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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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ein besonderes Loos gefallen war, muss in einem anderen Zu-
sammenhang geredet werden 1).

und corrigirend, zu sagen weiss.) Nach Phil. 149, 32 ff. (ed. Kayser, 1871)
orontai, wenigstens den Hirten auf der troischen Ebene, die Gestalten
der homerischen Helden (riesig gross: s. p. 136--140); phainontai in kriege-
rischer Rüstung: 131, 1. Hektor besonders erscheint, thut Wunder, sein
Standbild polla ergazetai khresta koine te kai es ena: p. 151. 152. Le-
gende von Antilochos: 155, 10 ff. Palamedes erscheint: p. 154. Er hat
an der Südseite der Troas, gegenüber Lesbos, ein altes Heiligthum, in
dem ihm thuousin xuniontes oi tas aktaias oikountes poleis: p. 184, 21 ff.
(s. Vit. Apoll. Tyan. 4, 13). Heroenopfer für Palamedes 153, 29 ff. --
Mantische Kraft der eroes: 135, 21 ff.; 148, 20 ff. (des Odysseus auf Ithaka
195, 5 ff.). Daher denn namentlich Protesilaos, der in Elaius auf dem
thrac. Chersonnes dem Winzer, den Phil. zum Erzähler macht, erscheint,
so vieles zu berichten weiss, auch was er nicht selbst erlebt und
gesehen hat. Protesilaos ist noch voll lebendig, ze (130, 23); er hat
(wie Achill auf Leuke und sonst) seine ieroi dromoi, en ois gumnazetai
(131, 31). Sein phasma, einem Widersacher erscheinend, macht diesen
blind (132, 9 ff. So macht Begegnung eines Heros öfter den Sterblichen
blind. S. Herodot. 6, 117. Stesichoros und die Dioskuren). Seinem
Schützling hält er Schlangen, wilde Thiere, alles Schädliche von seinem
Acker fern: 132, 15 ff. Er selbst ist bald en Aidou (wo er mit seiner Lao-
damia vereint ist), bald in Phthia, bald in Troas (143, 17 ff.). Er erscheint
zur Mittagszeit (443, 21. 32. Vgl. oben p. 372 f. Anm.). In seinem alten
schon von Herodot erwähnten (9, 116. 120; darauf anspielend Phil. 141,
12) Heiligthum zu Elaius ertheilt er Orakel, besonders an die Helden
jener Zeit, die Kämpfer an den Wettspielen (146, 13 ff.; 24 ff.; 147, 8 ff.;
15 ff. Es werden berühmte Zeitgenossen genannt: Eudaimon aus Alexan-
dria, Sieger in Olympia Ol. 237, der aus dem Gumnastikos wohlbekannte
Helix). Er heilt Krankheiten, besonders Schwindsucht, Wassersucht,
Augenkrankheiten, Wechselfieber; auch in Liebespein hilft er (p. 147,
30 ff.). Auch in seiner phthiotischen Heimath, in Phylake (das er ja auch
besucht) spendet Prot. oft Orakel: 148, 24 ff. -- Es ist der volle Umfang
heroischer Wunderthätigkeit, in dem sich, gleich den eroes älterer Sage,
Prot. hier bewegt. -- Am Ismaros in Thrakien erscheint und oratai tois
georgois Maron Euantheos uios (Odyss. 9, 197), der seine Reben segnet
(149, 3 ff.). Das Rhodopegebirge in Thrakien oikei Rhesos; er führt
dort ein ritterliches Leben in Pferdezucht, Waffenübung und Jagd; frei-
willig stellen die Waldthiere sich zum Opfer an seinem Altar; der Heros
hält von den umliegenden komai die Pest fern (149, 7--19). -- Die hier
herausgehobenen Sagenberichte des Phil. wird man im Wesentlichen als
volksthümlicher Ueberlieferung entlehnt betrachten dürfen.
1) Noch 375 bewahrt Achill Attika vor Erdbeben (Zosim. 4, 18);
396 hält er Alarich von Athen ab: Zosim. 5, 6.

ein besonderes Loos gefallen war, muss in einem anderen Zu-
sammenhang geredet werden 1).

