worinnen sonderlich wegen der Hühnerjagd Vorsehung getroffen wird.
In der fürstlich mecklenburgischen Landes- ordnung vom J. 1562 wurde unter andern auch verboten, zwischen Fastnacht und Jaco- bi keine wilden Enten, Gänse, Kraniche, Trappen, Rebhühner und noch anderes Fe- derwild zu fangen, schießen oder pirschen, noch sonst die Legeeyer oder Jungen dieser Vögel auszunehmen.
In der fürstlich anhaltischen Landesord- nung vom J. 1572, im 26 Titel, wird der fürstliche Vogelfang und Jagd vornehmlich gegen Eingriffe und Diebereyen gesichert; es wird untersagt, wilde Hühner, Gänse, En- ten, Trappen, Auer- und Birkhähne oder anderes Federwild in den fürstlichen Gehöl- zen, Feldern, Wässern, Teichen, Gehegen zu schießen und zu fahen; wie auch die Eyer und jungen Vogel, auch wilde Enten zur Unzeit auszunehmen i).
In dem Sächsischen findet man im sech- zehnten Jahrhunderte fast die meiste Vorsor- ge von Seiten der Regierung für das Feder- wild. Schon in den Landesordnungen wa- ren darüber Verordnungen geschehen. So verbot Moriz k) 1543 in der Landesordnung,
von
i) S. Fritsch p. 197.
k)Ibid. p. 199.
worinnen ſonderlich wegen der Huͤhnerjagd Vorſehung getroffen wird.
In der fuͤrſtlich mecklenburgiſchen Landes- ordnung vom J. 1562 wurde unter andern auch verboten, zwiſchen Faſtnacht und Jaco- bi keine wilden Enten, Gaͤnſe, Kraniche, Trappen, Rebhuͤhner und noch anderes Fe- derwild zu fangen, ſchießen oder pirſchen, noch ſonſt die Legeeyer oder Jungen dieſer Voͤgel auszunehmen.
In der fuͤrſtlich anhaltiſchen Landesord- nung vom J. 1572, im 26 Titel, wird der fuͤrſtliche Vogelfang und Jagd vornehmlich gegen Eingriffe und Diebereyen geſichert; es wird unterſagt, wilde Huͤhner, Gaͤnſe, En- ten, Trappen, Auer- und Birkhaͤhne oder anderes Federwild in den fuͤrſtlichen Gehoͤl- zen, Feldern, Waͤſſern, Teichen, Gehegen zu ſchießen und zu fahen; wie auch die Eyer und jungen Vogel, auch wilde Enten zur Unzeit auszunehmen i).
In dem Saͤchſiſchen findet man im ſech- zehnten Jahrhunderte faſt die meiſte Vorſor- ge von Seiten der Regierung fuͤr das Feder- wild. Schon in den Landesordnungen wa- ren daruͤber Verordnungen geſchehen. So verbot Moriz k) 1543 in der Landesordnung,
von
i) S. Fritſch p. 197.
k)Ibid. p. 199.
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worinnen ſonderlich wegen der Huͤhnerjagd
Vorſehung getroffen wird.
In der fuͤrſtlich mecklenburgiſchen Landes-
ordnung vom J. 1562 wurde unter andern
auch verboten, zwiſchen Faſtnacht und Jaco-
bi keine wilden Enten, Gaͤnſe, Kraniche,
Trappen, Rebhuͤhner und noch anderes Fe-
derwild zu fangen, ſchießen oder pirſchen, noch
ſonſt die Legeeyer oder Jungen dieſer Voͤgel
auszunehmen.
In der fuͤrſtlich anhaltiſchen Landesord-
nung vom J. 1572, im 26 Titel, wird der
fuͤrſtliche Vogelfang und Jagd vornehmlich
gegen Eingriffe und Diebereyen geſichert; es
wird unterſagt, wilde Huͤhner, Gaͤnſe, En-
ten, Trappen, Auer- und Birkhaͤhne oder
anderes Federwild in den fuͤrſtlichen Gehoͤl-
zen, Feldern, Waͤſſern, Teichen, Gehegen
zu ſchießen und zu fahen; wie auch die Eyer
und jungen Vogel, auch wilde Enten zur
Unzeit auszunehmen i).
In dem Saͤchſiſchen findet man im ſech-
zehnten Jahrhunderte faſt die meiſte Vorſor-
ge von Seiten der Regierung fuͤr das Feder-
wild. Schon in den Landesordnungen wa-
ren daruͤber Verordnungen geſchehen. So
verbot Moriz k) 1543 in der Landesordnung,
von
i) S. Fritſch p. 197.
k) Ibid. p. 199.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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