Holz für einen gesetzten Preis zu liefern h). Diese nämliche Stadt errichtete in dem näm- lichen Jahre einen ähnlichen mit Weimar. Es wurde im Voigtländischen durch einen Ver- trag von 1583, den der Hof mir dem voigt- ländischen und dem in den assekurirten Aemtern eingesessenen Adel schloß, verabredet, daß durch das Holzflößen die Unterthanen nicht in der Saat-, Heu- und Schnittzeit gehindert würden, indem sie in diesen Zeiten in die Floß- gehaue zum Scheithauen erfordert würden. Im Jahre 1565 wurden am 6ten April, und 1569 am 29 December, durch Befehle Ver- ordnungen festgesetzt, wegen des Holzes, das aus Böhmen kam, und gleichsam den Städten Dresden und Meißen eine Art von Holzstapel ertheilt.
Dieses waren die allgemeinen Schicksale des Floßwesens in Sachsen, und der Ursprung einiger einzelnen Flößen. Wir gehen nun zu den Schicksalen der einzelnen Flößen in dem sechzehnten Jahrhunderte fort.
Die Elbflöße, von welcher wir schon oben einige Spuren in dem funfzehnten Jahrhun- derte angegeben haben, bringt noch jetzt, wie damals, die Hölzer theils aus Böhmen, theils aus den sächsischen Landen; sonderlich flößt
sie
h) Lünigs Reichsarchiv part. spec. Cont. II. von Sachsen S. 379.
II.Theil. Q q
Holz fuͤr einen geſetzten Preis zu liefern h). Dieſe naͤmliche Stadt errichtete in dem naͤm- lichen Jahre einen aͤhnlichen mit Weimar. Es wurde im Voigtlaͤndiſchen durch einen Ver- trag von 1583, den der Hof mir dem voigt- laͤndiſchen und dem in den aſſekurirten Aemtern eingeſeſſenen Adel ſchloß, verabredet, daß durch das Holzfloͤßen die Unterthanen nicht in der Saat-, Heu- und Schnittzeit gehindert wuͤrden, indem ſie in dieſen Zeiten in die Floß- gehaue zum Scheithauen erfordert wuͤrden. Im Jahre 1565 wurden am 6ten April, und 1569 am 29 December, durch Befehle Ver- ordnungen feſtgeſetzt, wegen des Holzes, das aus Boͤhmen kam, und gleichſam den Staͤdten Dresden und Meißen eine Art von Holzſtapel ertheilt.
Dieſes waren die allgemeinen Schickſale des Floßweſens in Sachſen, und der Urſprung einiger einzelnen Floͤßen. Wir gehen nun zu den Schickſalen der einzelnen Floͤßen in dem ſechzehnten Jahrhunderte fort.
Die Elbfloͤße, von welcher wir ſchon oben einige Spuren in dem funfzehnten Jahrhun- derte angegeben haben, bringt noch jetzt, wie damals, die Hoͤlzer theils aus Boͤhmen, theils aus den ſaͤchſiſchen Landen; ſonderlich floͤßt
ſie
h) Luͤnigs Reichsarchiv part. ſpec. Cont. II. von Sachſen S. 379.
II.Theil. Q q
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Holz fuͤr einen geſetzten Preis zu liefern h).
Dieſe naͤmliche Stadt errichtete in dem naͤm-
lichen Jahre einen aͤhnlichen mit Weimar. Es
wurde im Voigtlaͤndiſchen durch einen Ver-
trag von 1583, den der Hof mir dem voigt-
laͤndiſchen und dem in den aſſekurirten Aemtern
eingeſeſſenen Adel ſchloß, verabredet, daß
durch das Holzfloͤßen die Unterthanen nicht in
der Saat-, Heu- und Schnittzeit gehindert
wuͤrden, indem ſie in dieſen Zeiten in die Floß-
gehaue zum Scheithauen erfordert wuͤrden.
Im Jahre 1565 wurden am 6ten April, und
1569 am 29 December, durch Befehle Ver-
ordnungen feſtgeſetzt, wegen des Holzes, das
aus Boͤhmen kam, und gleichſam den Staͤdten
Dresden und Meißen eine Art von Holzſtapel
ertheilt.
Dieſes waren die allgemeinen Schickſale
des Floßweſens in Sachſen, und der Urſprung
einiger einzelnen Floͤßen. Wir gehen nun zu
den Schickſalen der einzelnen Floͤßen in dem
ſechzehnten Jahrhunderte fort.
Die Elbfloͤße, von welcher wir ſchon oben
einige Spuren in dem funfzehnten Jahrhun-
derte angegeben haben, bringt noch jetzt, wie
damals, die Hoͤlzer theils aus Boͤhmen, theils
aus den ſaͤchſiſchen Landen; ſonderlich floͤßt
ſie
h) Luͤnigs Reichsarchiv part. ſpec. Cont. II. von
Sachſen S. 379.
II. Theil. Q q
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/619>, abgerufen am 22.11.2024.
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