Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



und Vogelstelle vermiethet, und wo sie gelegen.
Es müssen in den Vogelschneiden und anders-
wo gantz keine Fallen oder Trittschlingen vor
Auer- und Birckhähne zu stellen verstattet wer-
den, weil hierdurch das hohe Feder-Wildpret
hinweg gefangen, und vielmahls durch die Vo-
gel-Steller heimlich verparthieret, und zu den
Fürstlichen Hof-Küchen nicht geliefert wird;
Deswegen müssen denn die Forst-Bedienten
hierüber ein fleißiges Aufsehen haben, und so sie
einen deshalben betreten, der zuvor nicht son-
derbahren Befehl oder Vergünstigung erlangt
hätte, den Jagd-Patenten gemäß bestraffen.

§. 28 Unter den Vögeln, welche sonder-
lich geheget werden, sind auch die Phasane, und
wird dahero in den Jagd-Mandaten den Unter-
thanen, ja iedermänniglich bey harter Bestraf-
fung verboten, daß sich niemand gelüsten lasse,
denen Phasanen mit Büchsen, Netzen und Gar-
ne, oder auf andere Weise, öffentlich oder heim-
lich nachzustellen, vielweniger dieselben wegzu-
schiessen, oder wegzufangen, und wer sich hierü-
ber betreten läst, ist mit der an einem ieden Ort
hergebrachten Straffe zu belegen. Damit
der Phasanen Stand nicht möge gestöhret
werden, so wird bey den Phasunen-Gehegen
scharff verboten, eine Büchse oder Pistohle loß
zu schiessen, und den Verbrechern wohl gar mit

dem
F f f f



und Vogelſtelle vermiethet, und wo ſie gelegen.
Es muͤſſen in den Vogelſchneiden und anders-
wo gantz keine Fallen oder Trittſchlingen vor
Auer- und Birckhaͤhne zu ſtellen verſtattet wer-
den, weil hierdurch das hohe Feder-Wildpret
hinweg gefangen, und vielmahls durch die Vo-
gel-Steller heimlich verparthieret, und zu den
Fuͤrſtlichen Hof-Kuͤchen nicht geliefert wird;
Deswegen muͤſſen denn die Forſt-Bedienten
hieruͤber ein fleißiges Aufſehen haben, und ſo ſie
einen deshalben betreten, der zuvor nicht ſon-
derbahren Befehl oder Verguͤnſtigung erlangt
haͤtte, den Jagd-Patenten gemaͤß beſtraffen.

§. 28 Unter den Voͤgeln, welche ſonder-
lich geheget werden, ſind auch die Phaſane, und
wird dahero in den Jagd-Mandaten den Unter-
thanen, ja iedermaͤnniglich bey harter Beſtraf-
fung verboten, daß ſich niemand geluͤſten laſſe,
denen Phaſanen mit Buͤchſen, Netzen und Gar-
ne, oder auf andere Weiſe, oͤffentlich oder heim-
lich nachzuſtellen, vielweniger dieſelben wegzu-
ſchieſſen, oder wegzufangen, und wer ſich hieruͤ-
ber betreten laͤſt, iſt mit der an einem ieden Ort
hergebrachten Straffe zu belegen. Damit
der Phaſanen Stand nicht moͤge geſtoͤhret
werden, ſo wird bey den Phaſunen-Gehegen
ſcharff verboten, eine Buͤchſe oder Piſtohle loß
zu ſchieſſen, und den Verbrechern wohl gar mit