und corrigirend, zu sagen weiss.) Nach Phil. 149, 32 ff. (ed. Kayser, 1871)
ὁρῶνται, wenigstens den Hirten auf der troischen Ebene, die Gestalten
der homerischen Helden (riesig gross: s. p. 136—140); φαίνονται in kriege-
rischer Rüstung: 131, 1. Hektor besonders erscheint, thut Wunder, sein
Standbild πολλὰ ἐργάζεται χρηστὰ κοινῇ τε καὶ ἐς ἕνα: p. 151. 152. Le-
gende von Antilochos: 155, 10 ff. Palamedes erscheint: p. 154. Er hat
an der Südseite der Troas, gegenüber Lesbos, ein altes Heiligthum, in
dem ihm ϑύουσιν ξυνιόντες οἱ τὰς ἀκταίας οἰκοῦντες πόλεις: p. 184, 21 ff.
(s. Vit. Apoll. Tyan. 4, 13). Heroenopfer für Palamedes 153, 29 ff. —
Mantische Kraft der ἥρωες: 135, 21 ff.; 148, 20 ff. (des Odysseus auf Ithaka
195, 5 ff.). Daher denn namentlich Protesilaos, der in Elaius auf dem
thrac. Chersonnes dem Winzer, den Phil. zum Erzähler macht, erscheint,
so vieles zu berichten weiss, auch was er nicht selbst erlebt und
gesehen hat. Protesilaos ist noch voll lebendig, ζῇ (130, 23); er hat
(wie Achill auf Leuke und sonst) seine ἱεροὶ δρόμοι, ἐν οἶς γυμνάζεται
(131, 31). Sein φάσμα, einem Widersacher erscheinend, macht diesen
blind (132, 9 ff. So macht Begegnung eines Heros öfter den Sterblichen
blind. S. Herodot. 6, 117. Stesichoros und die Dioskuren). Seinem
Schützling hält er Schlangen, wilde Thiere, alles Schädliche von seinem
Acker fern: 132, 15 ff. Er selbst ist bald ἐν Ἅιδου (wo er mit seiner Lao-
damia vereint ist), bald in Phthia, bald in Troas (143, 17 ff.). Er erscheint
zur Mittagszeit (443, 21. 32. Vgl. oben p. 372 f. Anm.). In seinem alten
schon von Herodot erwähnten (9, 116. 120; darauf anspielend Phil. 141,
12) Heiligthum zu Elaius ertheilt er Orakel, besonders an die Helden
jener Zeit, die Kämpfer an den Wettspielen (146, 13 ff.; 24 ff.; 147, 8 ff.;
15 ff. Es werden berühmte Zeitgenossen genannt: Eudaimon aus Alexan-
dria, Sieger in Olympia Ol. 237, der aus dem Γυμναστικός wohlbekannte
Helix). Er heilt Krankheiten, besonders Schwindsucht, Wassersucht,
Augenkrankheiten, Wechselfieber; auch in Liebespein hilft er (p. 147,
30 ff.). Auch in seiner phthiotischen Heimath, in Phylake (das er ja auch
besucht) spendet Prot. oft Orakel: 148, 24 ff. — Es ist der volle Umfang
heroischer Wunderthätigkeit, in dem sich, gleich den ἥρωες älterer Sage,
Prot. hier bewegt. — Am Ismaros in Thrakien erscheint und ὁρᾶται τοῖς
γεωργοῖς Maron Εὐανϑέος ὑιός (Odyss. 9, 197), der seine Reben segnet
(149, 3 ff.). Das Rhodopegebirge in Thrakien οἰκεῖ Rhesos; er führt
dort ein ritterliches Leben in Pferdezucht, Waffenübung und Jagd; frei-
willig stellen die Waldthiere sich zum Opfer an seinem Altar; der Heros
hält von den umliegenden κῶμαι die Pest fern (149, 7—19). — Die hier
herausgehobenen Sagenberichte des Phil. wird man im Wesentlichen als
volksthümlicher Ueberlieferung entlehnt betrachten dürfen.
1) Noch 375 bewahrt Achill Attika vor Erdbeben (Zosim. 4, 18);
396 hält er Alarich von Athen ab: Zosim. 5, 6.
