Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Kupferschmiede zuwider mit Kupfer und Mes-
sing handeln. 1621 ergieng eine Verord-
nung wegen der Erhöhung des Preises der
Silbererze und Kieße, welche die Gewerken
suchten, und das Erz in den Erzkauf nicht
mehr um den alten Preis einliefern wollten.
Im J. 1622 untersagte Johann Georg I. das
Auslöhnen der Arbeiter mit liederlichen Geld-
sorten, und in dem nämlichen Jahre kam ein
Decisivbefehl, wegen der Ober- und Erbgerichte
in Bergsachen. Im Jahre 1624 o) ergieng
ein Bergwerksdekret, die Abschaffung oder
Erleichterung der Bergwerksbeschwerden, oder
ertheilte neue Bergfreyheiten betreffend. Es
wurde der Zehnte erlassen bey den liegenden
Werken, wenn Jemand dergleichen wieder be-
legte, so auch der Stollneunten auf 2 Jahre.
Eben so wurde auch in verschiedenen Fällen der
Zehnte und Zwanzigste erlassen, und die hohen
und krummen Ofenschichten gemäßigt. Er
ließ 1624 einen Befehl an die Ober- und Berg-
hauptmänner, wegen allerhand beym Zwitter-
stocke zum Altenberg eingerissenen Mißbräu-
che, und noch einen andern, wegen einiger Un-
richtigkeiten im Gegenbuche, die die im Zwit-
terstocke zu Altenberg bauenden Gewerken be-
trafen. Er bestimmte 1625 in einem Paten-
te den Tax der Bergschmiedearbeit, Berg- und
Pocheisengruben, Lohnen; desgleichen Holz

und
o) C. A. T. I. p. 285.

Kupferſchmiede zuwider mit Kupfer und Meſ-
ſing handeln. 1621 ergieng eine Verord-
nung wegen der Erhoͤhung des Preiſes der
Silbererze und Kieße, welche die Gewerken
ſuchten, und das Erz in den Erzkauf nicht
mehr um den alten Preis einliefern wollten.
Im J. 1622 unterſagte Johann Georg I. das
Ausloͤhnen der Arbeiter mit liederlichen Geld-
ſorten, und in dem naͤmlichen Jahre kam ein
Deciſivbefehl, wegen der Ober- und Erbgerichte
in Bergſachen. Im Jahre 1624 o) ergieng
ein Bergwerksdekret, die Abſchaffung oder
Erleichterung der Bergwerksbeſchwerden, oder
ertheilte neue Bergfreyheiten betreffend. Es
wurde der Zehnte erlaſſen bey den liegenden
Werken, wenn Jemand dergleichen wieder be-
legte, ſo auch der Stollneunten auf 2 Jahre.
Eben ſo wurde auch in verſchiedenen Faͤllen der
Zehnte und Zwanzigſte erlaſſen, und die hohen
und krummen Ofenſchichten gemaͤßigt. Er
ließ 1624 einen Befehl an die Ober- und Berg-
hauptmaͤnner, wegen allerhand beym Zwitter-
ſtocke zum Altenberg eingeriſſenen Mißbraͤu-
che, und noch einen andern, wegen einiger Un-
richtigkeiten im Gegenbuche, die die im Zwit-
terſtocke zu Altenberg bauenden Gewerken be-
trafen. Er beſtimmte 1625 in einem Paten-
te den Tax der Bergſchmiedearbeit, Berg- und
Pocheiſengruben, Lohnen; desgleichen Holz

