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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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das Waschen sich leicht von einander abson-
dern, und diese letztere ist eigentlich die Gold-
schicht.

Aehnliche goldhaltige Schichten findet
man in der Gegend der Almasch und an an-
dern kleinen Bächen, welche, ehe sie sich in die
Nera ergießen, die Dörfer Pania, Ro-
deria und Telposchitz bespülen. Es giebt auch
solche goldhaltige Schichten daselbst, in deren
Nähe gar kein Wasser ist, die sie aus gewissen
Zeichen schon als die goldhaltige kennen, und
eben so wie den Flußsand behandeln. Es sind
in dem Bannat viele Gegenden, wo man der-
gleichen Gruben und Spuren ähnlicher Sei-
fenwerke findet, die, weil sie von sehr alter
Zeit her sind, von den Römern seyn sollen.
Man findet dergleichen zu Wescherova, Pol-
vaschniza, Purlava, zu Timul im Karanse-
bescher Distrikt, im Thal Valliemare gegen
die siebenbergische Grenze zu, von Ochava-
Bistra bis Marga an den Bächen, die mit
diesen Dörfern gleiche Namen führen. Diese
Schicht reicht vom Ufer des Flusses bis auf eine
Entfernung von mehr als 100 Klaftern oder
600 Wiener Schuh in das Land. Hieraus
folgert Herr von Koczian, daß man sie als
einen breiten goldhaltigen Gang ansehen müs-
se, auf dem die drey andern Erdlagen, als
die Dammerde zwey Schuh tief, ein Wacken-
stein, eine Thonart, auch etwa zwey Schuh
tief, und eine Mischung von Sand und Kalch,

welche

das Waſchen ſich leicht von einander abſon-
dern, und dieſe letztere iſt eigentlich die Gold-
ſchicht.

Aehnliche goldhaltige Schichten findet
man in der Gegend der Almaſch und an an-
dern kleinen Baͤchen, welche, ehe ſie ſich in die
Nera ergießen, die Doͤrfer Pania, Ro-
deria und Telpoſchitz beſpuͤlen. Es giebt auch
ſolche goldhaltige Schichten daſelbſt, in deren
Naͤhe gar kein Waſſer iſt, die ſie aus gewiſſen
Zeichen ſchon als die goldhaltige kennen, und
eben ſo wie den Flußſand behandeln. Es ſind
in dem Bannat viele Gegenden, wo man der-
gleichen Gruben und Spuren aͤhnlicher Sei-
fenwerke findet, die, weil ſie von ſehr alter
Zeit her ſind, von den Roͤmern ſeyn ſollen.
Man findet dergleichen zu Weſcherova, Pol-
vaſchniza, Purlava, zu Timul im Karanſe-
beſcher Diſtrikt, im Thal Valliemare gegen
die ſiebenbergiſche Grenze zu, von Ochava-
Biſtra bis Marga an den Baͤchen, die mit
dieſen Doͤrfern gleiche Namen fuͤhren. Dieſe
Schicht reicht vom Ufer des Fluſſes bis auf eine
Entfernung von mehr als 100 Klaftern oder
600 Wiener Schuh in das Land. Hieraus
folgert Herr von Koczian, daß man ſie als
einen breiten goldhaltigen Gang anſehen muͤſ-
ſe, auf dem die drey andern Erdlagen, als
die Dammerde zwey Schuh tief, ein Wacken-
ſtein, eine Thonart, auch etwa zwey Schuh
tief, und eine Miſchung von Sand und Kalch,

welche
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[596/0606] das Waſchen ſich leicht von einander abſon- dern, und dieſe letztere iſt eigentlich die Gold- ſchicht. Aehnliche goldhaltige Schichten findet man in der Gegend der Almaſch und an an- dern kleinen Baͤchen, welche, ehe ſie ſich in die Nera ergießen, die Doͤrfer Pania, Ro- deria und Telpoſchitz beſpuͤlen. Es giebt auch ſolche goldhaltige Schichten daſelbſt, in deren Naͤhe gar kein Waſſer iſt, die ſie aus gewiſſen Zeichen ſchon als die goldhaltige kennen, und eben ſo wie den Flußſand behandeln. Es ſind in dem Bannat viele Gegenden, wo man der- gleichen Gruben und Spuren aͤhnlicher Sei- fenwerke findet, die, weil ſie von ſehr alter Zeit her ſind, von den Roͤmern ſeyn ſollen. Man findet dergleichen zu Weſcherova, Pol- vaſchniza, Purlava, zu Timul im Karanſe- beſcher Diſtrikt, im Thal Valliemare gegen die ſiebenbergiſche Grenze zu, von Ochava- Biſtra bis Marga an den Baͤchen, die mit dieſen Doͤrfern gleiche Namen fuͤhren. Dieſe Schicht reicht vom Ufer des Fluſſes bis auf eine Entfernung von mehr als 100 Klaftern oder 600 Wiener Schuh in das Land. Hieraus folgert Herr von Koczian, daß man ſie als einen breiten goldhaltigen Gang anſehen muͤſ- ſe, auf dem die drey andern Erdlagen, als die Dammerde zwey Schuh tief, ein Wacken- ſtein, eine Thonart, auch etwa zwey Schuh tief, und eine Miſchung von Sand und Kalch, welche

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/606>, abgerufen am 15.06.2024.