
        <p>§. 12. Die &#x017F;ich der Fi&#x017F;chereyen zu gebrau-<lb/>
chen berechtiget &#x017F;ind, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Haamen im<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er auffheben, und auffs Land durchaus nicht<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tten, damit die kleine Bruth, &#x017F;o durch den<lb/>
Haamen kan, nicht umkomme. Die Garn&#x017F;a&#x0364;cke,<lb/>
Wathen und ander Fi&#x017F;chzeug mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle ihre<lb/>
geho&#x0364;rige Maß und Weite haben, daß die Bruth<lb/>
nicht verderbet werde. Derowegen i&#x017F;t iedes Orts<lb/>
Obrigkeiten anzubefehlen, daß &#x017F;ie aller vier Wo-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">vi&#x017F;iti</hi>ren, und diejenigen Fi&#x017F;chzeuge, &#x017F;o &#x017F;ie<lb/>
vor untu&#x0364;chtig erkennen, wegnehmen, und die Be-<lb/>
&#x017F;itzer be&#x017F;traffen. Es muß auch niemand keinen<lb/>
neuen Fi&#x017F;chzeug brauchen, ehe und bevor er be-<lb/>
&#x017F;ichtiget, und der Fi&#x017F;ch-Ordnung gema&#x0364;ß von der<lb/>
Obrigkeit erkant worden.</p><lb/>
        <p>§. 13. Es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en in die flie&#x017F;&#x017F;enden Ba&#x0364;che und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kleinen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1204/1224] hen koͤnte, ſind ſonſt an einem unſchaͤdlichen Ort Gruben zu machen, und das Waſſer darauff zu tragen oder zu fahren. Siehe die Churfl. Luͤ- neburgiſche Conſtitution de anno 1708. wegen des Flachs-Roͤſtens. §. 11. Bey der Fiſcherey ſind gewiſſe Tage in der Wochen auszumachen, an welchen dieſelbi- ge erlaubet wird, und auch nicht einem ieden in- ſonderheit, ſondern denjenigen, die mit Haͤuſern, oder andern unbeweglichen Grund-Stuͤcken an- geſeſſen ſind, damit die Waͤſſer nicht von einem iedweden unnuͤtzen Geſindel verwuͤſtet werden. §. 12. Die ſich der Fiſchereyen zu gebrau- chen berechtiget ſind, muͤſſen die Haamen im Waſſer auffheben, und auffs Land durchaus nicht ſchuͤtten, damit die kleine Bruth, ſo durch den Haamen kan, nicht umkomme. Die Garnſaͤcke, Wathen und ander Fiſchzeug muͤſſen alle ihre gehoͤrige Maß und Weite haben, daß die Bruth nicht verderbet werde. Derowegen iſt iedes Orts Obrigkeiten anzubefehlen, daß ſie aller vier Wo- chen viſitiren, und diejenigen Fiſchzeuge, ſo ſie vor untuͤchtig erkennen, wegnehmen, und die Be- ſitzer beſtraffen. Es muß auch niemand keinen neuen Fiſchzeug brauchen, ehe und bevor er be- ſichtiget, und der Fiſch-Ordnung gemaͤß von der Obrigkeit erkant worden. §. 13. Es muͤſſen in die flieſſenden Baͤche und kleinen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1224
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1224>, abgerufen am 29.06.2024.