und
o) C. A. T. I. p. 285.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0796" n="786"/>
Kupfer&#x017F;chmiede zuwider mit Kupfer und Me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ing handeln. 1621 ergieng eine Verord-<lb/>
nung wegen der Erho&#x0364;hung des Prei&#x017F;es der<lb/>
Silbererze und Kieße, welche die Gewerken<lb/>
&#x017F;uchten, und das Erz in den Erzkauf nicht<lb/>
mehr um den alten Preis einliefern wollten.<lb/>
Im J. 1622 unter&#x017F;agte Johann Georg <hi rendition="#aq">I.</hi> das<lb/>
Auslo&#x0364;hnen der Arbeiter mit liederlichen Geld-<lb/>
&#x017F;orten, und in dem na&#x0364;mlichen Jahre kam ein<lb/>
Deci&#x017F;ivbefehl, wegen der Ober- und Erbgerichte<lb/>
in Berg&#x017F;achen. Im Jahre 1624 <note place="foot" n="o)"><hi rendition="#aq">C. A. T. I. p.</hi> 285.</note> ergieng<lb/>
ein Bergwerksdekret, die Ab&#x017F;chaffung oder<lb/>
Erleichterung der Bergwerksbe&#x017F;chwerden, oder<lb/>
ertheilte neue Bergfreyheiten betreffend. Es<lb/>
wurde der Zehnte erla&#x017F;&#x017F;en bey den liegenden<lb/>
Werken, wenn Jemand dergleichen wieder be-<lb/>
legte, &#x017F;o auch der Stollneunten auf 2 Jahre.<lb/>
Eben &#x017F;o wurde auch in ver&#x017F;chiedenen Fa&#x0364;llen der<lb/>
Zehnte und Zwanzig&#x017F;te erla&#x017F;&#x017F;en, und die hohen<lb/>
und krummen Ofen&#x017F;chichten gema&#x0364;ßigt. Er<lb/>
ließ 1624 einen Befehl an die Ober- und Berg-<lb/>
hauptma&#x0364;nner, wegen allerhand beym Zwitter-<lb/>
&#x017F;tocke zum Altenberg eingeri&#x017F;&#x017F;enen Mißbra&#x0364;u-<lb/>
che, und noch einen andern, wegen einiger Un-<lb/>
richtigkeiten im Gegenbuche, die die im Zwit-<lb/>
ter&#x017F;tocke zu Altenberg bauenden Gewerken be-<lb/>
trafen. Er be&#x017F;timmte 1625 in einem Paten-<lb/>
te den Tax der Berg&#x017F;chmiedearbeit, Berg- und<lb/>
Pochei&#x017F;engruben, Lohnen; desgleichen Holz<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[786/0796] Kupferſchmiede zuwider mit Kupfer und Meſ- ſing handeln. 1621 ergieng eine Verord- nung wegen der Erhoͤhung des Preiſes der Silbererze und Kieße, welche die Gewerken ſuchten, und das Erz in den Erzkauf nicht mehr um den alten Preis einliefern wollten. Im J. 1622 unterſagte Johann Georg I. das Ausloͤhnen der Arbeiter mit liederlichen Geld- ſorten, und in dem naͤmlichen Jahre kam ein Deciſivbefehl, wegen der Ober- und Erbgerichte in Bergſachen. Im Jahre 1624 o) ergieng ein Bergwerksdekret, die Abſchaffung oder Erleichterung der Bergwerksbeſchwerden, oder ertheilte neue Bergfreyheiten betreffend. Es wurde der Zehnte erlaſſen bey den liegenden Werken, wenn Jemand dergleichen wieder be- legte, ſo auch der Stollneunten auf 2 Jahre. Eben ſo wurde auch in verſchiedenen Faͤllen der Zehnte und Zwanzigſte erlaſſen, und die hohen und krummen Ofenſchichten gemaͤßigt. Er ließ 1624 einen Befehl an die Ober- und Berg- hauptmaͤnner, wegen allerhand beym Zwitter- ſtocke zum Altenberg eingeriſſenen Mißbraͤu- che, und noch einen andern, wegen einiger Un- richtigkeiten im Gegenbuche, die die im Zwit- terſtocke zu Altenberg bauenden Gewerken be- trafen. Er beſtimmte 1625 in einem Paten- te den Tax der Bergſchmiedearbeit, Berg- und Pocheiſengruben, Lohnen; desgleichen Holz und o) C. A. T. I. p. 285.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/796
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/796>, abgerufen am 22.07.2024.