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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von dem Carneval und Masqueraden.
squen aus Franckreich und Jtalien verschreiben,
die andern aber sie in den Residentz-Städten bey
denjenigen Leuten, die sich an solchen Oertern dar-
auf legen, verfertigen. Bißweilen wird niemand
von dem Pöbel eingelassen, und die Wachen auf
das schärffste beordert, keinen, als Standes-Per-
sonen nebst Cavaliers und Dames den Eintritt zu
verstatten. Zu manchen Zeiten aber bekommt ein
iedweder Erlaubniß, wenn er nur masquirt ist,
einen Mitspieler oder Zuschauer dabey abzuge-
ben.

§. 8. Bey der jährlichen neuen Einrichtung und
der Veränderung des Carnevals müssen die Com-
ponist
en, Operisten und andere von dieser Gat-
tung, nebst den Tantzmeistern einen neuen Plan oder
Projet verfertigen, und solches dem Intendant des
Plaisirs,
oder demjenigen Ministre, der über derglei-
chen Sachen gesetzt, zur Untersuchung übergeben,
damit ihm derselbe der Durchlauchtigsten Herr-
schafft zur Approbation zeigen könne.

§. 9. Die Redouten-Sähle werden mit den
schönsten silbernen oder crystallenen Cronen-Leuch-
tern und viel tausend weissen Wachs-Fackeln ge-
zieret, welche denn durch die um und um befindli-
chen grossen Spiegel, silbernen Tische und ander
Silberwerck ihren Schein verdoppeln, und alles
erleuchten. Jn den Neben-Zimmern findet man
mancherley Arten des Zeitvertreibs, an Bretspie-
len, Schachspielen, Biliard-Tafeln und andern
Spielen.

§. 10.
F f f 3

Von dem Carneval und Maſqueraden.
ſquen aus Franckreich und Jtalien verſchreiben,
die andern aber ſie in den Reſidentz-Staͤdten bey
denjenigen Leuten, die ſich an ſolchen Oertern dar-
auf legen, verfertigen. Bißweilen wird niemand
von dem Poͤbel eingelaſſen, und die Wachen auf
das ſchaͤrffſte beordert, keinen, als Standes-Per-
ſonen nebſt Cavaliers und Dames den Eintritt zu
verſtatten. Zu manchen Zeiten aber bekommt ein
iedweder Erlaubniß, wenn er nur maſquirt iſt,
einen Mitſpieler oder Zuſchauer dabey abzuge-
ben.

§. 8. Bey der jaͤhrlichen neuen Einrichtung und
der Veraͤnderung des Carnevals muͤſſen die Com-
poniſt
en, Operiſten und andere von dieſer Gat-
tung, nebſt den Tantzmeiſtern einen neuen Plan oder
Projet verfertigen, und ſolches dem Intendant des
Plaiſirs,
oder demjenigen Miniſtre, der uͤber derglei-
chen Sachen geſetzt, zur Unterſuchung uͤbergeben,
damit ihm derſelbe der Durchlauchtigſten Herr-
ſchafft zur Approbation zeigen koͤnne.

§. 9. Die Redouten-Saͤhle werden mit den
ſchoͤnſten ſilbernen oder cryſtallenen Cronen-Leuch-
tern und viel tauſend weiſſen Wachs-Fackeln ge-
zieret, welche denn durch die um und um befindli-
chen groſſen Spiegel, ſilbernen Tiſche und ander
Silberwerck ihren Schein verdoppeln, und alles
erleuchten. Jn den Neben-Zimmern findet man
mancherley Arten des Zeitvertreibs, an Bretſpie-
len, Schachſpielen, Biliard-Tafeln und andern
Spielen.

§. 10.
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[821/0845] Von dem Carneval und Maſqueraden. ſquen aus Franckreich und Jtalien verſchreiben, die andern aber ſie in den Reſidentz-Staͤdten bey denjenigen Leuten, die ſich an ſolchen Oertern dar- auf legen, verfertigen. Bißweilen wird niemand von dem Poͤbel eingelaſſen, und die Wachen auf das ſchaͤrffſte beordert, keinen, als Standes-Per- ſonen nebſt Cavaliers und Dames den Eintritt zu verſtatten. Zu manchen Zeiten aber bekommt ein iedweder Erlaubniß, wenn er nur maſquirt iſt, einen Mitſpieler oder Zuſchauer dabey abzuge- ben. §. 8. Bey der jaͤhrlichen neuen Einrichtung und der Veraͤnderung des Carnevals muͤſſen die Com- poniſten, Operiſten und andere von dieſer Gat- tung, nebſt den Tantzmeiſtern einen neuen Plan oder Projet verfertigen, und ſolches dem Intendant des Plaiſirs, oder demjenigen Miniſtre, der uͤber derglei- chen Sachen geſetzt, zur Unterſuchung uͤbergeben, damit ihm derſelbe der Durchlauchtigſten Herr- ſchafft zur Approbation zeigen koͤnne. §. 9. Die Redouten-Saͤhle werden mit den ſchoͤnſten ſilbernen oder cryſtallenen Cronen-Leuch- tern und viel tauſend weiſſen Wachs-Fackeln ge- zieret, welche denn durch die um und um befindli- chen groſſen Spiegel, ſilbernen Tiſche und ander Silberwerck ihren Schein verdoppeln, und alles erleuchten. Jn den Neben-Zimmern findet man mancherley Arten des Zeitvertreibs, an Bretſpie- len, Schachſpielen, Biliard-Tafeln und andern Spielen. §. 10. F f f 3

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/845>, abgerufen am 22.11.2024.