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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Zeiten wurde der Bergbau meist durch Gewer-
ken betrieben; der Erzbischof bekam nur den
Zehnten und hatte das Wechselrecht, welches
darinnen bestand, daß die Gewerken dem erz-
bischöflichen Wechselamte das Metall nach ei-
nem gewissen bestimmten Preise überlassen muß-
ten, wobey das Erzstift ein ordentliches Berg-
gericht zur Aufsicht hielt. Die erste salzbur-
gische Bergordnung findet sich schon im Jahre
1342, sie wurde von dem Erzbischofe Hein-
rich den Bergrichtern, Fröhnern, Wechslern,
Grubenmeistern etc. gegeben. Erzbischof Ortolf
verpachtete das Berggericht, Frohn und Wech-
sel für 1500 Fl. ein Beweis, daß in Deutsch-
land die Verpachtung einzelner Cammerein-
künfte sehr alt sind. Ein Gleiches that 1384
der Erzbischof Pilgrin, welcher sie aber um ei-
nen weit höhern Preis, nämlich für 4500 Fl.
verpachtete. Indessen sorgte er doch auch für
Verbesserung der Bergproducte. Er verschrieb
einen, Namens Hanns Schmiedinger, welcher
Hüttenrauch, Arsenik und Realgar bearbeiten
und einen Revers von sich stellen mußte, daß
er diese Kunst niemanden mittheilen, auch aus-
ser Salzburg nicht treiben wolle, woraus er-
hellet, daß sie damals noch sehr unbekannt ge-
wesen. Die Eisenwerke kamen sonderlich un-
ter Erzbischof Eberhard III. in große Aufnahme;
auch arbeitete man auf Gold und Silber in der
Erztwieß in der Gastein. Sein Nachfolger
Eberhard IV. brachte im Jahr 1427 die Gold-

und

Zeiten wurde der Bergbau meiſt durch Gewer-
ken betrieben; der Erzbiſchof bekam nur den
Zehnten und hatte das Wechſelrecht, welches
darinnen beſtand, daß die Gewerken dem erz-
biſchoͤflichen Wechſelamte das Metall nach ei-
nem gewiſſen beſtimmten Preiſe uͤberlaſſen muß-
ten, wobey das Erzſtift ein ordentliches Berg-
gericht zur Aufſicht hielt. Die erſte ſalzbur-
giſche Bergordnung findet ſich ſchon im Jahre
1342, ſie wurde von dem Erzbiſchofe Hein-
rich den Bergrichtern, Froͤhnern, Wechslern,
Grubenmeiſtern ꝛc. gegeben. Erzbiſchof Ortolf
verpachtete das Berggericht, Frohn und Wech-
ſel fuͤr 1500 Fl. ein Beweis, daß in Deutſch-
land die Verpachtung einzelner Cammerein-
kuͤnfte ſehr alt ſind. Ein Gleiches that 1384
der Erzbiſchof Pilgrin, welcher ſie aber um ei-
nen weit hoͤhern Preis, naͤmlich fuͤr 4500 Fl.
verpachtete. Indeſſen ſorgte er doch auch fuͤr
Verbeſſerung der Bergproducte. Er verſchrieb
einen, Namens Hanns Schmiedinger, welcher
Huͤttenrauch, Arſenik und Realgar bearbeiten
und einen Revers von ſich ſtellen mußte, daß
er dieſe Kunſt niemanden mittheilen, auch auſ-
ſer Salzburg nicht treiben wolle, woraus er-
hellet, daß ſie damals noch ſehr unbekannt ge-
weſen. Die Eiſenwerke kamen ſonderlich un-
ter Erzbiſchof Eberhard III. in große Aufnahme;
auch arbeitete man auf Gold und Silber in der
Erztwieß in der Gaſtein. Sein Nachfolger
Eberhard IV. brachte im Jahr 1427 die Gold-

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[720/0730] Zeiten wurde der Bergbau meiſt durch Gewer- ken betrieben; der Erzbiſchof bekam nur den Zehnten und hatte das Wechſelrecht, welches darinnen beſtand, daß die Gewerken dem erz- biſchoͤflichen Wechſelamte das Metall nach ei- nem gewiſſen beſtimmten Preiſe uͤberlaſſen muß- ten, wobey das Erzſtift ein ordentliches Berg- gericht zur Aufſicht hielt. Die erſte ſalzbur- giſche Bergordnung findet ſich ſchon im Jahre 1342, ſie wurde von dem Erzbiſchofe Hein- rich den Bergrichtern, Froͤhnern, Wechslern, Grubenmeiſtern ꝛc. gegeben. Erzbiſchof Ortolf verpachtete das Berggericht, Frohn und Wech- ſel fuͤr 1500 Fl. ein Beweis, daß in Deutſch- land die Verpachtung einzelner Cammerein- kuͤnfte ſehr alt ſind. Ein Gleiches that 1384 der Erzbiſchof Pilgrin, welcher ſie aber um ei- nen weit hoͤhern Preis, naͤmlich fuͤr 4500 Fl. verpachtete. Indeſſen ſorgte er doch auch fuͤr Verbeſſerung der Bergproducte. Er verſchrieb einen, Namens Hanns Schmiedinger, welcher Huͤttenrauch, Arſenik und Realgar bearbeiten und einen Revers von ſich ſtellen mußte, daß er dieſe Kunſt niemanden mittheilen, auch auſ- ſer Salzburg nicht treiben wolle, woraus er- hellet, daß ſie damals noch ſehr unbekannt ge- weſen. Die Eiſenwerke kamen ſonderlich un- ter Erzbiſchof Eberhard III. in große Aufnahme; auch arbeitete man auf Gold und Silber in der Erztwieß in der Gaſtein. Sein Nachfolger Eberhard IV. brachte im Jahr 1427 die Gold- und

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/730>, abgerufen am 24.11.2024.