Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Knüttelung der Hunde, und enthalten einige
Regeln, die sowohl die Schonung des Wil-
des als die Vögel betreffen w). Die fürstlich
sächsischmagdeburgische Landesordnung vom
Jahre 1649 setzt auch gewisse Verordnungen
wegen der Wildbahn, der Jagden, des Schies-
sens und andern Weidewerks fest; sie erstreckt
sich nicht nur auf die landesfürstlichen Jag-
den, sondern auch auf die Jagden in den an
die landesfürstlichen angrenzenden Forsten,
und beruft sich auf ältere Mandate von 1642,
1643, 1646 und 1648. Ein anderes erfolg-
te im J. 1659, welches sich auf die von 1613,
1626, 1629, 1637 und 1650 beziehet, wor-
aus man ersiehet, daß die Jagd damals für
die magdeburgische Cammer wichtig gewesen;
eine churfürstlichbrandenburgische Holz- und
Jagdordnung für das Herzogthum Magde-
burg ergieng 1686 x), und noch andere da-
hin gehörige Mandate, welche sich auch bey dem
Fritsch finden y). In dem Braunschweigischen
machte sich sonderlich Herzog Heinrich Julius
durch eine Jagdordnung vom J. 1603, Her-
zog August aber 1638, um die Jagd ver-
dient; besonders suchte er das Verderben des
jungen Wildes zu verhüten, und befahl das
Knütteln der Hunde. Er machte 1640 Ver-

ord-
w) Fritsch l. c. p. 214. ed. von 1702. p. 217.
x) S. Fritsch p. 69 bis 70.
y) Fritsch ed. 1702. p. 301.

Knuͤttelung der Hunde, und enthalten einige
Regeln, die ſowohl die Schonung des Wil-
des als die Voͤgel betreffen w). Die fuͤrſtlich
ſaͤchſiſchmagdeburgiſche Landesordnung vom
Jahre 1649 ſetzt auch gewiſſe Verordnungen
wegen der Wildbahn, der Jagden, des Schieſ-
ſens und andern Weidewerks feſt; ſie erſtreckt
ſich nicht nur auf die landesfuͤrſtlichen Jag-
den, ſondern auch auf die Jagden in den an
die landesfuͤrſtlichen angrenzenden Forſten,
und beruft ſich auf aͤltere Mandate von 1642,
1643, 1646 und 1648. Ein anderes erfolg-
te im J. 1659, welches ſich auf die von 1613,
1626, 1629, 1637 und 1650 beziehet, wor-
aus man erſiehet, daß die Jagd damals fuͤr
die magdeburgiſche Cammer wichtig geweſen;
eine churfuͤrſtlichbrandenburgiſche Holz- und
Jagdordnung fuͤr das Herzogthum Magde-
burg ergieng 1686 x), und noch andere da-
hin gehoͤrige Mandate, welche ſich auch bey dem
Fritſch finden y). In dem Braunſchweigiſchen
machte ſich ſonderlich Herzog Heinrich Julius
durch eine Jagdordnung vom J. 1603, Her-
zog Auguſt aber 1638, um die Jagd ver-
dient; beſonders ſuchte er das Verderben des
jungen Wildes zu verhuͤten, und befahl das
Knuͤtteln der Hunde. Er machte 1640 Ver-

