der Seigerhütte zubereiteten. Glanz fand man zu Freyberg, welcher theils Bley allein, gleich dem zu Villach und dem englischen, gab, theils aber auch Bley und Silber. Von dem freybergischen gab der Centner 4 Mark Sil- ber. Man fand ihn auch buntfarbig, gleich dem Regenbogen e).
Was die Steine betrifft, so man in Meis- sen brach, zeichnet es sich auch hierinnen aus. Man fand sie häufig in dem Berge bey Krie- benstein. Im Freybergischen fand man Cry- stalle, wo reines zähnicht Silber wuchs. In dem Motzsch, einem Berge vier Meilen von Leipzig, fand man viel Crystallen, welches aber meist Adlersteine waren f). Man fand ferner die Regenbogensteine (Irides) meistens an den Orten, wo Crystalle brechen. Eras- mus Stella behauptet, daß man auch Dia- manten und Prasen finde; allein andre läug- nen es, desto gewisser aber ist es von Amethy- sten und Hyazinten. Von den letztern war im sechzehnten Jahrhunderte eine Zeche zu Wol- kenstein, auch fand man sie in vielen Silber- zechen in Meissen und dem angränzenden Bö- heim, ingleichen in den Bächen und Wässern des Landes, vornehmlich bey dem Schlosse Hohenstein und in der Tribitzsch; den Adler-
stein
e) S. Agricola de fossilibus.
f) S. Albin. l. c. p. 142, wo er sich auf den Auctor Pisonis c. 41. lib. 10. beruft.
der Seigerhuͤtte zubereiteten. Glanz fand man zu Freyberg, welcher theils Bley allein, gleich dem zu Villach und dem engliſchen, gab, theils aber auch Bley und Silber. Von dem freybergiſchen gab der Centner 4 Mark Sil- ber. Man fand ihn auch buntfarbig, gleich dem Regenbogen e).
Was die Steine betrifft, ſo man in Meiſ- ſen brach, zeichnet es ſich auch hierinnen aus. Man fand ſie haͤufig in dem Berge bey Krie- benſtein. Im Freybergiſchen fand man Cry- ſtalle, wo reines zaͤhnicht Silber wuchs. In dem Motzſch, einem Berge vier Meilen von Leipzig, fand man viel Cryſtallen, welches aber meiſt Adlerſteine waren f). Man fand ferner die Regenbogenſteine (Irides) meiſtens an den Orten, wo Cryſtalle brechen. Eras- mus Stella behauptet, daß man auch Dia- manten und Praſen finde; allein andre laͤug- nen es, deſto gewiſſer aber iſt es von Amethy- ſten und Hyazinten. Von den letztern war im ſechzehnten Jahrhunderte eine Zeche zu Wol- kenſtein, auch fand man ſie in vielen Silber- zechen in Meiſſen und dem angraͤnzenden Boͤ- heim, ingleichen in den Baͤchen und Waͤſſern des Landes, vornehmlich bey dem Schloſſe Hohenſtein und in der Tribitzſch; den Adler-
ſtein
e) S. Agricola de foſſilibus.
f) S. Albin. l. c. p. 142, wo er ſich auf den Auctor Piſonis c. 41. lib. 10. beruft.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0688"n="678"/>
der Seigerhuͤtte zubereiteten. Glanz fand man<lb/>
zu Freyberg, welcher theils Bley allein, gleich<lb/>
dem zu Villach und dem engliſchen, gab,<lb/>
theils aber auch Bley und Silber. Von dem<lb/>
freybergiſchen gab der Centner 4 Mark Sil-<lb/>
ber. Man fand ihn auch buntfarbig, gleich<lb/>
dem Regenbogen <noteplace="foot"n="e)">S. <hirendition="#aq">Agricola de foſſilibus.</hi></note>.</p><lb/><p>Was die Steine betrifft, ſo man in Meiſ-<lb/>ſen brach, zeichnet es ſich auch hierinnen aus.<lb/>
Man fand ſie haͤufig in dem Berge bey Krie-<lb/>
benſtein. Im Freybergiſchen fand man Cry-<lb/>ſtalle, wo reines zaͤhnicht Silber wuchs. In<lb/>
dem Motzſch, einem Berge vier Meilen von<lb/>
Leipzig, fand man viel Cryſtallen, welches<lb/>
aber meiſt Adlerſteine waren <noteplace="foot"n="f)">S. Albin. <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 142, wo er ſich auf den <hirendition="#aq">Auctor<lb/>
Piſonis c. 41. lib.</hi> 10. beruft.</note>. Man fand<lb/>
ferner die Regenbogenſteine (<hirendition="#aq">Irides</hi>) meiſtens<lb/>
an den Orten, wo Cryſtalle brechen. Eras-<lb/>
mus Stella behauptet, daß man auch Dia-<lb/>
manten und Praſen finde; allein andre laͤug-<lb/>
nen es, deſto gewiſſer aber iſt es von Amethy-<lb/>ſten und Hyazinten. Von den letztern war<lb/>
im ſechzehnten Jahrhunderte eine Zeche zu Wol-<lb/>
kenſtein, auch fand man ſie in vielen Silber-<lb/>
zechen in Meiſſen und dem angraͤnzenden Boͤ-<lb/>
heim, ingleichen in den Baͤchen und Waͤſſern<lb/>
des Landes, vornehmlich bey dem Schloſſe<lb/>
Hohenſtein und in der Tribitzſch; den Adler-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſtein</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[678/0688]
der Seigerhuͤtte zubereiteten. Glanz fand man
zu Freyberg, welcher theils Bley allein, gleich
dem zu Villach und dem engliſchen, gab,
theils aber auch Bley und Silber. Von dem
freybergiſchen gab der Centner 4 Mark Sil-
ber. Man fand ihn auch buntfarbig, gleich
dem Regenbogen e).
Was die Steine betrifft, ſo man in Meiſ-
ſen brach, zeichnet es ſich auch hierinnen aus.
Man fand ſie haͤufig in dem Berge bey Krie-
benſtein. Im Freybergiſchen fand man Cry-
ſtalle, wo reines zaͤhnicht Silber wuchs. In
dem Motzſch, einem Berge vier Meilen von
Leipzig, fand man viel Cryſtallen, welches
aber meiſt Adlerſteine waren f). Man fand
ferner die Regenbogenſteine (Irides) meiſtens
an den Orten, wo Cryſtalle brechen. Eras-
mus Stella behauptet, daß man auch Dia-
manten und Praſen finde; allein andre laͤug-
nen es, deſto gewiſſer aber iſt es von Amethy-
ſten und Hyazinten. Von den letztern war
im ſechzehnten Jahrhunderte eine Zeche zu Wol-
kenſtein, auch fand man ſie in vielen Silber-
zechen in Meiſſen und dem angraͤnzenden Boͤ-
heim, ingleichen in den Baͤchen und Waͤſſern
des Landes, vornehmlich bey dem Schloſſe
Hohenſtein und in der Tribitzſch; den Adler-
ſtein
e) S. Agricola de foſſilibus.
f) S. Albin. l. c. p. 142, wo er ſich auf den Auctor
Piſonis c. 41. lib. 10. beruft.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/688>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.