Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Nach diesen allgemeinen Bemerkungen
über die Jagd und die Geschichte derselben,
wollen wir nun auf die Geschichte der Jagd in
den einzelnen deutschen Landen gehen. In
dem Braunschweigischen finden sich in der Mit-
te des sechzehnten Jahrhunderts viele Jagd-
verordnungen. Nicht bloß in der Holz- und
Forstordnung vom Jahre 1547 wird mit
auf die Jagd Rücksicht genommen, in so fern
das Forstwesen mit ihr in Verbindung stehet,
sondern es erschienen auch sehr viele besondere
Jagdedikte. Im Jahre 1559 ließ Herzog
Heinrich der jüngere zu Braunschweig und Lü-
neburg, ein offenes Edikt der Jagd und des
Weidewerks halber ergehen, worinnen er
hauptsächlich das unrechtmäßige Wildfangen
untersagt. Es gieng dieses hauptsächlich den
wolfenbüttelischen Antheil an, wie aus der Un-
terschrift erhellet.

Im Jahre 1564 ergieng eine besondere
Verordnung wegen Knittelung der Hunde m),
unter dem Namen eines Gemeinausschreibens;
im Jahre 1565 erfolgte ein erweitertes Aus-
schreiben vom 20 Julii, wegen des Jagens
und Kuren; und endlich 1567 ein drittmali-
ger ausgegangener Befehlig an alle Amtleute
des Hasenfahens und andern Wildprets hal-
ben n). In der Holz- und Forstordnung vom

Jahre
m) Von 1564. 25 Jul. Fritsch p. 138.
n) Vom 14 Octob. Fritsch p. 138.

Nach dieſen allgemeinen Bemerkungen
uͤber die Jagd und die Geſchichte derſelben,
wollen wir nun auf die Geſchichte der Jagd in
den einzelnen deutſchen Landen gehen. In
dem Braunſchweigiſchen finden ſich in der Mit-
te des ſechzehnten Jahrhunderts viele Jagd-
verordnungen. Nicht bloß in der Holz- und
Forſtordnung vom Jahre 1547 wird mit
auf die Jagd Ruͤckſicht genommen, in ſo fern
das Forſtweſen mit ihr in Verbindung ſtehet,
ſondern es erſchienen auch ſehr viele beſondere
Jagdedikte. Im Jahre 1559 ließ Herzog
Heinrich der juͤngere zu Braunſchweig und Luͤ-
neburg, ein offenes Edikt der Jagd und des
Weidewerks halber ergehen, worinnen er
hauptſaͤchlich das unrechtmaͤßige Wildfangen
unterſagt. Es gieng dieſes hauptſaͤchlich den
wolfenbuͤtteliſchen Antheil an, wie aus der Un-
terſchrift erhellet.

Im Jahre 1564 ergieng eine beſondere
Verordnung wegen Knittelung der Hunde m),
unter dem Namen eines Gemeinausſchreibens;
im Jahre 1565 erfolgte ein erweitertes Aus-
ſchreiben vom 20 Julii, wegen des Jagens
und Kuren; und endlich 1567 ein drittmali-
ger ausgegangener Befehlig an alle Amtleute
des Haſenfahens und andern Wildprets hal-
ben n). In der Holz- und Forſtordnung vom

