Frischlinge zugleich mit geprellt. Anno 1728 wur- de bey dem zum Divertissement Jhrer Königlichen Majestät in Preussen, in Dresden angestellten Fuchß-Prellen, ein wildes Schwein mit geprellet, ingleichen etzliche Personen zur Lust, davon die eine in Springen so exercirt gewesen, daß sie auch biß oben an die Fenster, wo die beyden Königlichen Majestäten sassen, geflogen.
§. 36. Die Dames und Cavaliers werden alle- zeit in einer bunten Reyhe wechselsweise gestellet, und im Jagt-Habit eingekleidet, also daß eine iede Dame ihren Cavalier gegen über hat, der den Fuchß mit ihr mit denen hiezu gehörigen schmahlen Prell- Netzen aufziehet, und prellet. Haben sich nun viel Cavaliers und Dames bey den Fuchß-Prellen eingefunden, so werden 3. biß 4, und mehr Reyhen formirt, und sind also gleichsam 2. biß 3. Gassen zu sehen.
§. 37. Auf Befehl der Hoch-Fürstlichen Herr- schafften werden die Kästen der Füchse und Haa- sen zuerst geöffnet, daß alles durch einander die Gassen durchpassiret. Die Cavaliers und Dames schicken mit vielfältigen Prellen, die Füchse und Haasen nach mancherley wunderlichen Figuren in die Lufft, daß die Herrschafft so wohl an den wun- derlichen Capriolen der Thiere, als an den Um- fallen und Stolpern der Cavaliers und Dames, zu- mahl wenn die in heimlichen Kästen verborgene Sauen unter sie gelassen werden, ihr besonder Vergnügen finden. Die geprellten Thiere wer- den alle Reyhen-weise neben einander gelegt, und
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Von mancherl. Jagt-Divertiſſemens.
Friſchlinge zugleich mit geprellt. Anno 1728 wur- de bey dem zum Divertiſſement Jhrer Koͤniglichen Majeſtaͤt in Preuſſen, in Dresden angeſtellten Fuchß-Prellen, ein wildes Schwein mit geprellet, ingleichen etzliche Perſonen zur Luſt, davon die eine in Springen ſo exercirt geweſen, daß ſie auch biß oben an die Fenſter, wo die beyden Koͤniglichen Majeſtaͤten ſaſſen, geflogen.
§. 36. Die Dames und Cavaliers werden alle- zeit in einer bunten Reyhe wechſelsweiſe geſtellet, und im Jagt-Habit eingekleidet, alſo daß eine iede Dame ihren Cavalier gegen uͤber hat, der den Fuchß mit ihr mit denen hiezu gehoͤrigen ſchmahlen Prell- Netzen aufziehet, und prellet. Haben ſich nun viel Cavaliers und Dames bey den Fuchß-Prellen eingefunden, ſo werden 3. biß 4, und mehr Reyhen formirt, und ſind alſo gleichſam 2. biß 3. Gaſſen zu ſehen.
§. 37. Auf Befehl der Hoch-Fuͤrſtlichen Herr- ſchafften werden die Kaͤſten der Fuͤchſe und Haa- ſen zuerſt geoͤffnet, daß alles durch einander die Gaſſen durchpaſſiret. Die Cavaliers und Dames ſchicken mit vielfaͤltigen Prellen, die Fuͤchſe und Haaſen nach mancherley wunderlichen Figuren in die Lufft, daß die Herrſchafft ſo wohl an den wun- derlichen Capriolen der Thiere, als an den Um- fallen und Stolpern der Cavaliers und Dames, zu- mahl wenn die in heimlichen Kaͤſten verborgene Sauen unter ſie gelaſſen werden, ihr beſonder Vergnuͤgen finden. Die geprellten Thiere wer- den alle Reyhen-weiſe neben einander gelegt, und
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Von mancherl. Jagt-Divertiſſemens.
Friſchlinge zugleich mit geprellt. Anno 1728 wur-
de bey dem zum Divertiſſement Jhrer Koͤniglichen
Majeſtaͤt in Preuſſen, in Dresden angeſtellten
Fuchß-Prellen, ein wildes Schwein mit geprellet,
ingleichen etzliche Perſonen zur Luſt, davon die eine
in Springen ſo exercirt geweſen, daß ſie auch biß
oben an die Fenſter, wo die beyden Koͤniglichen
Majeſtaͤten ſaſſen, geflogen.
§. 36. Die Dames und Cavaliers werden alle-
zeit in einer bunten Reyhe wechſelsweiſe geſtellet,
und im Jagt-Habit eingekleidet, alſo daß eine iede
Dame ihren Cavalier gegen uͤber hat, der den Fuchß
mit ihr mit denen hiezu gehoͤrigen ſchmahlen Prell-
Netzen aufziehet, und prellet. Haben ſich nun
viel Cavaliers und Dames bey den Fuchß-Prellen
eingefunden, ſo werden 3. biß 4, und mehr Reyhen
formirt, und ſind alſo gleichſam 2. biß 3. Gaſſen
zu ſehen.
§. 37. Auf Befehl der Hoch-Fuͤrſtlichen Herr-
ſchafften werden die Kaͤſten der Fuͤchſe und Haa-
ſen zuerſt geoͤffnet, daß alles durch einander die
Gaſſen durchpaſſiret. Die Cavaliers und Dames
ſchicken mit vielfaͤltigen Prellen, die Fuͤchſe und
Haaſen nach mancherley wunderlichen Figuren in
die Lufft, daß die Herrſchafft ſo wohl an den wun-
derlichen Capriolen der Thiere, als an den Um-
fallen und Stolpern der Cavaliers und Dames, zu-
mahl wenn die in heimlichen Kaͤſten verborgene
Sauen unter ſie gelaſſen werden, ihr beſonder
Vergnuͤgen finden. Die geprellten Thiere wer-
den alle Reyhen-weiſe neben einander gelegt, und
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 873. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/897>, abgerufen am 23.11.2024.
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