bißweilen auf dem Theatro einige in Feuer ver- kleidete Männer, die sich mit Feuer versetzten Kol- ben tapffer herum schlagen/ man praesentirt man- cherley lateinische und teutsche Inscriptionen, die sich alle gar deutlich lesen lassen, und Fontainen, die unterschiedliche melirte Feuer in die Höhe spritzen. Es werden auch wohl gar künstliche Portraite mit dabey angebracht, und alles übrige, was durch die Mahlerey vorgestellet wird.
§. 4. Die besondern Handlungen, aus welchen ein Feuerwerck zusammen gesetzt, werden in beson- dern Figuren von unterschiedenen Couleuren vor- gestellt/ als, einige brennen in weissen Feuer, die an- dern in blauen Feuer, noch andere in rothen Feuer. Es machen auch die unterschiedlichen colorirten Feuer, die zugleich brennen, ein gar gutes Anse- hen.
§. 5. Zum Signal läst man gemeiniglich einige Raqueten mit Schlägen, und einige mit Schwär- mern versetzt steigen, auch wohl die Canonen ab- feuern, und Trompeten und Paucken erschallen. Es läst auch gar artig, wenn bey einigen prächti- gen Feuerwercken, die man mit Abfeuerung einiger halber oder gantzer Carthaunen eröffnet, Mercu- rius, oder ein Adler, oder sonst etwas anders geflo- gen kommt, und das Feuerwerck anzüudet.
§. 6. Bey einigen großen Wercken und weit- läufftigen Historien, die auf Art der Opern abge- fast, werden bißweilen einige Actus zugleich prae- sentirt, und wenn ein Actus beschlossen, mit Trom-
peten
IV. Theil. XI. Capitul.
bißweilen auf dem Theatro einige in Feuer ver- kleidete Maͤnner, die ſich mit Feuer verſetzten Kol- ben tapffer herum ſchlagen/ man præſentirt man- cherley lateiniſche und teutſche Inſcriptionen, die ſich alle gar deutlich leſen laſſen, und Fontainen, die unterſchiedliche melirte Feuer in die Hoͤhe ſpritzen. Es werden auch wohl gar kuͤnſtliche Portraite mit dabey angebracht, und alles uͤbrige, was durch die Mahlerey vorgeſtellet wird.
§. 4. Die beſondern Handlungen, aus welchen ein Feuerwerck zuſammen geſetzt, werden in beſon- dern Figuren von unterſchiedenen Couleuren vor- geſtellt/ als, einige brennen in weiſſen Feuer, die an- dern in blauen Feuer, noch andere in rothen Feuer. Es machen auch die unterſchiedlichen colorirten Feuer, die zugleich brennen, ein gar gutes Anſe- hen.
§. 5. Zum Signal laͤſt man gemeiniglich einige Raqueten mit Schlaͤgen, und einige mit Schwaͤr- mern verſetzt ſteigen, auch wohl die Canonen ab- feuern, und Trompeten und Paucken erſchallen. Es laͤſt auch gar artig, wenn bey einigen praͤchti- gen Feuerwercken, die man mit Abfeuerung einiger halber oder gantzer Carthaunen eroͤffnet, Mercu- rius, oder ein Adler, oder ſonſt etwas anders geflo- gen kommt, und das Feuerwerck anzuͤudet.
§. 6. Bey einigen großen Wercken und weit- laͤufftigen Hiſtorien, die auf Art der Opern abge- faſt, werden bißweilen einige Actus zugleich præ- ſentirt, und wenn ein Actus beſchloſſen, mit Trom-
peten
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IV. Theil. XI. Capitul.
bißweilen auf dem Theatro einige in Feuer ver-
kleidete Maͤnner, die ſich mit Feuer verſetzten Kol-
ben tapffer herum ſchlagen/ man præſentirt man-
cherley lateiniſche und teutſche Inſcriptionen, die
ſich alle gar deutlich leſen laſſen, und Fontainen, die
unterſchiedliche melirte Feuer in die Hoͤhe ſpritzen.
Es werden auch wohl gar kuͤnſtliche Portraite mit
dabey angebracht, und alles uͤbrige, was durch die
Mahlerey vorgeſtellet wird.
§. 4. Die beſondern Handlungen, aus welchen
ein Feuerwerck zuſammen geſetzt, werden in beſon-
dern Figuren von unterſchiedenen Couleuren vor-
geſtellt/ als, einige brennen in weiſſen Feuer, die an-
dern in blauen Feuer, noch andere in rothen Feuer.
Es machen auch die unterſchiedlichen colorirten
Feuer, die zugleich brennen, ein gar gutes Anſe-
hen.
§. 5. Zum Signal laͤſt man gemeiniglich einige
Raqueten mit Schlaͤgen, und einige mit Schwaͤr-
mern verſetzt ſteigen, auch wohl die Canonen ab-
feuern, und Trompeten und Paucken erſchallen.
Es laͤſt auch gar artig, wenn bey einigen praͤchti-
gen Feuerwercken, die man mit Abfeuerung einiger
halber oder gantzer Carthaunen eroͤffnet, Mercu-
rius, oder ein Adler, oder ſonſt etwas anders geflo-
gen kommt, und das Feuerwerck anzuͤudet.
§. 6. Bey einigen großen Wercken und weit-
laͤufftigen Hiſtorien, die auf Art der Opern abge-
faſt, werden bißweilen einige Actus zugleich præ-
ſentirt, und wenn ein Actus beſchloſſen, mit Trom-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 848. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/872>, abgerufen am 23.11.2024.
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