te die Gärten durch Künsteleyen, wodurch man sie zu verschönern suchte. Herr Hirschfeld sucht den Grund davon vornehmlich in dem Wahn, daß der nächste Platz um eine Woh- nung mit ihr eine Aehnlichkeit haben, und die ganze Einrichtung und Anlage eines Gar- tens nach einer genauen Symmetrie abgemes- sen seyn müsse. Es scheint, als habe man sich gefürchtet, einen Sprung von einem zum andern zu thun, und gleichsam den nächsten Platz bey der Wohnung zum Uebergang zu machen gesucht, wodurch die Wohnung mit der grünenden Natur mehr verbunden würde.
Herr
eine ältere von 1710, die auch zu Leipzig erschien, aber noch nicht die älteste zu seyn scheint. Eine neue Auflage erschien 1740 zu Königsberg unter dem Titel: Hessens deutscher Gärtner. Die Ausgabe des Werks scheint der Verfasser nicht selbst besorgt zu haben, weil es in der Vorrede heißt: "man befördere hier des berühmten Au- toris ausführliche Nachricht von der Gartenkunst in solcher Vollkommenheit zum Drucke, wie er solche aus einer langwierigem Erfahrung selbst zusammen getragen;" man versichert zugleich daselbst: daß nichts gedruckt worden, als was in des Auters eigenhändigem Manuscript befind- lich gewesen. Die Materien sind hier weitläuf- tiger ausgeführt, als in der Gartenlust. Der Hausvater Theil 3. §. 25. nennt noch ein Buch unter dem Titel: Historischer und verständiger Blumengärtner, als ein zu Hessens Gartenbuche sich schickender dritter Theil, Leipz. 1754.
te die Gaͤrten durch Kuͤnſteleyen, wodurch man ſie zu verſchoͤnern ſuchte. Herr Hirſchfeld ſucht den Grund davon vornehmlich in dem Wahn, daß der naͤchſte Platz um eine Woh- nung mit ihr eine Aehnlichkeit haben, und die ganze Einrichtung und Anlage eines Gar- tens nach einer genauen Symmetrie abgemeſ- ſen ſeyn muͤſſe. Es ſcheint, als habe man ſich gefuͤrchtet, einen Sprung von einem zum andern zu thun, und gleichſam den naͤchſten Platz bey der Wohnung zum Uebergang zu machen geſucht, wodurch die Wohnung mit der gruͤnenden Natur mehr verbunden wuͤrde.
Herr
eine aͤltere von 1710, die auch zu Leipzig erſchien, aber noch nicht die aͤlteſte zu ſeyn ſcheint. Eine neue Auflage erſchien 1740 zu Koͤnigsberg unter dem Titel: Heſſens deutſcher Gaͤrtner. Die Ausgabe des Werks ſcheint der Verfaſſer nicht ſelbſt beſorgt zu haben, weil es in der Vorrede heißt: „man befoͤrdere hier des beruͤhmten Au- toris ausfuͤhrliche Nachricht von der Gartenkunſt in ſolcher Vollkommenheit zum Drucke, wie er ſolche aus einer langwierigem Erfahrung ſelbſt zuſammen getragen;“ man verſichert zugleich daſelbſt: daß nichts gedruckt worden, als was in des Auters eigenhaͤndigem Manuſcript befind- lich geweſen. Die Materien ſind hier weitlaͤuf- tiger ausgefuͤhrt, als in der Gartenluſt. Der Hausvater Theil 3. §. 25. nennt noch ein Buch unter dem Titel: Hiſtoriſcher und verſtaͤndiger Blumengaͤrtner, als ein zu Heſſens Gartenbuche ſich ſchickender dritter Theil, Leipz. 1754.
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te die Gaͤrten durch Kuͤnſteleyen, wodurch man
ſie zu verſchoͤnern ſuchte. Herr Hirſchfeld
ſucht den Grund davon vornehmlich in dem
Wahn, daß der naͤchſte Platz um eine Woh-
nung mit ihr eine Aehnlichkeit haben, und
die ganze Einrichtung und Anlage eines Gar-
tens nach einer genauen Symmetrie abgemeſ-
ſen ſeyn muͤſſe. Es ſcheint, als habe man
ſich gefuͤrchtet, einen Sprung von einem zum
andern zu thun, und gleichſam den naͤchſten
Platz bey der Wohnung zum Uebergang zu
machen geſucht, wodurch die Wohnung mit
der gruͤnenden Natur mehr verbunden wuͤrde.
Herr
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e) eine aͤltere von 1710, die auch zu Leipzig erſchien,
aber noch nicht die aͤlteſte zu ſeyn ſcheint. Eine
neue Auflage erſchien 1740 zu Koͤnigsberg unter
dem Titel: Heſſens deutſcher Gaͤrtner. Die
Ausgabe des Werks ſcheint der Verfaſſer nicht
ſelbſt beſorgt zu haben, weil es in der Vorrede
heißt: „man befoͤrdere hier des beruͤhmten Au-
toris ausfuͤhrliche Nachricht von der Gartenkunſt
in ſolcher Vollkommenheit zum Drucke, wie er
ſolche aus einer langwierigem Erfahrung ſelbſt
zuſammen getragen;“ man verſichert zugleich
daſelbſt: daß nichts gedruckt worden, als was
in des Auters eigenhaͤndigem Manuſcript befind-
lich geweſen. Die Materien ſind hier weitlaͤuf-
tiger ausgefuͤhrt, als in der Gartenluſt. Der
Hausvater Theil 3. §. 25. nennt noch ein Buch
unter dem Titel: Hiſtoriſcher und verſtaͤndiger
Blumengaͤrtner, als ein zu Heſſens Gartenbuche
ſich ſchickender dritter Theil, Leipz. 1754.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/68>, abgerufen am 05.05.2024.
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