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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von Aufzügen.
welches am 18 September a. 1719 in Dresden bey
der Heimführung der Königlichen Chur-Princes-
sin in Sachsen gehalten ward, stellte man die Ele-
menta
sehr sinnreich vor, welches aus der eintzigen
Beschreibung des Feuers erhellen kan. Der Kö-
nigliche Ober-Bereuter repraesentirte dasselbige:
Er war mit einem rothen seidenen Romanischen
Habit bekleidet, darauf von goldenen Zündel
gleichsam brennende Flammen genähet waren,
auf dem Haupte führte er von dergleichen Zeug
eine viertheiligte hocherhabne Mütze mit einer gros-
sen Flamme von Lahne, so wie eine Fackel brann-
te, in der Hand trug er einen roth-gemahlten Fa-
ckel-Leuchter, oben mit einer Flamme von gelben
Lahne. Auf eine gleiche Weise waren die Mar-
schälle, die Trompeter, und alle die übrigen, so auf
Pferden sassen und dabey her giengen, bekleidet.
Die Hand-Pferde hatten Ponco-roth seidene und
mit Feuerflammen, so von goldenen Zündel ge-
macht/ ausgesetzten Decken belegt, auf welchen
beyden Seiten sich eine brennende Sonne zeigte/
auf dem Kopff so wohl als auf des Pferdes Creu-
tze war eine grosse von gelben Lahn gemachte Flam-
me aufgesetzt.

§. 22. Die Renner hatten eine kostbahre Klei-
dung von Ponce-rothen Atlaß, auf Art wie Feuer-
flammen mit Golde ausgemachten Romanischen
Habit, auf deren Schößen von Gold ein Sala-
mander eingestickt, zu sehen. Das Zeug an
Pferden war verschlungen roth und Gold. Auf

ihren

Von Aufzuͤgen.
welches am 18 September a. 1719 in Dresden bey
der Heimfuͤhrung der Koͤniglichen Chur-Princeſ-
ſin in Sachſen gehalten ward, ſtellte man die Ele-
menta
ſehr ſinnreich vor, welches aus der eintzigen
Beſchreibung des Feuers erhellen kan. Der Koͤ-
nigliche Ober-Bereuter repræſentirte daſſelbige:
Er war mit einem rothen ſeidenen Romaniſchen
Habit bekleidet, darauf von goldenen Zuͤndel
gleichſam brennende Flammen genaͤhet waren,
auf dem Haupte fuͤhrte er von dergleichen Zeug
eine viertheiligte hocherhabne Muͤtze mit einer groſ-
ſen Flamme von Lahne, ſo wie eine Fackel brann-
te, in der Hand trug er einen roth-gemahlten Fa-
ckel-Leuchter, oben mit einer Flamme von gelben
Lahne. Auf eine gleiche Weiſe waren die Mar-
ſchaͤlle, die Trompeter, und alle die uͤbrigen, ſo auf
Pferden ſaſſen und dabey her giengen, bekleidet.
Die Hand-Pferde hatten Ponco-roth ſeidene und
mit Feuerflammen, ſo von goldenen Zuͤndel ge-
macht/ ausgeſetzten Decken belegt, auf welchen
beyden Seiten ſich eine brennende Sonne zeigte/
auf dem Kopff ſo wohl als auf des Pferdes Creu-
tze war eine groſſe von gelben Lahn gemachte Flam-
me aufgeſetzt.

§. 22. Die Renner hatten eine koſtbahre Klei-
dung von Ponce-rothen Atlaß, auf Art wie Feuer-
flammen mit Golde ausgemachten Romaniſchen
Habit, auf deren Schoͤßen von Gold ein Sala-
mander eingeſtickt, zu ſehen. Das Zeug an
Pferden war verſchlungen roth und Gold. Auf

ihren
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[747/0771] Von Aufzuͤgen. welches am 18 September a. 1719 in Dresden bey der Heimfuͤhrung der Koͤniglichen Chur-Princeſ- ſin in Sachſen gehalten ward, ſtellte man die Ele- menta ſehr ſinnreich vor, welches aus der eintzigen Beſchreibung des Feuers erhellen kan. Der Koͤ- nigliche Ober-Bereuter repræſentirte daſſelbige: Er war mit einem rothen ſeidenen Romaniſchen Habit bekleidet, darauf von goldenen Zuͤndel gleichſam brennende Flammen genaͤhet waren, auf dem Haupte fuͤhrte er von dergleichen Zeug eine viertheiligte hocherhabne Muͤtze mit einer groſ- ſen Flamme von Lahne, ſo wie eine Fackel brann- te, in der Hand trug er einen roth-gemahlten Fa- ckel-Leuchter, oben mit einer Flamme von gelben Lahne. Auf eine gleiche Weiſe waren die Mar- ſchaͤlle, die Trompeter, und alle die uͤbrigen, ſo auf Pferden ſaſſen und dabey her giengen, bekleidet. Die Hand-Pferde hatten Ponco-roth ſeidene und mit Feuerflammen, ſo von goldenen Zuͤndel ge- macht/ ausgeſetzten Decken belegt, auf welchen beyden Seiten ſich eine brennende Sonne zeigte/ auf dem Kopff ſo wohl als auf des Pferdes Creu- tze war eine groſſe von gelben Lahn gemachte Flam- me aufgeſetzt. §. 22. Die Renner hatten eine koſtbahre Klei- dung von Ponce-rothen Atlaß, auf Art wie Feuer- flammen mit Golde ausgemachten Romaniſchen Habit, auf deren Schoͤßen von Gold ein Sala- mander eingeſtickt, zu ſehen. Das Zeug an Pferden war verſchlungen roth und Gold. Auf ihren

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/771>, abgerufen am 22.11.2024.