dem
F f f f
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1205" n="1185"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> und Vogel&#x017F;telle vermiethet, und wo &#x017F;ie gelegen.<lb/>
Es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en in den Vogel&#x017F;chneiden und anders-<lb/>
wo gantz keine Fallen oder Tritt&#x017F;chlingen vor<lb/>
Auer- und Birckha&#x0364;hne zu &#x017F;tellen ver&#x017F;tattet wer-<lb/>
den, weil hierdurch das hohe Feder-Wildpret<lb/>
hinweg gefangen, und vielmahls durch die Vo-<lb/>
gel-Steller heimlich verparthieret, und zu den<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Hof-Ku&#x0364;chen nicht geliefert wird;<lb/>
Deswegen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en denn die For&#x017F;t-Bedienten<lb/>
hieru&#x0364;ber ein fleißiges Auf&#x017F;ehen haben, und &#x017F;o &#x017F;ie<lb/>
einen deshalben betreten, der zuvor nicht &#x017F;on-<lb/>
derbahren Befehl oder Vergu&#x0364;n&#x017F;tigung erlangt<lb/>
ha&#x0364;tte, den Jagd-Patenten gema&#x0364;ß be&#x017F;traffen.</p><lb/>
        <p>§. 28 Unter den Vo&#x0364;geln, welche &#x017F;onder-<lb/>
lich geheget werden, &#x017F;ind auch die Pha&#x017F;ane, und<lb/>
wird dahero in den Jagd-<hi rendition="#aq">Mandat</hi>en den Unter-<lb/>
thanen, ja iederma&#x0364;nniglich bey harter Be&#x017F;traf-<lb/>
fung verboten, daß &#x017F;ich niemand gelu&#x0364;&#x017F;ten la&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
denen Pha&#x017F;anen mit Bu&#x0364;ch&#x017F;en, Netzen und Gar-<lb/>
ne, oder auf andere Wei&#x017F;e, o&#x0364;ffentlich oder heim-<lb/>
lich nachzu&#x017F;tellen, vielweniger die&#x017F;elben wegzu-<lb/>
&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en, oder wegzufangen, und wer &#x017F;ich hieru&#x0364;-<lb/>
ber betreten la&#x0364;&#x017F;t, i&#x017F;t mit der an einem ieden Ort<lb/>
hergebrachten Straffe zu belegen. Damit<lb/>
der Pha&#x017F;anen Stand nicht mo&#x0364;ge ge&#x017F;to&#x0364;hret<lb/>
werden, &#x017F;o wird bey den Pha&#x017F;unen-Gehegen<lb/>
&#x017F;charff verboten, eine Bu&#x0364;ch&#x017F;e oder Pi&#x017F;tohle loß<lb/>
zu &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en, und den Verbrechern wohl gar mit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F f f f</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1185/1205] und Vogelſtelle vermiethet, und wo ſie gelegen. Es muͤſſen in den Vogelſchneiden und anders- wo gantz keine Fallen oder Trittſchlingen vor Auer- und Birckhaͤhne zu ſtellen verſtattet wer- den, weil hierdurch das hohe Feder-Wildpret hinweg gefangen, und vielmahls durch die Vo- gel-Steller heimlich verparthieret, und zu den Fuͤrſtlichen Hof-Kuͤchen nicht geliefert wird; Deswegen muͤſſen denn die Forſt-Bedienten hieruͤber ein fleißiges Aufſehen haben, und ſo ſie einen deshalben betreten, der zuvor nicht ſon- derbahren Befehl oder Verguͤnſtigung erlangt haͤtte, den Jagd-Patenten gemaͤß beſtraffen. §. 28 Unter den Voͤgeln, welche ſonder- lich geheget werden, ſind auch die Phaſane, und wird dahero in den Jagd-Mandaten den Unter- thanen, ja iedermaͤnniglich bey harter Beſtraf- fung verboten, daß ſich niemand geluͤſten laſſe, denen Phaſanen mit Buͤchſen, Netzen und Gar- ne, oder auf andere Weiſe, oͤffentlich oder heim- lich nachzuſtellen, vielweniger dieſelben wegzu- ſchieſſen, oder wegzufangen, und wer ſich hieruͤ- ber betreten laͤſt, iſt mit der an einem ieden Ort hergebrachten Straffe zu belegen. Damit der Phaſanen Stand nicht moͤge geſtoͤhret werden, ſo wird bey den Phaſunen-Gehegen ſcharff verboten, eine Buͤchſe oder Piſtohle loß zu ſchieſſen, und den Verbrechern wohl gar mit dem F f f f

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1205
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1205>, abgerufen am 29.06.2024.