deutung des ritualen, den Familiencult sichernden Begräbnisses durch die eigenen ekgonoi wird in dieser populären Definition des Wünschenswerthesten mit besonderer Kraft ausgesprochen.
S. 232, A. 1. extr. oi Alexandrou daimones u. ä. S. Lobeck Agl. 769 Anm.
S. 233, A. Z. 2. Auf die Schlange an einem Zauber- bild schreibt man to onoma tou agathou daimonos. Pariser Zauber- buch 2427 ff. -- Z. 10 v. u. Daimonon agathon Eisidotou u. ä.: Inss. aus Mylasa, Athen. Mitth. 15 (1890) p. 276. 277 (n. 23. 24. 25. 27.). Selten der Singular. Daimonos agathou Aristeou tou Drakontos ktl. Bull. corr. hell. 1890 p. 628. (Karien). -- Auf einer Ins. aus dem Mylasa benachbarten Olymos, die man auf die Wende des 2. Jahrhunderts vor Christus setzt: Phaidros Moskhionos iereus Daimonon agathon (Athen. Mittheil. 1889 p. 370; u. ö.: s. ebenda p. 394).
S. 237, Z. 1--3. So beruft sich Plutarch, de ser. num. vind. 17 p. 560 C. D. ausdrücklich auf die Orakel des delphi- schen Gottes, in denen ilasmoi, gera megala und timai für Ver- storbene verordnet würden, als ein starkes Argument dafür, dass die Seelen der Verstorbenen im Tode nicht untergehen. Der Gott selbst giebt dafür Zeugniss. akhri tou polla toiauta pro- thespizesthai, oukh osion esti tes psukhes katagnonai thanaton.
S. 245, A., Z. 17 v. u. Recht deutlich tritt das Neben- einander der sofort eintretenden zemia aus menschlichem Gericht und die para ton theon timoria der epiorkoi hervor in den Worten des Isokrates, or. 18, 3. (os gar an umas lathe, touton aphiete tois theois kolazein: Demosth. de f. leg. 71. Vgl. 239. 240. Lycurg. Leocr. 79.) -- Obligater, vor der Verhandlung das Ma- terielle ihrer Behauptungen bekräftigender Eid für beide Parteien stellt allemal die Bestrafung des Frevlers der Gottheit anheim. So im Mittelalter hie und da; auf Ceylon u. a. Meiners, All- gem. Gesch. d. Relig. 2, 296. 297.
S. 249, A. 1. Die theoi meilikhioi stets khthonioi. Gegensatz zwischen daimosi meilikhiois und makaressin ouraniois in den Sibyllen- versen bei Phlegon, Macrob. 4 (p. 204, 13 West.). -- deis mi- licheis Comm. de lud. saecul. Tavol. A, Z. 11.
S. 254, A. Aussaugen und Fortspeien von Blut des Er- schlagenen durch den Mörder: Aeschylus fr. 354. Es ist ein
deutung des ritualen, den Familiencult sichernden Begräbnisses durch die eigenen ἔκγονοι wird in dieser populären Definition des Wünschenswerthesten mit besonderer Kraft ausgesprochen.
S. 232, A. 1. extr. οἱ Ἀλεξάνδρου δαίμονες u. ä. S. Lobeck Agl. 769 Anm.
S. 233, A. Z. 2. Auf die Schlange an einem Zauber- bild schreibt man τὸ ὄνομα τοῦ ἀγαϑοῦ δαίμονος. Pariser Zauber- buch 2427 ff. — Z. 10 v. u. Δαιμόνων ἀγαϑῶν Εἰσιδότου u. ä.: Inss. aus Mylasa, Athen. Mitth. 15 (1890) p. 276. 277 (n. 23. 24. 25. 27.). Selten der Singular. Δαίμονος ἀγαϑοῦ Ἀριστέου τοῦ Δράκοντος κτλ. Bull. corr. hell. 1890 p. 628. (Karien). — Auf einer Ins. aus dem Mylasa benachbarten Olymos, die man auf die Wende des 2. Jahrhunderts vor Christus setzt: Φαῖδρος Μοσχίωνος ἱερεὺς Δαιμόνων ἀγαϑῶν (Athen. Mittheil. 1889 p. 370; u. ö.: s. ebenda p. 394).
S. 237, Z. 1—3. So beruft sich Plutarch, de ser. num. vind. 17 p. 560 C. D. ausdrücklich auf die Orakel des delphi- schen Gottes, in denen ἱλασμοί, γέρα μεγάλα und τιμαί für Ver- storbene verordnet würden, als ein starkes Argument dafür, dass die Seelen der Verstorbenen im Tode nicht untergehen. Der Gott selbst giebt dafür Zeugniss. ἄχρι τοῦ πολλὰ τοιαῦτα προ- ϑεσπίζεσϑαι, οὐχ ὅσιόν ἐστι τῆς ψυχῆς καταγνῶναι ϑάνατον.
