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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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IV. Theil. XIII. Capitul.
wurde durch die in Buschwerck versteckte Vocal-
und Instrumental-Music accompagnirt.

§. 26. Den Fürstlichen Lustbarkeiten sind auch
die Kampff-Jagten mit beyzuzehlen, die auf dem
Schloß-Platze, oder doch in einen mit Mauern
verwahrten Hofe, gehalten werden. Bißweilen
wird auswerts alles nach Felsen- und Wälder-Art
mit Bäumen nnd Gestrippe schön gemahlt, und der
gantze Platz unten mit Sande bestreut. Man bringt
manchmahl die Fänge der Thiere also artig an, daß
ungefehr 8 Ellen hoch einige 100 ja mehr als 1000
Personen, der Lust, ohne Befürchtung eines Un-
glücks mit anschauen können.

§. 27. An einigen Oertern sind besondere Hetz-
Gärten erbaut, und dergestallt angelegt, daß der
Hof von beyden Seiten in bedeckten Gallerien, die
andern aber in einem offenen Amphitheatro alles
bequem sehen können.

§. 28. Die Thiere werden auf einmahl, und zu-
gleich unter angenehme Thone von Jagt- und
Wald-Hörnern ausgelassen. Vorhero werden
sie auf allerhand Art hefftiger gemacht, man schlägt
sie mit glüenden Eisen, man zwickt sie in die Ohren,
man schießt ihnen kleine Pfeile, so vorn spitzig sind
und stecken bleiben, in die Ohren, man wirfft
Schwärmer unter sie u. s. w. Wenn sie noch
wild, und nur neuerlich eingefangen, giebt es einen
lustigen Zeitvertreib. Mitten auf dem Kampff-
Platz setzt man ein artig bekleidetes und von Haa-
ren ausgestopfftes Männchen, so die wilden Thiere
anfallen und zerzausen.

§. 29.

IV. Theil. XIII. Capitul.
wurde durch die in Buſchwerck verſteckte Vocal-
und Inſtrumental-Muſic accompagnirt.

§. 26. Den Fuͤrſtlichen Luſtbarkeiten ſind auch
die Kampff-Jagten mit beyzuzehlen, die auf dem
Schloß-Platze, oder doch in einen mit Mauern
verwahrten Hofe, gehalten werden. Bißweilen
wird auswerts alles nach Felſen- und Waͤlder-Art
mit Baͤumen nnd Geſtrippe ſchoͤn gemahlt, und der
gantze Platz unten mit Sande beſtreut. Man bringt
manchmahl die Faͤnge der Thiere alſo artig an, daß
ungefehr 8 Ellen hoch einige 100 ja mehr als 1000
Perſonen, der Luſt, ohne Befuͤrchtung eines Un-
gluͤcks mit anſchauen koͤnnen.

§. 27. An einigen Oertern ſind beſondere Hetz-
Gaͤrten erbaut, und dergeſtallt angelegt, daß der
Hof von beyden Seiten in bedeckten Gallerien, die
andern aber in einem offenen Amphitheatro alles
bequem ſehen koͤnnen.

§. 28. Die Thiere werden auf einmahl, und zu-
gleich unter angenehme Thone von Jagt- und
Wald-Hoͤrnern ausgelaſſen. Vorhero werden
ſie auf allerhand Art hefftiger gemacht, man ſchlaͤgt
ſie mit gluͤenden Eiſen, man zwickt ſie in die Ohren,
man ſchießt ihnen kleine Pfeile, ſo vorn ſpitzig ſind
und ſtecken bleiben, in die Ohren, man wirfft
Schwaͤrmer unter ſie u. ſ. w. Wenn ſie noch
wild, und nur neuerlich eingefangen, giebt es einen
luſtigen Zeitvertreib. Mitten auf dem Kampff-
Platz ſetzt man ein artig bekleidetes und von Haa-
ren ausgeſtopfftes Maͤnnchen, ſo die wilden Thiere
anfallen und zerzauſen.

§. 29.
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[870/0894] IV. Theil. XIII. Capitul. wurde durch die in Buſchwerck verſteckte Vocal- und Inſtrumental-Muſic accompagnirt. §. 26. Den Fuͤrſtlichen Luſtbarkeiten ſind auch die Kampff-Jagten mit beyzuzehlen, die auf dem Schloß-Platze, oder doch in einen mit Mauern verwahrten Hofe, gehalten werden. Bißweilen wird auswerts alles nach Felſen- und Waͤlder-Art mit Baͤumen nnd Geſtrippe ſchoͤn gemahlt, und der gantze Platz unten mit Sande beſtreut. Man bringt manchmahl die Faͤnge der Thiere alſo artig an, daß ungefehr 8 Ellen hoch einige 100 ja mehr als 1000 Perſonen, der Luſt, ohne Befuͤrchtung eines Un- gluͤcks mit anſchauen koͤnnen. §. 27. An einigen Oertern ſind beſondere Hetz- Gaͤrten erbaut, und dergeſtallt angelegt, daß der Hof von beyden Seiten in bedeckten Gallerien, die andern aber in einem offenen Amphitheatro alles bequem ſehen koͤnnen. §. 28. Die Thiere werden auf einmahl, und zu- gleich unter angenehme Thone von Jagt- und Wald-Hoͤrnern ausgelaſſen. Vorhero werden ſie auf allerhand Art hefftiger gemacht, man ſchlaͤgt ſie mit gluͤenden Eiſen, man zwickt ſie in die Ohren, man ſchießt ihnen kleine Pfeile, ſo vorn ſpitzig ſind und ſtecken bleiben, in die Ohren, man wirfft Schwaͤrmer unter ſie u. ſ. w. Wenn ſie noch wild, und nur neuerlich eingefangen, giebt es einen luſtigen Zeitvertreib. Mitten auf dem Kampff- Platz ſetzt man ein artig bekleidetes und von Haa- ren ausgeſtopfftes Maͤnnchen, ſo die wilden Thiere anfallen und zerzauſen. §. 29.

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/894>, abgerufen am 22.11.2024.