Jahre
m) Von 1564. 25 Jul. Fritſch p. 138.
n) Vom 14 Octob. Fritſch p. 138.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0412" n="402"/>
        <p>Nach die&#x017F;en allgemeinen Bemerkungen<lb/>
u&#x0364;ber die Jagd und die Ge&#x017F;chichte der&#x017F;elben,<lb/>
wollen wir nun auf die Ge&#x017F;chichte der Jagd in<lb/>
den einzelnen deut&#x017F;chen Landen gehen. In<lb/>
dem Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen finden &#x017F;ich in der Mit-<lb/>
te des &#x017F;echzehnten Jahrhunderts viele Jagd-<lb/>
verordnungen. Nicht bloß in der Holz- und<lb/>
For&#x017F;tordnung vom Jahre 1547 wird mit<lb/>
auf die Jagd Ru&#x0364;ck&#x017F;icht genommen, in &#x017F;o fern<lb/>
das For&#x017F;twe&#x017F;en mit ihr in Verbindung &#x017F;tehet,<lb/>
&#x017F;ondern es er&#x017F;chienen auch &#x017F;ehr viele be&#x017F;ondere<lb/>
Jagdedikte. Im Jahre 1559 ließ Herzog<lb/>
Heinrich der ju&#x0364;ngere zu Braun&#x017F;chweig und Lu&#x0364;-<lb/>
neburg, ein offenes Edikt der Jagd und des<lb/>
Weidewerks halber ergehen, worinnen er<lb/>
haupt&#x017F;a&#x0364;chlich das unrechtma&#x0364;ßige Wildfangen<lb/>
unter&#x017F;agt. Es gieng die&#x017F;es haupt&#x017F;a&#x0364;chlich den<lb/>
wolfenbu&#x0364;tteli&#x017F;chen Antheil an, wie aus der Un-<lb/>
ter&#x017F;chrift erhellet.</p><lb/>
        <p>Im Jahre 1564 ergieng eine be&#x017F;ondere<lb/>
Verordnung wegen Knittelung der Hunde <note place="foot" n="m)">Von 1564. 25 Jul. Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">p.</hi> 138.</note>,<lb/>
unter dem Namen eines Gemeinaus&#x017F;chreibens;<lb/>
im Jahre 1565 erfolgte ein erweitertes Aus-<lb/>
&#x017F;chreiben vom 20 Julii, wegen des Jagens<lb/>
und Kuren; und endlich 1567 ein drittmali-<lb/>
ger ausgegangener Befehlig an alle Amtleute<lb/>
des Ha&#x017F;enfahens und andern Wildprets hal-<lb/>
ben <note place="foot" n="n)">Vom 14 Octob. Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">p.</hi> 138.</note>. In der Holz- und For&#x017F;tordnung vom<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Jahre</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[402/0412] Nach dieſen allgemeinen Bemerkungen uͤber die Jagd und die Geſchichte derſelben, wollen wir nun auf die Geſchichte der Jagd in den einzelnen deutſchen Landen gehen. In dem Braunſchweigiſchen finden ſich in der Mit- te des ſechzehnten Jahrhunderts viele Jagd- verordnungen. Nicht bloß in der Holz- und Forſtordnung vom Jahre 1547 wird mit auf die Jagd Ruͤckſicht genommen, in ſo fern das Forſtweſen mit ihr in Verbindung ſtehet, ſondern es erſchienen auch ſehr viele beſondere Jagdedikte. Im Jahre 1559 ließ Herzog Heinrich der juͤngere zu Braunſchweig und Luͤ- neburg, ein offenes Edikt der Jagd und des Weidewerks halber ergehen, worinnen er hauptſaͤchlich das unrechtmaͤßige Wildfangen unterſagt. Es gieng dieſes hauptſaͤchlich den wolfenbuͤtteliſchen Antheil an, wie aus der Un- terſchrift erhellet. Im Jahre 1564 ergieng eine beſondere Verordnung wegen Knittelung der Hunde m), unter dem Namen eines Gemeinausſchreibens; im Jahre 1565 erfolgte ein erweitertes Aus- ſchreiben vom 20 Julii, wegen des Jagens und Kuren; und endlich 1567 ein drittmali- ger ausgegangener Befehlig an alle Amtleute des Haſenfahens und andern Wildprets hal- ben n). In der Holz- und Forſtordnung vom Jahre m) Von 1564. 25 Jul. Fritſch p. 138. n) Vom 14 Octob. Fritſch p. 138.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/412
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/412>, abgerufen am 17.05.2024.