S. 245, A., Z. 17 v. u. Recht deutlich tritt das Neben- einander der sofort eintretenden ζημία aus menschlichem Gericht und die παρὰ τῶν ϑεῶν τιμωρία der ἐπίορκοι hervor in den Worten des Isokrates, or. 18, 3. (ὃς γὰρ ἂν ὑμᾶς λάϑῃ, τοῦτον ἀφίετε τοῖς ϑεοῖς κολάζειν: Demosth. de f. leg. 71. Vgl. 239. 240. Lycurg. Leocr. 79.) — Obligater, vor der Verhandlung das Ma- terielle ihrer Behauptungen bekräftigender Eid für beide Parteien stellt allemal die Bestrafung des Frevlers der Gottheit anheim. So im Mittelalter hie und da; auf Ceylon u. a. Meiners, All- gem. Gesch. d. Relig. 2, 296. 297.
S. 249, A. 1. Die ϑεοὶ μειλίχιοι stets χϑόνιοι. Gegensatz zwischen δαίμοσι μειλιχίοις und μακάρεσσιν οὐρανίοις in den Sibyllen- versen bei Phlegon, Macrob. 4 (p. 204, 13 West.). — deis mi- licheis Comm. de lud. saecul. Tavol. A, Z. 11.
S. 254, A. Aussaugen und Fortspeien von Blut des Er- schlagenen durch den Mörder: Aeschylus fr. 354. Es ist ein
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0717"n="701"/>
deutung des ritualen, den Familiencult sichernden Begräbnisses<lb/>
durch die eigenen ἔκγονοι wird in dieser populären Definition des<lb/>
Wünschenswerthesten mit besonderer Kraft ausgesprochen.</p><lb/><p>S. 232, A. 1. extr. οἱἈλεξάνδρουδαίμονες u. ä. S. Lobeck<lb/><hirendition="#i">Agl.</hi> 769 Anm.</p><lb/><p>S. 233, A. Z. 2. Auf die <hirendition="#g">Schlange</hi> an einem Zauber-<lb/>
bild schreibt man τὸὄνοματοῦἀγαϑοῦδαίμονος. Pariser Zauber-<lb/>
buch 2427 ff. — Z. 10 v. u. ΔαιμόνωνἀγαϑῶνΕἰσιδότου u. ä.:<lb/>
Inss. aus Mylasa, <hirendition="#i">Athen. Mitth.</hi> 15 (1890) p. 276. 277 (n. 23.<lb/>
24. 25. 27.). Selten der Singular. ΔαίμονοςἀγαϑοῦἈριστέου<lb/>τοῦΔράκοντοςκτλ. <hirendition="#i">Bull. corr. hell.</hi> 1890 p. 628. (Karien). —<lb/>
Auf einer Ins. aus dem Mylasa benachbarten Olymos, die<lb/>
man auf die Wende des 2. Jahrhunderts vor Christus setzt:<lb/>ΦαῖδροςΜοσχίωνοςἱερεὺςΔαιμόνωνἀγαϑῶν (<hirendition="#i">Athen. Mittheil.</hi> 1889<lb/>
p. 370; u. ö.: s. ebenda p. 394).</p><lb/><p>S. 237, Z. 1—3. So beruft sich Plutarch, <hirendition="#i">de ser. num.<lb/>
vind.</hi> 17 p. 560 C. D. ausdrücklich auf die Orakel des delphi-<lb/>
schen Gottes, in denen ἱλασμοί, γέραμεγάλα und τιμαί für Ver-<lb/>
storbene verordnet würden, als ein starkes Argument dafür, dass<lb/>
die Seelen der Verstorbenen im Tode nicht untergehen. Der<lb/>
Gott selbst giebt dafür Zeugniss. ἄχριτοῦπολλὰτοιαῦταπρο-<lb/>ϑεσπίζεσϑαι, οὐχὅσιόνἐστιτῆςψυχῆςκαταγνῶναιϑάνατον.</p><lb/><p>S. 245, A., Z. 17 v. u. Recht deutlich tritt das Neben-<lb/>
einander der sofort eintretenden ζημία aus menschlichem Gericht<lb/>
und die παρὰτῶνϑεῶντιμωρία der <hirendition="#g">ἐπίορκοι</hi> hervor in den<lb/>
Worten des Isokrates, <hirendition="#i">or.</hi> 18, 3. (ὃςγὰρἂνὑμᾶςλάϑῃ, τοῦτον<lb/>ἀφίετετοῖςϑεοῖςκολάζειν: Demosth. <hirendition="#i">de f. leg.</hi> 71. Vgl. 239. 240.<lb/>
Lycurg. <hirendition="#i">Leocr.</hi> 79.) — Obligater, vor der Verhandlung das Ma-<lb/>
terielle ihrer Behauptungen bekräftigender Eid für <hirendition="#g">beide</hi> Parteien<lb/>
