Tractätgen, so der Herr Autor davon ausge- hen lassen, selbst nachschlagen.
§. 31. Nicht geringern Ruhm verdienen auch die von dem Herrn Professor Lehmann neu erfundenen Puchwercke. Es ist aber der Nutzen dieser Puchwercke darum hoch zu schä- tzen, weil man mit eben der spahrsamen Quan- tität Wasser, wodurch bißher kaum 3 biß 4. Centner Puchstempel gehoben worden, nun- mehro 120. Centner schwer heben kan, welches, wenn ich 3. Stempel gegen 48. rechne, ein 16. sächiges Puchwerck austrägt, oder nach denen Freyberger doppelten und schweren Puchwer- cken, da die 6. Stempel, ieder zu 2. und einen halben Centner schwer geführet werden, ein fünfffächtiges doppeltes Puchwerck austrägt, und darff ich nicht weitläufftig die Verhältniß 4. Centner gegen 120. daß es 30mahl mehr, auch 45. gegen 240. daß es fünffmahl mehr Schwere, und folglich in Zersetzung der mine- ren, so viel mehr thun muß, allegiren. Es kömmt vornemlich der Umstand dazu, so das Puchwerck pretieuse macht, daß in eben der Zeit, da sonst 6. Stempel aufgehoben und nie- dergeschlagen werden, hier 48. Stempel ihre Arbeit in Puchen verrichten, wodurch ja durch Kunst die unschätzbare Zeit und das schnell ge- nung lauffende, und was noch mehr ist, sehr we-
nige
A a a a 3
Tractaͤtgen, ſo der Herr Autor davon ausge- hen laſſen, ſelbſt nachſchlagen.
§. 31. Nicht geringern Ruhm verdienen auch die von dem Herrn Profeſſor Lehmann neu erfundenen Puchwercke. Es iſt aber der Nutzen dieſer Puchwercke darum hoch zu ſchaͤ- tzen, weil man mit eben der ſpahrſamen Quan- titaͤt Waſſer, wodurch bißher kaum 3 biß 4. Centner Puchſtempel gehoben worden, nun- mehro 120. Centner ſchwer heben kan, welches, wenn ich 3. Stempel gegen 48. rechne, ein 16. ſaͤchiges Puchwerck austraͤgt, oder nach denen Freyberger doppelten und ſchweren Puchwer- cken, da die 6. Stempel, ieder zu 2. und einen halben Centner ſchwer gefuͤhret werden, ein fuͤnfffaͤchtiges doppeltes Puchwerck austraͤgt, und darff ich nicht weitlaͤufftig die Verhaͤltniß 4. Centner gegen 120. daß es 30mahl mehr, auch 45. gegen 240. daß es fuͤnffmahl mehr Schwere, und folglich in Zerſetzung der mine- ren, ſo viel mehr thun muß, allegiren. Es koͤmmt vornemlich der Umſtand dazu, ſo das Puchwerck pretieuſe macht, daß in eben der Zeit, da ſonſt 6. Stempel aufgehoben und nie- dergeſchlagen werden, hier 48. Stempel ihre Arbeit in Puchen verrichten, wodurch ja durch Kunſt die unſchaͤtzbare Zeit und das ſchnell ge- nung lauffende, und was noch mehr iſt, ſehr we-
nige
A a a a 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f1129"n="1109"/><fwplace="top"type="header"><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></fw> Tractaͤtgen, ſo der Herr <hirendition="#aq">Autor</hi> davon ausge-<lb/>
hen laſſen, ſelbſt nachſchlagen.</p><lb/><p>§. 31. Nicht geringern Ruhm verdienen<lb/>
auch die von dem Herrn <hirendition="#aq">Profeſſor</hi> Lehmann<lb/>
neu erfundenen Puchwercke. Es iſt aber der<lb/>
Nutzen dieſer Puchwercke darum hoch zu ſchaͤ-<lb/>
tzen, weil man mit eben der ſpahrſamen <hirendition="#aq">Quan-<lb/>
ti</hi>taͤt Waſſer, wodurch bißher kaum 3 biß 4.<lb/>
Centner Puchſtempel gehoben worden, nun-<lb/>
mehro 120. Centner ſchwer heben kan, welches,<lb/>
wenn ich 3. Stempel gegen 48. rechne, ein 16.<lb/>ſaͤchiges Puchwerck austraͤgt, oder nach denen<lb/>
Freyberger doppelten und ſchweren Puchwer-<lb/>
cken, da die 6. Stempel, ieder zu 2. und einen<lb/>
halben Centner ſchwer gefuͤhret werden, ein<lb/>
fuͤnfffaͤchtiges doppeltes Puchwerck austraͤgt,<lb/>
und darff ich nicht weitlaͤufftig die Verhaͤltniß<lb/>
4. Centner gegen 120. daß es 30mahl mehr,<lb/>
auch 45. gegen 240. daß es fuͤnffmahl mehr<lb/>
Schwere, und folglich in Zerſetzung der <hirendition="#aq">mine-</hi><lb/>
ren, ſo viel mehr thun muß, <hirendition="#aq">allegi</hi>ren. Es<lb/>
koͤmmt vornemlich der Umſtand dazu, ſo das<lb/>
Puchwerck <hirendition="#aq">pretieuſe</hi> macht, daß in eben der<lb/>
Zeit, da ſonſt 6. Stempel aufgehoben und nie-<lb/>
dergeſchlagen werden, hier 48. Stempel ihre<lb/>
Arbeit in Puchen verrichten, wodurch ja durch<lb/>
Kunſt die unſchaͤtzbare Zeit und das ſchnell ge-<lb/>
nung lauffende, und was noch mehr iſt, ſehr we-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a a a 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">nige</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[1109/1129]
Tractaͤtgen, ſo der Herr Autor davon ausge-
hen laſſen, ſelbſt nachſchlagen.
§. 31. Nicht geringern Ruhm verdienen
auch die von dem Herrn Profeſſor Lehmann
neu erfundenen Puchwercke. Es iſt aber der
Nutzen dieſer Puchwercke darum hoch zu ſchaͤ-
tzen, weil man mit eben der ſpahrſamen Quan-
titaͤt Waſſer, wodurch bißher kaum 3 biß 4.
Centner Puchſtempel gehoben worden, nun-
mehro 120. Centner ſchwer heben kan, welches,
wenn ich 3. Stempel gegen 48. rechne, ein 16.
ſaͤchiges Puchwerck austraͤgt, oder nach denen
Freyberger doppelten und ſchweren Puchwer-
cken, da die 6. Stempel, ieder zu 2. und einen
halben Centner ſchwer gefuͤhret werden, ein
fuͤnfffaͤchtiges doppeltes Puchwerck austraͤgt,
und darff ich nicht weitlaͤufftig die Verhaͤltniß
4. Centner gegen 120. daß es 30mahl mehr,
auch 45. gegen 240. daß es fuͤnffmahl mehr
Schwere, und folglich in Zerſetzung der mine-
ren, ſo viel mehr thun muß, allegiren. Es
koͤmmt vornemlich der Umſtand dazu, ſo das
Puchwerck pretieuſe macht, daß in eben der
Zeit, da ſonſt 6. Stempel aufgehoben und nie-
dergeſchlagen werden, hier 48. Stempel ihre
Arbeit in Puchen verrichten, wodurch ja durch
Kunſt die unſchaͤtzbare Zeit und das ſchnell ge-
nung lauffende, und was noch mehr iſt, ſehr we-
nige
A a a a 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1129>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.