ord-
w) Fritſch l. c. p. 214. ed. von 1702. p. 217.
x) S. Fritſch p. 69 bis 70.
y) Fritſch ed. 1702. p. 301.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0453" n="443"/>
Knu&#x0364;ttelung der Hunde, und enthalten einige<lb/>
Regeln, die &#x017F;owohl die Schonung des Wil-<lb/>
des als die Vo&#x0364;gel betreffen <note place="foot" n="w)">Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">l. c. p. 214. ed.</hi> von 1702. <hi rendition="#aq">p.</hi> 217.</note>. Die fu&#x0364;r&#x017F;tlich<lb/>
&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chmagdeburgi&#x017F;che Landesordnung vom<lb/>
Jahre 1649 &#x017F;etzt auch gewi&#x017F;&#x017F;e Verordnungen<lb/>
wegen der Wildbahn, der Jagden, des Schie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ens und andern Weidewerks fe&#x017F;t; &#x017F;ie er&#x017F;treckt<lb/>
&#x017F;ich nicht nur auf die landesfu&#x0364;r&#x017F;tlichen Jag-<lb/>
den, &#x017F;ondern auch auf die Jagden in den an<lb/>
die landesfu&#x0364;r&#x017F;tlichen angrenzenden For&#x017F;ten,<lb/>
und beruft &#x017F;ich auf a&#x0364;ltere Mandate von 1642,<lb/>
1643, 1646 und 1648. Ein anderes erfolg-<lb/>
te im J. 1659, welches &#x017F;ich auf die von 1613,<lb/>
1626, 1629, 1637 und 1650 beziehet, wor-<lb/>
aus man er&#x017F;iehet, daß die Jagd damals fu&#x0364;r<lb/>
die magdeburgi&#x017F;che Cammer wichtig gewe&#x017F;en;<lb/>
eine churfu&#x0364;r&#x017F;tlichbrandenburgi&#x017F;che Holz- und<lb/>
Jagdordnung fu&#x0364;r das Herzogthum Magde-<lb/>
burg ergieng 1686 <note place="foot" n="x)">S. Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">p.</hi> 69 bis 70.</note>, und noch andere da-<lb/>
hin geho&#x0364;rige Mandate, welche &#x017F;ich auch bey dem<lb/>
Frit&#x017F;ch finden <note place="foot" n="y)">Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">ed. 1702. p.</hi> 301.</note>. In dem Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen<lb/>
machte &#x017F;ich &#x017F;onderlich Herzog Heinrich Julius<lb/>
durch eine Jagdordnung vom J. 1603, Her-<lb/>
zog Augu&#x017F;t aber 1638, um die Jagd ver-<lb/>
dient; be&#x017F;onders &#x017F;uchte er das Verderben des<lb/>
jungen Wildes zu verhu&#x0364;ten, und befahl das<lb/>
Knu&#x0364;tteln der Hunde. Er machte 1640 Ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ord-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[443/0453] Knuͤttelung der Hunde, und enthalten einige Regeln, die ſowohl die Schonung des Wil- des als die Voͤgel betreffen w). Die fuͤrſtlich ſaͤchſiſchmagdeburgiſche Landesordnung vom Jahre 1649 ſetzt auch gewiſſe Verordnungen wegen der Wildbahn, der Jagden, des Schieſ- ſens und andern Weidewerks feſt; ſie erſtreckt ſich nicht nur auf die landesfuͤrſtlichen Jag- den, ſondern auch auf die Jagden in den an die landesfuͤrſtlichen angrenzenden Forſten, und beruft ſich auf aͤltere Mandate von 1642, 1643, 1646 und 1648. Ein anderes erfolg- te im J. 1659, welches ſich auf die von 1613, 1626, 1629, 1637 und 1650 beziehet, wor- aus man erſiehet, daß die Jagd damals fuͤr die magdeburgiſche Cammer wichtig geweſen; eine churfuͤrſtlichbrandenburgiſche Holz- und Jagdordnung fuͤr das Herzogthum Magde- burg ergieng 1686 x), und noch andere da- hin gehoͤrige Mandate, welche ſich auch bey dem Fritſch finden y). In dem Braunſchweigiſchen machte ſich ſonderlich Herzog Heinrich Julius durch eine Jagdordnung vom J. 1603, Her- zog Auguſt aber 1638, um die Jagd ver- dient; beſonders ſuchte er das Verderben des jungen Wildes zu verhuͤten, und befahl das Knuͤtteln der Hunde. Er machte 1640 Ver- ord- w) Fritſch l. c. p. 214. ed. von 1702. p. 217. x) S. Fritſch p. 69 bis 70. y) Fritſch ed. 1702. p. 301.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/453
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/453>, abgerufen am 20.05.2024.