In Tyrol im Zillerthal, und zwar in dem morgenseitigen Gebirgszuge desselben, wur- den im J. 1630 am Heinzen-, Zeller-, Ger- las- und Rohrberge Goldbergwerke entdeckt; ob sich gleich Spuren finden, daß schon vor- hin am Heinzenberge gebauet worden. Nach Eröffnung dieser Bergwerke, erhoben sich zwi- schen Tyrol und Salzburg langwierige Strei- tigkeiten, die endlich 1648 durch einen sich von 5 zu 5 Jahren erstreckenden Interimsvertrag also geschlichtet wurden, daß der gemeinschaftliche Genuß des Goldbergwerks zu gleichen Theilen festgesetzt ward. Das Gebirge ist sehr goldarm, und die Hervorbringung des edlen Metalls durch das Waschen oder Anquicken, wie sie es nennen, höchst langwierig und mühsam. Man kann nicht bestimmen, wie lange schon bey dem zellerthaler Goldhandel das Gold auf diese Art ausgebracht wird, aber so viel läßt sich aus alten Rechnungen abnehmen, daß man vormals dasselbe durch Schmelzen ausgebracht habe. Wenn man den geringen Goldgehalt der bey diesem Goldbergwerkshandel erobern- den Pochgänge betrachtet, so kann es nicht befremden, daß der daraus fließende Nutzen gering, oder wohl manches Jahr ganz an des- sen Statt Einbuße ausfällt. Vom Anfan- ge dieses Bergbaues 1630 bis 1643 gab der- selbe Nutzen; von 1675 bis in das 18te Jahr- hundert bestand er beständig im Verbau.
Der
In Tyrol im Zillerthal, und zwar in dem morgenſeitigen Gebirgszuge deſſelben, wur- den im J. 1630 am Heinzen-, Zeller-, Ger- las- und Rohrberge Goldbergwerke entdeckt; ob ſich gleich Spuren finden, daß ſchon vor- hin am Heinzenberge gebauet worden. Nach Eroͤffnung dieſer Bergwerke, erhoben ſich zwi- ſchen Tyrol und Salzburg langwierige Strei- tigkeiten, die endlich 1648 durch einen ſich von 5 zu 5 Jahren erſtreckenden Interimsvertrag alſo geſchlichtet wurden, daß der gemeinſchaftliche Genuß des Goldbergwerks zu gleichen Theilen feſtgeſetzt ward. Das Gebirge iſt ſehr goldarm, und die Hervorbringung des edlen Metalls durch das Waſchen oder Anquicken, wie ſie es nennen, hoͤchſt langwierig und muͤhſam. Man kann nicht beſtimmen, wie lange ſchon bey dem zellerthaler Goldhandel das Gold auf dieſe Art ausgebracht wird, aber ſo viel laͤßt ſich aus alten Rechnungen abnehmen, daß man vormals daſſelbe durch Schmelzen ausgebracht habe. Wenn man den geringen Goldgehalt der bey dieſem Goldbergwerkshandel erobern- den Pochgaͤnge betrachtet, ſo kann es nicht befremden, daß der daraus fließende Nutzen gering, oder wohl manches Jahr ganz an deſ- ſen Statt Einbuße ausfaͤllt. Vom Anfan- ge dieſes Bergbaues 1630 bis 1643 gab der- ſelbe Nutzen; von 1675 bis in das 18te Jahr- hundert beſtand er beſtaͤndig im Verbau.
Der
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In Tyrol im Zillerthal, und zwar in dem
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den im J. 1630 am Heinzen-, Zeller-, Ger-
las- und Rohrberge Goldbergwerke entdeckt;
ob ſich gleich Spuren finden, daß ſchon vor-
hin am Heinzenberge gebauet worden. Nach
Eroͤffnung dieſer Bergwerke, erhoben ſich zwi-
ſchen Tyrol und Salzburg langwierige Strei-
tigkeiten, die endlich 1648 durch einen ſich von 5
zu 5 Jahren erſtreckenden Interimsvertrag alſo
geſchlichtet wurden, daß der gemeinſchaftliche
Genuß des Goldbergwerks zu gleichen Theilen
feſtgeſetzt ward. Das Gebirge iſt ſehr goldarm,
und die Hervorbringung des edlen Metalls durch
das Waſchen oder Anquicken, wie ſie es nennen,
hoͤchſt langwierig und muͤhſam. Man kann
nicht beſtimmen, wie lange ſchon bey dem
zellerthaler Goldhandel das Gold auf dieſe
Art ausgebracht wird, aber ſo viel laͤßt ſich
aus alten Rechnungen abnehmen, daß man
vormals daſſelbe durch Schmelzen ausgebracht
habe. Wenn man den geringen Goldgehalt
der bey dieſem Goldbergwerkshandel erobern-
den Pochgaͤnge betrachtet, ſo kann es nicht
befremden, daß der daraus fließende Nutzen
gering, oder wohl manches Jahr ganz an deſ-
ſen Statt Einbuße ausfaͤllt. Vom Anfan-
ge dieſes Bergbaues 1630 bis 1643 gab der-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/812>, abgerufen am 25.11.2024.
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