thysten, die man in einigen böhmischen und meißnischen Flüssen fand. Die Goldwäsche am Rhein fand sich schon in der mittlern Ge- schichte, da die rheinischen Goldgülden die einleuchtendsten Beweise von der Ergiebigkeit derselben sind.
In dem siebenzehnten Jahrhunderte fin- den sich nicht weniger beträchtliche Nachrichten von den sächsischen Goldwäschen k). So fanden sich im Jahre 1685 bey der Weisseritz in einem Grunde bey dem Dorfe Coschitz oft gediegene Goldkörner, dem Hanf und Wicken gleich, welche graulich aussahen und inwendig Gold führten; so fanden sich auch dergleichen in einem kleinen Bache, der in die Weisseritz sich aus dieser Gegend ergoß. Nahe bey Bot- schapel, in einem Flusse, der vom Windberge herkömmt, fand man es ganz rein, und gieng nichts davon ab, als die Oberhaut. Auch soll die Weisseritz Silber führen, welches vermuth- lich von ihrem Weg nach dem tarantischen Walde zu herkömmt, wo sie viel reiche Silber- gänge zu durchstreichen hat. Daß aber das Silberführen der Flüsse seltener ist, als das Goldführen, daran ist wahrscheinlich die Härte des Silbers, das nicht so weich ist als das reine Gold, die Hauptursache, denn daher sind die Theilchen nicht so leicht trennbar.
In
k) S. Horns nützl. Samml. zu einer historischen Handbibliothek von Sachsen 1728. p. 249 seq.
thyſten, die man in einigen boͤhmiſchen und meißniſchen Fluͤſſen fand. Die Goldwaͤſche am Rhein fand ſich ſchon in der mittlern Ge- ſchichte, da die rheiniſchen Goldguͤlden die einleuchtendſten Beweiſe von der Ergiebigkeit derſelben ſind.
In dem ſiebenzehnten Jahrhunderte fin- den ſich nicht weniger betraͤchtliche Nachrichten von den ſaͤchſiſchen Goldwaͤſchen k). So fanden ſich im Jahre 1685 bey der Weiſſeritz in einem Grunde bey dem Dorfe Coſchitz oft gediegene Goldkoͤrner, dem Hanf und Wicken gleich, welche graulich ausſahen und inwendig Gold fuͤhrten; ſo fanden ſich auch dergleichen in einem kleinen Bache, der in die Weiſſeritz ſich aus dieſer Gegend ergoß. Nahe bey Bot- ſchapel, in einem Fluſſe, der vom Windberge herkoͤmmt, fand man es ganz rein, und gieng nichts davon ab, als die Oberhaut. Auch ſoll die Weiſſeritz Silber fuͤhren, welches vermuth- lich von ihrem Weg nach dem tarantiſchen Walde zu herkoͤmmt, wo ſie viel reiche Silber- gaͤnge zu durchſtreichen hat. Daß aber das Silberfuͤhren der Fluͤſſe ſeltener iſt, als das Goldfuͤhren, daran iſt wahrſcheinlich die Haͤrte des Silbers, das nicht ſo weich iſt als das reine Gold, die Haupturſache, denn daher ſind die Theilchen nicht ſo leicht trennbar.
In
k) S. Horns nuͤtzl. Samml. zu einer hiſtoriſchen Handbibliothek von Sachſen 1728. p. 249 ſeq.
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thyſten, die man in einigen boͤhmiſchen und
meißniſchen Fluͤſſen fand. Die Goldwaͤſche
am Rhein fand ſich ſchon in der mittlern Ge-
ſchichte, da die rheiniſchen Goldguͤlden die
einleuchtendſten Beweiſe von der Ergiebigkeit
derſelben ſind.
In dem ſiebenzehnten Jahrhunderte fin-
den ſich nicht weniger betraͤchtliche Nachrichten
von den ſaͤchſiſchen Goldwaͤſchen k). So
fanden ſich im Jahre 1685 bey der Weiſſeritz
in einem Grunde bey dem Dorfe Coſchitz oft
gediegene Goldkoͤrner, dem Hanf und Wicken
gleich, welche graulich ausſahen und inwendig
Gold fuͤhrten; ſo fanden ſich auch dergleichen
in einem kleinen Bache, der in die Weiſſeritz
ſich aus dieſer Gegend ergoß. Nahe bey Bot-
ſchapel, in einem Fluſſe, der vom Windberge
herkoͤmmt, fand man es ganz rein, und gieng
nichts davon ab, als die Oberhaut. Auch ſoll
die Weiſſeritz Silber fuͤhren, welches vermuth-
lich von ihrem Weg nach dem tarantiſchen
Walde zu herkoͤmmt, wo ſie viel reiche Silber-
gaͤnge zu durchſtreichen hat. Daß aber das
Silberfuͤhren der Fluͤſſe ſeltener iſt, als das
Goldfuͤhren, daran iſt wahrſcheinlich die Haͤrte
des Silbers, das nicht ſo weich iſt als das
reine Gold, die Haupturſache, denn daher ſind
die Theilchen nicht ſo leicht trennbar.
In
k) S. Horns nuͤtzl. Samml. zu einer hiſtoriſchen
Handbibliothek von Sachſen 1728. p. 249 ſeq.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/602>, abgerufen am 22.11.2024.
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