dem Schwarzburgischen wird in der Forstord- nung von J. 1626 untersagt: daß niemand Auerhäne, Birkhäne, Hasel- und Rebhüner fange oder schieße, die Vogelsteller bey den Forstmeistern angeben und einschreiben lassen, sie mochten Drosseln oder Schneppen, Kram- mesvögel, wilde Tauben oder Lerchen fangen und streichen a). Noch ausführlicher beschäf- tiget sich mit der Vogeljagd das Schwarzbur- gische Jagdmandat von J. 1626. Es wur- de untersagt, die Hasen, Rebhüner und Wach- teln nicht jung aufzufangen und umzubrin- gen; die Strafe war 5 Gulden, und 2 Gulden für den, der es siehet, und den Thäter an- trifft. Es wurde untersagt in der Brutzeit die Eyer der Hasel- und Rebhüner auszuneh- men, und die junge Brut zu zerstören. Eben so wurden die Habichte, Blaufüße und Sper- ber, wahrscheinlich zum Behuf der Falkonerie, geschützt, und das Ausnehmen derselben un- tersagt. Die jungen Heck- und Buschvögel durften vor dem Tage Jacobi nicht ausgenom- men werden, und war von diesem Tage alles Vogelstellen und Fangen auf Heerden und sonst untersagt b). Auch in dem Son- dershäusischen wurde 1673 für das Vogelwild gesorgt. Es finden sich darinn Auerhüner, Birkhüner, Haselhüner, Rebhüner, Wach-
teln,
a) Fritsch p. 203.
b)Ibid. p. 205.
dem Schwarzburgiſchen wird in der Forſtord- nung von J. 1626 unterſagt: daß niemand Auerhaͤne, Birkhaͤne, Haſel- und Rebhuͤner fange oder ſchieße, die Vogelſteller bey den Forſtmeiſtern angeben und einſchreiben laſſen, ſie mochten Droſſeln oder Schneppen, Kram- mesvoͤgel, wilde Tauben oder Lerchen fangen und ſtreichen a). Noch ausfuͤhrlicher beſchaͤf- tiget ſich mit der Vogeljagd das Schwarzbur- giſche Jagdmandat von J. 1626. Es wur- de unterſagt, die Haſen, Rebhuͤner und Wach- teln nicht jung aufzufangen und umzubrin- gen; die Strafe war 5 Gulden, und 2 Gulden fuͤr den, der es ſiehet, und den Thaͤter an- trifft. Es wurde unterſagt in der Brutzeit die Eyer der Haſel- und Rebhuͤner auszuneh- men, und die junge Brut zu zerſtoͤren. Eben ſo wurden die Habichte, Blaufuͤße und Sper- ber, wahrſcheinlich zum Behuf der Falkonerie, geſchuͤtzt, und das Ausnehmen derſelben un- terſagt. Die jungen Heck- und Buſchvoͤgel durften vor dem Tage Jacobi nicht ausgenom- men werden, und war von dieſem Tage alles Vogelſtellen und Fangen auf Heerden und ſonſt unterſagt b). Auch in dem Son- dershaͤuſiſchen wurde 1673 fuͤr das Vogelwild geſorgt. Es finden ſich darinn Auerhuͤner, Birkhuͤner, Haſelhuͤner, Rebhuͤner, Wach-
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a) Fritſch p. 203.
b)Ibid. p. 205.
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dem Schwarzburgiſchen wird in der Forſtord-
nung von J. 1626 unterſagt: daß niemand
Auerhaͤne, Birkhaͤne, Haſel- und Rebhuͤner
fange oder ſchieße, die Vogelſteller bey den
Forſtmeiſtern angeben und einſchreiben laſſen,
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mesvoͤgel, wilde Tauben oder Lerchen fangen
und ſtreichen a). Noch ausfuͤhrlicher beſchaͤf-
tiget ſich mit der Vogeljagd das Schwarzbur-
giſche Jagdmandat von J. 1626. Es wur-
de unterſagt, die Haſen, Rebhuͤner und Wach-
teln nicht jung aufzufangen und umzubrin-
gen; die Strafe war 5 Gulden, und 2 Gulden
fuͤr den, der es ſiehet, und den Thaͤter an-
trifft. Es wurde unterſagt in der Brutzeit
die Eyer der Haſel- und Rebhuͤner auszuneh-
men, und die junge Brut zu zerſtoͤren. Eben
ſo wurden die Habichte, Blaufuͤße und Sper-
ber, wahrſcheinlich zum Behuf der Falkonerie,
geſchuͤtzt, und das Ausnehmen derſelben un-
terſagt. Die jungen Heck- und Buſchvoͤgel
durften vor dem Tage Jacobi nicht ausgenom-
men werden, und war von dieſem Tage
alles Vogelſtellen und Fangen auf Heerden
und ſonſt unterſagt b). Auch in dem Son-
dershaͤuſiſchen wurde 1673 fuͤr das Vogelwild
geſorgt. Es finden ſich darinn Auerhuͤner,
Birkhuͤner, Haſelhuͤner, Rebhuͤner, Wach-
teln,
a) Fritſch p. 203.
b) Ibid. p. 205.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/508>, abgerufen am 22.11.2024.
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