Opera einen Nähe-Rahmen tragen lassen, woran sie bey währender Opera so fleißig gearbeitet/ daß sie nicht einmahl ein Auge auf das Theatrum ge- wendet, also daß man gesehen, wie sie bloß dem Kayser zu Gefallen, und ihn mit hinein zu beglei- ten, in die Opera gegangen. S. das Leben des Kaysers Leopoldi p. 59.
§. 3. Die Theatra müssen geräumlich, und zu der Veränderung der Scenen und Machinen recht bequem seyn. Je mehr die grossen Herren selbst Liebhaber der Opern und Comoedien, ie mehr Un- kosten wenden sie an Erbauung und Ausputzen der Theatres. Des Römischen Kaysers Josephi Majestät liessen zu Anfang ihrer Regierung ein so prächtiges Theatrum aufführen, davon allein die Mahlereyen über 50000. rthlr. gekostet. S. den VI. Eingang des curieusen Bücher-Cabinets p. 878. Die Theatra sind von den Amphithea- tris zu unterscheiden. Die Amphitheatra sind diejenigen Plätze/ wo die Zuschauer sitzen, davon die halbrunden besser als die langen Ovalen, und auf verschiedene Weise gebauet sind.
§. 4. Von Theatris hat man vielerley Sorten, als (1) Theatra-Fixa, welche sonst und beständig an einem Orte stehen bleiben, und dieses sind die gewöhnlichsten, (2) portatilia, die aus unterschie- denen Absichten nach Gefallen von einen Ort zu dem andern können getragen werden, (3) schwim- mende, die man bey mancher Gelegenheit auf dem Wasser hinschwimmen läst, (4) Theatra a
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IV. Theil. VI. Capitul.
Opera einen Naͤhe-Rahmen tragen laſſen, woran ſie bey waͤhrender Opera ſo fleißig gearbeitet/ daß ſie nicht einmahl ein Auge auf das Theatrum ge- wendet, alſo daß man geſehen, wie ſie bloß dem Kayſer zu Gefallen, und ihn mit hinein zu beglei- ten, in die Opera gegangen. S. das Leben des Kayſers Leopoldi p. 59.
§. 3. Die Theatra muͤſſen geraͤumlich, und zu der Veraͤnderung der Scénen und Machinen recht bequem ſeyn. Je mehr die groſſen Herren ſelbſt Liebhaber der Opern und Comœdien, ie mehr Un- koſten wenden ſie an Erbauung und Ausputzen der Theatres. Des Roͤmiſchen Kayſers Joſephi Majeſtaͤt lieſſen zu Anfang ihrer Regierung ein ſo praͤchtiges Theatrum auffuͤhren, davon allein die Mahlereyen uͤber 50000. rthlr. gekoſtet. S. den VI. Eingang des curieuſen Buͤcher-Cabinets p. 878. Die Theatra ſind von den Amphithea- tris zu unterſcheiden. Die Amphitheatra ſind diejenigen Plaͤtze/ wo die Zuſchauer ſitzen, davon die halbrunden beſſer als die langen Ovalen, und auf verſchiedene Weiſe gebauet ſind.
§. 4. Von Theatris hat man vielerley Sorten, als (1) Theatra-Fixa, welche ſonſt und beſtaͤndig an einem Orte ſtehen bleiben, und dieſes ſind die gewoͤhnlichſten, (2) portatilia, die aus unterſchie- denen Abſichten nach Gefallen von einen Ort zu dem andern koͤnnen getragen werden, (3) ſchwim- mende, die man bey mancher Gelegenheit auf dem Waſſer hinſchwimmen laͤſt, (4) Theatra a
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IV. Theil. VI. Capitul.
Opera einen Naͤhe-Rahmen tragen laſſen, woran
ſie bey waͤhrender Opera ſo fleißig gearbeitet/ daß
ſie nicht einmahl ein Auge auf das Theatrum ge-
wendet, alſo daß man geſehen, wie ſie bloß dem
Kayſer zu Gefallen, und ihn mit hinein zu beglei-
ten, in die Opera gegangen. S. das Leben des
Kayſers Leopoldi p. 59.
§. 3. Die Theatra muͤſſen geraͤumlich, und zu
der Veraͤnderung der Scénen und Machinen recht
bequem ſeyn. Je mehr die groſſen Herren ſelbſt
Liebhaber der Opern und Comœdien, ie mehr Un-
koſten wenden ſie an Erbauung und Ausputzen der
Theatres. Des Roͤmiſchen Kayſers Joſephi
Majeſtaͤt lieſſen zu Anfang ihrer Regierung ein ſo
praͤchtiges Theatrum auffuͤhren, davon allein die
Mahlereyen uͤber 50000. rthlr. gekoſtet. S. den
VI. Eingang des curieuſen Buͤcher-Cabinets
p. 878. Die Theatra ſind von den Amphithea-
tris zu unterſcheiden. Die Amphitheatra ſind
diejenigen Plaͤtze/ wo die Zuſchauer ſitzen, davon
die halbrunden beſſer als die langen Ovalen, und
auf verſchiedene Weiſe gebauet ſind.
§. 4. Von Theatris hat man vielerley Sorten,
als (1) Theatra-Fixa, welche ſonſt und beſtaͤndig
an einem Orte ſtehen bleiben, und dieſes ſind die
gewoͤhnlichſten, (2) portatilia, die aus unterſchie-
denen Abſichten nach Gefallen von einen Ort zu
dem andern koͤnnen getragen werden, (3) ſchwim-
mende, die man bey mancher Gelegenheit auf
dem Waſſer hinſchwimmen laͤſt, (4) Theatra a
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/822>, abgerufen am 23.11.2024.
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