peten und Paucken ein Zeichen zur andern Hand- lung gegeben. Es stehen auch wohl hinter einer ieden Handlung Kästen die mit einigen hundert oder tausend Raqueten angefüllt, und bey Endi- gung eines ieden Actus angesteckt und in die Lufft geschickt werden. Man zündet nicht eher ein neues Feuer an, als biß das eine mehrentheils aus- gebrandt, und dunckel zu werden anfängt.
§. 7. Es werden zwar die Figuren mit allen Dependentien bey einer ieden Handlung auf ein- mahl angezündet, wobey sich auf ein 100 Stücke hören lassen, es ist aber doch auch dahin zu sehen, daß sie nicht alle zu jähling wegbrennen. Es muß alles harmoniren, was zu einer ieden Art gehört. Bey den Wasser-Feuern müssen lauter solche Fi- guren zusammen kommen/ die sich dahin schicken, als Neptunen, die Nymphen, Tritons, Delphinen, Meer-Pferde, Meer-Kälber, und aus einem ieden Stücke muß auch Feuer spritzen. Also siehet man feurige Ströhme aus den Muscheln oder aus den Trompeten der Tritons, ingleichen Feuer- schläge aus den Nasenlöchern der Delphine, oder aus den Urnen der Flüsse, welche ins Wasser fah- ren, und daselbst verschiedene Feuer praesentiren. Bey der großen Menge der Wercke und Figu- ren ist alles so einzurichten, daß es die Augen fassen können, und bey der allzu grossen Menge nicht in Unordnung gesetzt werden.
§. 8. Der Unterschied der Donner- und Blitz- Feuer, der Lust-Kugeln, der Freuden-Feuer, Thau-
und
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Von Feuerwercken.
peten und Paucken ein Zeichen zur andern Hand- lung gegeben. Es ſtehen auch wohl hinter einer ieden Handlung Kaͤſten die mit einigen hundert oder tauſend Raqueten angefuͤllt, und bey Endi- gung eines ieden Actus angeſteckt und in die Lufft geſchickt werden. Man zuͤndet nicht eher ein neues Feuer an, als biß das eine mehrentheils aus- gebrandt, und dunckel zu werden anfaͤngt.
§. 7. Es werden zwar die Figuren mit allen Dependentien bey einer ieden Handlung auf ein- mahl angezuͤndet, wobey ſich auf ein 100 Stuͤcke hoͤren laſſen, es iſt aber doch auch dahin zu ſehen, daß ſie nicht alle zu jaͤhling wegbrennen. Es muß alles harmoniren, was zu einer ieden Art gehoͤrt. Bey den Waſſer-Feuern muͤſſen lauter ſolche Fi- guren zuſammen kommen/ die ſich dahin ſchicken, als Neptunen, die Nymphen, Tritons, Delphinen, Meer-Pferde, Meer-Kaͤlber, und aus einem ieden Stuͤcke muß auch Feuer ſpritzen. Alſo ſiehet man feurige Stroͤhme aus den Muſcheln oder aus den Trompeten der Tritons, ingleichen Feuer- ſchlaͤge aus den Naſenloͤchern der Delphine, oder aus den Urnen der Fluͤſſe, welche ins Waſſer fah- ren, und daſelbſt verſchiedene Feuer præſentiren. Bey der großen Menge der Wercke und Figu- ren iſt alles ſo einzurichten, daß es die Augen faſſen koͤnnen, und bey der allzu groſſen Menge nicht in Unordnung geſetzt werden.
§. 8. Der Unterſchied der Donner- und Blitz- Feuer, der Luſt-Kugeln, der Freuden-Feuer, Thau-
und
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Von Feuerwercken.
peten und Paucken ein Zeichen zur andern Hand-
lung gegeben. Es ſtehen auch wohl hinter einer
ieden Handlung Kaͤſten die mit einigen hundert
oder tauſend Raqueten angefuͤllt, und bey Endi-
gung eines ieden Actus angeſteckt und in die Lufft
geſchickt werden. Man zuͤndet nicht eher ein
neues Feuer an, als biß das eine mehrentheils aus-
gebrandt, und dunckel zu werden anfaͤngt.
§. 7. Es werden zwar die Figuren mit allen
Dependentien bey einer ieden Handlung auf ein-
mahl angezuͤndet, wobey ſich auf ein 100 Stuͤcke
hoͤren laſſen, es iſt aber doch auch dahin zu ſehen,
daß ſie nicht alle zu jaͤhling wegbrennen. Es muß
alles harmoniren, was zu einer ieden Art gehoͤrt.
Bey den Waſſer-Feuern muͤſſen lauter ſolche Fi-
guren zuſammen kommen/ die ſich dahin ſchicken,
als Neptunen, die Nymphen, Tritons, Delphinen,
Meer-Pferde, Meer-Kaͤlber, und aus einem ieden
Stuͤcke muß auch Feuer ſpritzen. Alſo ſiehet
man feurige Stroͤhme aus den Muſcheln oder aus
den Trompeten der Tritons, ingleichen Feuer-
ſchlaͤge aus den Naſenloͤchern der Delphine, oder
aus den Urnen der Fluͤſſe, welche ins Waſſer fah-
ren, und daſelbſt verſchiedene Feuer præſentiren.
Bey der großen Menge der Wercke und Figu-
ren iſt alles ſo einzurichten, daß es die Augen faſſen
koͤnnen, und bey der allzu groſſen Menge nicht in
Unordnung geſetzt werden.
§. 8. Der Unterſchied der Donner- und Blitz-
Feuer, der Luſt-Kugeln, der Freuden-Feuer, Thau-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 849. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/873>, abgerufen am 22.11.2024.
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