stellt allemal die Bestrafung des Frevlers der Gottheit anheim.<lb/>
So im Mittelalter hie und da; auf Ceylon u. a. Meiners, <hirendition="#i">All-<lb/>
gem. Gesch. d. Relig.</hi> 2, 296. 297.</p><lb/><p>S. 249, A. 1. Die ϑεοὶμειλίχιοι stets χϑόνιοι. Gegensatz<lb/>
zwischen δαίμοσιμειλιχίοις und μακάρεσσινοὐρανίοις in den Sibyllen-<lb/>
versen bei Phlegon, <hirendition="#i">Macrob.</hi> 4 (p. 204, 13 West.). —<hirendition="#i">deis mi-<lb/>
licheis</hi> Comm. de lud. saecul. Tavol. A, Z. 11.</p><lb/><p>S. 254, A. Aussaugen und Fortspeien von Blut des Er-<lb/>
schlagenen durch den Mörder: Aeschylus <hirendition="#i">fr.</hi> 354. Es ist ein<lb/></p></div></body></text></TEI>
[701/0717]
deutung des ritualen, den Familiencult sichernden Begräbnisses
durch die eigenen ἔκγονοι wird in dieser populären Definition des
Wünschenswerthesten mit besonderer Kraft ausgesprochen.
S. 232, A. 1. extr. οἱ Ἀλεξάνδρου δαίμονες u. ä. S. Lobeck
Agl. 769 Anm.
S. 233, A. Z. 2. Auf die Schlange an einem Zauber-
bild schreibt man τὸ ὄνομα τοῦ ἀγαϑοῦ δαίμονος. Pariser Zauber-
buch 2427 ff. — Z. 10 v. u. Δαιμόνων ἀγαϑῶν Εἰσιδότου u. ä.:
Inss. aus Mylasa, Athen. Mitth. 15 (1890) p. 276. 277 (n. 23.
24. 25. 27.). Selten der Singular. Δαίμονος ἀγαϑοῦ Ἀριστέου
τοῦ Δράκοντος κτλ. Bull. corr. hell. 1890 p. 628. (Karien). —
Auf einer Ins. aus dem Mylasa benachbarten Olymos, die
man auf die Wende des 2. Jahrhunderts vor Christus setzt:
Φαῖδρος Μοσχίωνος ἱερεὺς Δαιμόνων ἀγαϑῶν (Athen. Mittheil. 1889
p. 370; u. ö.: s. ebenda p. 394).
S. 237, Z. 1—3. So beruft sich Plutarch, de ser. num.
vind. 17 p. 560 C. D. ausdrücklich auf die Orakel des delphi-
schen Gottes, in denen ἱλασμοί, γέρα μεγάλα und τιμαί für Ver-
storbene verordnet würden, als ein starkes Argument dafür, dass
die Seelen der Verstorbenen im Tode nicht untergehen. Der
Gott selbst giebt dafür Zeugniss. ἄχρι τοῦ πολλὰ τοιαῦτα προ-
ϑεσπίζεσϑαι, οὐχ ὅσιόν ἐστι τῆς ψυχῆς καταγνῶναι ϑάνατον.
S. 245, A., Z. 17 v. u. Recht deutlich tritt das Neben-
einander der sofort eintretenden ζημία aus menschlichem Gericht
und die παρὰ τῶν ϑεῶν τιμωρία der ἐπίορκοι hervor in den
Worten des Isokrates, or. 18, 3. (ὃς γὰρ ἂν ὑμᾶς λάϑῃ, τοῦτον
ἀφίετε τοῖς ϑεοῖς κολάζειν: Demosth. de f. leg. 71. Vgl. 239. 240.
Lycurg. Leocr. 79.) — Obligater, vor der Verhandlung das Ma-
terielle ihrer Behauptungen bekräftigender Eid für beide Parteien
stellt allemal die Bestrafung des Frevlers der Gottheit anheim.
So im Mittelalter hie und da; auf Ceylon u. a. Meiners, All-
gem. Gesch. d. Relig. 2, 296. 297.
S. 249, A. 1. Die ϑεοὶ μειλίχιοι stets χϑόνιοι. Gegensatz
zwischen δαίμοσι μειλιχίοις und μακάρεσσιν οὐρανίοις in den Sibyllen-
versen bei Phlegon, Macrob. 4 (p. 204, 13 West.). — deis mi-
licheis Comm. de lud. saecul. Tavol. A, Z. 11.
S. 254, A. Aussaugen und Fortspeien von Blut des Er-
schlagenen durch den Mörder: Aeschylus fr. 354. Es ist ein
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/717>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.