verschiedene Schriften darüber, mehrere aber in den neuern Zeiten. Einer der ältesten Schriftsteller hierüber ist Degner, in seinen physikalischen und chemischen Erörterungen vom Torf und brennenden Wesen, Frankfurt 1731. Schoff de turfis, Fabricius in seiner Pyrotheologia, die zu Hamburg 1732 er- schien. Wichtiger sind von Carlowitz in sei- ner Siluaecultura oeconomica im 12ten Ca- pitel des zweyten Theils, eine Abhandlung in den dresdner gelehrten Anzeigen, und Müllers Beschaffenheit des Torfs zum Brennen, so bey dem Holzmangel gut befunden worden, 1754.
In der Verkohlung der Hölzer, oder viel- mehr der rechten Art dabey zu handeln und zu verfahren, glaubte man ein neues Mittel ent- deckt zu haben, dem Holzmangel vorzubeugen und die Wälder zu schonen. Sie gehört hie- her in so fern, in so weit durch gewisse Grund- sätze bestimmt wird, wie man aus einer ge- wissen Holzmenge eine größere Anzahl Kohlen durch gewisse Vortheile bringen kann, als nach andern eben diese Holzmenge giebt. Man verbesserte seit einem halben Jahrhunderte zwar vieles in dem Forst- und Hüttenwesen, dachte aber immer nicht an das Verkohlen, außer in den Harzwäldern, welche zuerst bewiesen, wie viel mehr Kohlen aus einer bestimmten Anzahl Holz und von besserer Güte erfolgen könne. Vor- züglich sind hierinnen die Bemühungen des H.
Chri-
verſchiedene Schriften daruͤber, mehrere aber in den neuern Zeiten. Einer der aͤlteſten Schriftſteller hieruͤber iſt Degner, in ſeinen phyſikaliſchen und chemiſchen Eroͤrterungen vom Torf und brennenden Weſen, Frankfurt 1731. Schoff de turfis, Fabricius in ſeiner Pyrotheologia, die zu Hamburg 1732 er- ſchien. Wichtiger ſind von Carlowitz in ſei- ner Siluaecultura oeconomica im 12ten Ca- pitel des zweyten Theils, eine Abhandlung in den dresdner gelehrten Anzeigen, und Muͤllers Beſchaffenheit des Torfs zum Brennen, ſo bey dem Holzmangel gut befunden worden, 1754.
In der Verkohlung der Hoͤlzer, oder viel- mehr der rechten Art dabey zu handeln und zu verfahren, glaubte man ein neues Mittel ent- deckt zu haben, dem Holzmangel vorzubeugen und die Waͤlder zu ſchonen. Sie gehoͤrt hie- her in ſo fern, in ſo weit durch gewiſſe Grund- ſaͤtze beſtimmt wird, wie man aus einer ge- wiſſen Holzmenge eine groͤßere Anzahl Kohlen durch gewiſſe Vortheile bringen kann, als nach andern eben dieſe Holzmenge giebt. Man verbeſſerte ſeit einem halben Jahrhunderte zwar vieles in dem Forſt- und Huͤttenweſen, dachte aber immer nicht an das Verkohlen, außer in den Harzwaͤldern, welche zuerſt bewieſen, wie viel mehr Kohlen aus einer beſtimmten Anzahl Holz und von beſſerer Guͤte erfolgen koͤnne. Vor- zuͤglich ſind hierinnen die Bemuͤhungen des H.
Chri-
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verſchiedene Schriften daruͤber, mehrere aber
in den neuern Zeiten. Einer der aͤlteſten
Schriftſteller hieruͤber iſt Degner, in ſeinen
phyſikaliſchen und chemiſchen Eroͤrterungen
vom Torf und brennenden Weſen, Frankfurt
1731. Schoff de turfis, Fabricius in ſeiner
Pyrotheologia, die zu Hamburg 1732 er-
ſchien. Wichtiger ſind von Carlowitz in ſei-
ner Siluaecultura oeconomica im 12ten Ca-
pitel des zweyten Theils, eine Abhandlung in
den dresdner gelehrten Anzeigen, und Muͤllers
Beſchaffenheit des Torfs zum Brennen, ſo
bey dem Holzmangel gut befunden worden,
1754.
In der Verkohlung der Hoͤlzer, oder viel-
mehr der rechten Art dabey zu handeln und zu
verfahren, glaubte man ein neues Mittel ent-
deckt zu haben, dem Holzmangel vorzubeugen
und die Waͤlder zu ſchonen. Sie gehoͤrt hie-
her in ſo fern, in ſo weit durch gewiſſe Grund-
ſaͤtze beſtimmt wird, wie man aus einer ge-
wiſſen Holzmenge eine groͤßere Anzahl Kohlen
durch gewiſſe Vortheile bringen kann, als
nach andern eben dieſe Holzmenge giebt. Man
verbeſſerte ſeit einem halben Jahrhunderte zwar
vieles in dem Forſt- und Huͤttenweſen, dachte
aber immer nicht an das Verkohlen, außer in den
Harzwaͤldern, welche zuerſt bewieſen, wie viel
mehr Kohlen aus einer beſtimmten Anzahl Holz
und von beſſerer Guͤte erfolgen koͤnne. Vor-
zuͤglich ſind hierinnen die Bemuͤhungen des H.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/384>, abgerufen am 22.11.2024.
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