tung des gebührenden Zehntens erlaubt seyn sollte. Durch die Pest, welche 1681 wüthe- te, und durch den 1684 eingegangenen Stolln, wurde der Bergbau im Mansfeldischen etwas zurückgesetzt; in dem Jahre 1687 entstanden Zwistigkeiten wegen der Wiesenhütte zwischen Sachsen und Brandenburg, welche aber mit Gelde und in der Güte beygelegt wurden. In dem Jahre 1689 wurde von einem gewissen Eberhard Fabricius, wegen eines Geheimnis- ses, mit wenigern Kosten als sonst zu schmel- zen, mit Heinrich Bracken und Friedrich Schmidt, ein Contrakt aufgerichtet; allein es finden sich keine gedruckte Nachrichten, in wie weit es ausgeführet worden. Im Jahre 1690 fieng an, das Bergwerk einträglich zu werden; den Verlag übernahm eine Leipzige- rinn, eine gewisse Major Cramerinn. In den Zehnten aber theilte sich der Prinz von Mansfeld, welcher einen Theil, und der Rath zu Leipzig drey und einen halben, wegen ehe- maliger Vorschüsse zum Verlag des Berg- werks, erhob.
In dem Hennebergischen wurde im 17ten Jahrhunderte zur Fortsetzung der Bergwerke, Schachten- und Stollnholz ohne Bezahlung verabfolgt; sobald aber die Gewerken abließen zu bauen, wurde es wieder in die Hege ge- schlagen. Für die ilmenauer Bergwerke war jährlich eine gewisse Quantität Kohlholz be- stimmt, jedoch so, daß es die Wälder ohne
Scha-
tung des gebuͤhrenden Zehntens erlaubt ſeyn ſollte. Durch die Peſt, welche 1681 wuͤthe- te, und durch den 1684 eingegangenen Stolln, wurde der Bergbau im Mansfeldiſchen etwas zuruͤckgeſetzt; in dem Jahre 1687 entſtanden Zwiſtigkeiten wegen der Wieſenhuͤtte zwiſchen Sachſen und Brandenburg, welche aber mit Gelde und in der Guͤte beygelegt wurden. In dem Jahre 1689 wurde von einem gewiſſen Eberhard Fabricius, wegen eines Geheimniſ- ſes, mit wenigern Koſten als ſonſt zu ſchmel- zen, mit Heinrich Bracken und Friedrich Schmidt, ein Contrakt aufgerichtet; allein es finden ſich keine gedruckte Nachrichten, in wie weit es ausgefuͤhret worden. Im Jahre 1690 fieng an, das Bergwerk eintraͤglich zu werden; den Verlag uͤbernahm eine Leipzige- rinn, eine gewiſſe Major Cramerinn. In den Zehnten aber theilte ſich der Prinz von Mansfeld, welcher einen Theil, und der Rath zu Leipzig drey und einen halben, wegen ehe- maliger Vorſchuͤſſe zum Verlag des Berg- werks, erhob.
In dem Hennebergiſchen wurde im 17ten Jahrhunderte zur Fortſetzung der Bergwerke, Schachten- und Stollnholz ohne Bezahlung verabfolgt; ſobald aber die Gewerken abließen zu bauen, wurde es wieder in die Hege ge- ſchlagen. Fuͤr die ilmenauer Bergwerke war jaͤhrlich eine gewiſſe Quantitaͤt Kohlholz be- ſtimmt, jedoch ſo, daß es die Waͤlder ohne
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tung des gebuͤhrenden Zehntens erlaubt ſeyn
ſollte. Durch die Peſt, welche 1681 wuͤthe-
te, und durch den 1684 eingegangenen Stolln,
wurde der Bergbau im Mansfeldiſchen etwas
zuruͤckgeſetzt; in dem Jahre 1687 entſtanden
Zwiſtigkeiten wegen der Wieſenhuͤtte zwiſchen
Sachſen und Brandenburg, welche aber mit
Gelde und in der Guͤte beygelegt wurden. In
dem Jahre 1689 wurde von einem gewiſſen
Eberhard Fabricius, wegen eines Geheimniſ-
ſes, mit wenigern Koſten als ſonſt zu ſchmel-
zen, mit Heinrich Bracken und Friedrich
Schmidt, ein Contrakt aufgerichtet; allein
es finden ſich keine gedruckte Nachrichten, in
wie weit es ausgefuͤhret worden. Im Jahre
1690 fieng an, das Bergwerk eintraͤglich zu
werden; den Verlag uͤbernahm eine Leipzige-
rinn, eine gewiſſe Major Cramerinn. In
den Zehnten aber theilte ſich der Prinz von
Mansfeld, welcher einen Theil, und der Rath
zu Leipzig drey und einen halben, wegen ehe-
maliger Vorſchuͤſſe zum Verlag des Berg-
werks, erhob.
In dem Hennebergiſchen wurde im 17ten
Jahrhunderte zur Fortſetzung der Bergwerke,
Schachten- und Stollnholz ohne Bezahlung
verabfolgt; ſobald aber die Gewerken abließen
zu bauen, wurde es wieder in die Hege ge-
ſchlagen. Fuͤr die ilmenauer Bergwerke war
jaͤhrlich eine gewiſſe Quantitaͤt Kohlholz be-
ſtimmt, jedoch ſo, daß es die Waͤlder ohne
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/805>, abgerufen am 25.11.2024.
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