schon damals ein Bergmeister, Hans Retz, am Dornberg und Abertham: allein 1528 ent- deckte ein Bergmann die reiche Zeche Gottes- gab, worauf es 1529 erst nachdrücklich ge- bauet zu werden anfieng. Man brach, nach dem Zeugniß des Albinus, auf dieser ersten Zeche St. Lorenz auf Abertham so viel gedie- genes Silber, als bey Menschengedenken noch nirgends gefunden worden, ausgenommen St. Georgen auf dem Schneeberg. Man hat be- rechnet, daß die Ausbeute, so auf St. Lorenz, Gottesgab, Fundgrub und Zug gefallen, 289992 Fl. betragen, und von 1531 bis Tri- nitatis 1558 auf einen Kux Ausbeute gefallen 1509 Fl., und die Geschichte sagt, daß man Stücken Silber gegraben, die 1 und 2 Cent- ner gewogen, und Agricola sagt, daß man zu Abertham, von der Erfindung des Werks bis auf seine Zeiten, gegen 300000 rheinische Goldgülden an Silber ausgegraben n). Man siehet aus den vielen angelegten Werken die Stärke des Bergbaues daselbst. Man schützte 1539 die Palgenkunst auf Abertham an, man hängte 1540 die Wasserkunst auf St. Lorenz, 1563 richtete man daselbst eine Kunst, welche Wasser und Berg hob o). Außerdem, daß man
auf
n)Aberthami ex dono divino tantum argenti est erutum, quantum valeret aureis Rhenanis CCC M.
o) S. Agricola de vet. ae nov. met.
B b b 2
ſchon damals ein Bergmeiſter, Hans Retz, am Dornberg und Abertham: allein 1528 ent- deckte ein Bergmann die reiche Zeche Gottes- gab, worauf es 1529 erſt nachdruͤcklich ge- bauet zu werden anfieng. Man brach, nach dem Zeugniß des Albinus, auf dieſer erſten Zeche St. Lorenz auf Abertham ſo viel gedie- genes Silber, als bey Menſchengedenken noch nirgends gefunden worden, ausgenommen St. Georgen auf dem Schneeberg. Man hat be- rechnet, daß die Ausbeute, ſo auf St. Lorenz, Gottesgab, Fundgrub und Zug gefallen, 289992 Fl. betragen, und von 1531 bis Tri- nitatis 1558 auf einen Kux Ausbeute gefallen 1509 Fl., und die Geſchichte ſagt, daß man Stuͤcken Silber gegraben, die 1 und 2 Cent- ner gewogen, und Agricola ſagt, daß man zu Abertham, von der Erfindung des Werks bis auf ſeine Zeiten, gegen 300000 rheiniſche Goldguͤlden an Silber ausgegraben n). Man ſiehet aus den vielen angelegten Werken die Staͤrke des Bergbaues daſelbſt. Man ſchuͤtzte 1539 die Palgenkunſt auf Abertham an, man haͤngte 1540 die Waſſerkunſt auf St. Lorenz, 1563 richtete man daſelbſt eine Kunſt, welche Waſſer und Berg hob o). Außerdem, daß man
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n)Aberthami ex dono divino tantum argenti eſt erutum, quantum valeret aureis Rhenanis CCC M.
o) S. Agricola de vet. ae nov. met.
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ſchon damals ein Bergmeiſter, Hans Retz, am
Dornberg und Abertham: allein 1528 ent-
deckte ein Bergmann die reiche Zeche Gottes-
gab, worauf es 1529 erſt nachdruͤcklich ge-
bauet zu werden anfieng. Man brach, nach
dem Zeugniß des Albinus, auf dieſer erſten
Zeche St. Lorenz auf Abertham ſo viel gedie-
genes Silber, als bey Menſchengedenken noch
nirgends gefunden worden, ausgenommen St.
Georgen auf dem Schneeberg. Man hat be-
rechnet, daß die Ausbeute, ſo auf St. Lorenz,
Gottesgab, Fundgrub und Zug gefallen,
289992 Fl. betragen, und von 1531 bis Tri-
nitatis 1558 auf einen Kux Ausbeute gefallen
1509 Fl., und die Geſchichte ſagt, daß man
Stuͤcken Silber gegraben, die 1 und 2 Cent-
ner gewogen, und Agricola ſagt, daß man
zu Abertham, von der Erfindung des Werks
bis auf ſeine Zeiten, gegen 300000 rheiniſche
Goldguͤlden an Silber ausgegraben n). Man
ſiehet aus den vielen angelegten Werken die
Staͤrke des Bergbaues daſelbſt. Man ſchuͤtzte
1539 die Palgenkunſt auf Abertham an, man
haͤngte 1540 die Waſſerkunſt auf St. Lorenz,
1563 richtete man daſelbſt eine Kunſt, welche
Waſſer und Berg hob o). Außerdem, daß man
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 755. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/765>, abgerufen am 24.11.2024.
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