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[639/0655] ein besonderes Loos gefallen war, muss in einem anderen Zu- sammenhang geredet werden 1). 5) 1) Noch 375 bewahrt Achill Attika vor Erdbeben (Zosim. 4, 18); 396 hält er Alarich von Athen ab: Zosim. 5, 6. 5) und corrigirend, zu sagen weiss.) Nach Phil. 149, 32 ff. (ed. Kayser, 1871) ὁρῶνται, wenigstens den Hirten auf der troischen Ebene, die Gestalten der homerischen Helden (riesig gross: s. p. 136—140); φαίνονται in kriege- rischer Rüstung: 131, 1. Hektor besonders erscheint, thut Wunder, sein Standbild πολλὰ ἐργάζεται χρηστὰ κοινῇ τε καὶ ἐς ἕνα: p. 151. 152. Le- gende von Antilochos: 155, 10 ff. Palamedes erscheint: p. 154. Er hat an der Südseite der Troas, gegenüber Lesbos, ein altes Heiligthum, in dem ihm ϑύουσιν ξυνιόντες οἱ τὰς ἀκταίας οἰκοῦντες πόλεις: p. 184, 21 ff. (s. Vit. Apoll. Tyan. 4, 13). Heroenopfer für Palamedes 153, 29 ff. — Mantische Kraft der ἥρωες: 135, 21 ff.; 148, 20 ff. (des Odysseus auf Ithaka 195, 5 ff.). Daher denn namentlich Protesilaos, der in Elaius auf dem thrac. Chersonnes dem Winzer, den Phil. zum Erzähler macht, erscheint, so vieles zu berichten weiss, auch was er nicht selbst erlebt und gesehen hat. Protesilaos ist noch voll lebendig, ζῇ (130, 23); er hat (wie Achill auf Leuke und sonst) seine ἱεροὶ δρόμοι, ἐν οἶς γυμνάζεται (131, 31). Sein φάσμα, einem Widersacher erscheinend, macht diesen blind (132, 9 ff. So macht Begegnung eines Heros öfter den Sterblichen blind. S. Herodot. 6, 117. Stesichoros und die Dioskuren). Seinem Schützling hält er Schlangen, wilde Thiere, alles Schädliche von seinem Acker fern: 132, 15 ff. Er selbst ist bald ἐν Ἅιδου (wo er mit seiner Lao- damia vereint ist), bald in Phthia, bald in Troas (143, 17 ff.). Er erscheint zur Mittagszeit (443, 21. 32. Vgl. oben p. 372 f. Anm.). In seinem alten schon von Herodot erwähnten (9, 116. 120; darauf anspielend Phil. 141, 12) Heiligthum zu Elaius ertheilt er Orakel, besonders an die Helden jener Zeit, die Kämpfer an den Wettspielen (146, 13 ff.; 24 ff.; 147, 8 ff.; 15 ff. Es werden berühmte Zeitgenossen genannt: Eudaimon aus Alexan- dria, Sieger in Olympia Ol. 237, der aus dem Γυμναστικός wohlbekannte Helix). Er heilt Krankheiten, besonders Schwindsucht, Wassersucht, Augenkrankheiten, Wechselfieber; auch in Liebespein hilft er (p. 147, 30 ff.). Auch in seiner phthiotischen Heimath, in Phylake (das er ja auch besucht) spendet Prot. oft Orakel: 148, 24 ff. — Es ist der volle Umfang heroischer Wunderthätigkeit, in dem sich, gleich den ἥρωες älterer Sage, Prot. hier bewegt. — Am Ismaros in Thrakien erscheint und ὁρᾶται τοῖς γεωργοῖς Maron Εὐανϑέος ὑιός (Odyss. 9, 197), der seine Reben segnet (149, 3 ff.). Das Rhodopegebirge in Thrakien οἰκεῖ Rhesos; er führt dort ein ritterliches Leben in Pferdezucht, Waffenübung und Jagd; frei- willig stellen die Waldthiere sich zum Opfer an seinem Altar; der Heros hält von den umliegenden κῶμαι die Pest fern (149, 7—19). — Die hier herausgehobenen Sagenberichte des Phil. wird man im Wesentlichen als volksthümlicher Ueberlieferung entlehnt betrachten dürfen.

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/655>, abgerufen am 19.05.2024.