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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. VII. Capitul.
angetroffen wird, zu verändern oder zu beschädigen.
Daher ist in den meisten Pagen-Ordnungen anbe-
fohlen, daß die Pagen in den Fürstlichen Gebäuden
die darinnen befindlichen Thüren, Kästen, Schrän-
cke und Truhen, mit Abbrechung der Schlösser,
Bänder, Riegel und Handhaben, ingleichen Fen-
ster, Tische, Bäncke, Bettstätten, Bett-Gewand-
te, Tapezereyen, Contrefaits, Bilder, Gemählde,
Welt-Land- und andere Charten und Tafeln nicht
beschädigen, verwüsten, zubrechen und wegreissen,
die Wände, Tafelwerck, Gespünte, gegossene oder
sonst ausgesetzte Böden mit Fackeln, Lichtern, oder
sonst in andere Wege nicht beschmutzen, heßlich
machen, begiessen, oder verderben sollen.

§. 4. Chur-Fürst Friedrich Wilhelm zu Bran-
denburg rescribirte sub dato den 12. Januar. 1684,
daß derjenige, welcher vom Chur-Fürstlichen Hof-
Zimmer, so mit Dero Chur-Fürstlichen, oder De-
ro Chur-Fürstlichen Gemahlin, oder auch des
Chur-Printzens Nahmen oder Wapen bezeichnet,
wie auch Kleinodien, oder Gold und andere Meu-
bl
en zu stehlen sich gelüsten liesse, oder auch darüber
betreten und überzeugt würde, daß er mit Sperr-
werck, oder Nach- und Diebs-Schlüsseln, die Ge-
mächer auf dem Chur-Fürstlichen Schloß, es sey
zu Cöln an der Spree, oder zu Potsdam, oder wo
sonst Hof gehalten werden möchte, eröffnen, oder
durch gefährliche Instrumente erbrechen wollen,
solte, ob er gleich noch nicht würcklich gestohlen,
ohne Ansehen des Werths von dem gestohlenen

Silber

I. Theil. VII. Capitul.
angetroffen wird, zu veraͤndern oder zu beſchaͤdigen.
Daher iſt in den meiſten Pagen-Ordnungen anbe-
fohlen, daß die Pagen in den Fuͤrſtlichen Gebaͤuden
die darinnen befindlichen Thuͤren, Kaͤſten, Schraͤn-
cke und Truhen, mit Abbrechung der Schloͤſſer,
Baͤnder, Riegel und Handhaben, ingleichen Fen-
ſter, Tiſche, Baͤncke, Bettſtaͤtten, Bett-Gewand-
te, Tapezereyen, Contrefaits, Bilder, Gemaͤhlde,
Welt-Land- und andere Charten und Tafeln nicht
beſchaͤdigen, verwuͤſten, zubrechen und wegreiſſen,
die Waͤnde, Tafelwerck, Geſpuͤnte, gegoſſene oder
ſonſt ausgeſetzte Boͤden mit Fackeln, Lichtern, oder
ſonſt in andere Wege nicht beſchmutzen, heßlich
machen, begieſſen, oder verderben ſollen.

§. 4. Chur-Fuͤrſt Friedrich Wilhelm zu Bran-
denburg reſcribirte ſub dato den 12. Januar. 1684,
daß derjenige, welcher vom Chur-Fuͤrſtlichen Hof-
Zimmer, ſo mit Dero Chur-Fuͤrſtlichen, oder De-
ro Chur-Fuͤrſtlichen Gemahlin, oder auch des
Chur-Printzens Nahmen oder Wapen bezeichnet,
wie auch Kleinodien, oder Gold und andere Meu-
bl
en zu ſtehlen ſich geluͤſten lieſſe, oder auch daruͤber
betreten und uͤberzeugt wuͤrde, daß er mit Sperr-
werck, oder Nach- und Diebs-Schluͤſſeln, die Ge-
maͤcher auf dem Chur-Fuͤrſtlichen Schloß, es ſey
zu Coͤln an der Spree, oder zu Potsdam, oder wo
ſonſt Hof gehalten werden moͤchte, eroͤffnen, oder
durch gefaͤhrliche Inſtrumente erbrechen wollen,
ſolte, ob er gleich noch nicht wuͤrcklich geſtohlen,
ohne Anſehen des Werths von dem geſtohlenen

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[64/0088] I. Theil. VII. Capitul. angetroffen wird, zu veraͤndern oder zu beſchaͤdigen. Daher iſt in den meiſten Pagen-Ordnungen anbe- fohlen, daß die Pagen in den Fuͤrſtlichen Gebaͤuden die darinnen befindlichen Thuͤren, Kaͤſten, Schraͤn- cke und Truhen, mit Abbrechung der Schloͤſſer, Baͤnder, Riegel und Handhaben, ingleichen Fen- ſter, Tiſche, Baͤncke, Bettſtaͤtten, Bett-Gewand- te, Tapezereyen, Contrefaits, Bilder, Gemaͤhlde, Welt-Land- und andere Charten und Tafeln nicht beſchaͤdigen, verwuͤſten, zubrechen und wegreiſſen, die Waͤnde, Tafelwerck, Geſpuͤnte, gegoſſene oder ſonſt ausgeſetzte Boͤden mit Fackeln, Lichtern, oder ſonſt in andere Wege nicht beſchmutzen, heßlich machen, begieſſen, oder verderben ſollen. §. 4. Chur-Fuͤrſt Friedrich Wilhelm zu Bran- denburg reſcribirte ſub dato den 12. Januar. 1684, daß derjenige, welcher vom Chur-Fuͤrſtlichen Hof- Zimmer, ſo mit Dero Chur-Fuͤrſtlichen, oder De- ro Chur-Fuͤrſtlichen Gemahlin, oder auch des Chur-Printzens Nahmen oder Wapen bezeichnet, wie auch Kleinodien, oder Gold und andere Meu- blen zu ſtehlen ſich geluͤſten lieſſe, oder auch daruͤber betreten und uͤberzeugt wuͤrde, daß er mit Sperr- werck, oder Nach- und Diebs-Schluͤſſeln, die Ge- maͤcher auf dem Chur-Fuͤrſtlichen Schloß, es ſey zu Coͤln an der Spree, oder zu Potsdam, oder wo ſonſt Hof gehalten werden moͤchte, eroͤffnen, oder durch gefaͤhrliche Inſtrumente erbrechen wollen, ſolte, ob er gleich noch nicht wuͤrcklich geſtohlen, ohne Anſehen des Werths von dem geſtohlenen Silber

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/88>, abgerufen am 24.11.2024.