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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Feuchtigkeit an sich zöge, und zugleich den
Stamm befestigte, sobald er gepflanzt würde,
welches sonst durch eine Stange oder Pfahl
geschehen müßte, dieses aber Holz und andere
Kosten erfordere, auch überdieß die gepflanz-
ten Eichen sich oft an solchem Pfahl oder
Stange rieben, die Borke beschädigten, und
große Ursache zum Ausgehen geben könnten.

Von hier kamen wir auf einen sehr ver-
raseten Gehau, auf welchem das vorige Jahr
das daselbst gestandene, und mehrentheils un-
gesund gewesene Schwarzholz weggeschlagen
worden. Ein Theil von diesem Gehau war
bereits voriges Jahr nach Linien mit Birken
besäet worden. Hier arbeitete der Planteur
mit sechs Tagelöhnern, und es wurde diese
Besäung folgenderstalt bewerkstelligt: der
Planteur, der auf Anordnung des Herrn
Oberforstmeisters, und unter der Aufsicht des
Forstbereuters, das ganze Werk dirigirt, zieht
mit einer langen Leine eine Linie, darauf denn
die sechs Arbeiter nach der Schnur den Rasen
zwey Fuß breit völlig weghacken, denselben
von der Leine ab- und in die Mitte ziehen, so-
dann aber die Leine auf die andere Seite neh-
men, und wie mit der ersten Linie verfahren;
daß also vier Fuß vom Boden umgehackt,
und drey Fuß völlig vom Rasen entblößt wer-
den. Der vierte Fuß aber wird zu Aufbehaltung
des Rasens in der Mitte gelassen, und kann

sodann

Feuchtigkeit an ſich zoͤge, und zugleich den
Stamm befeſtigte, ſobald er gepflanzt wuͤrde,
welches ſonſt durch eine Stange oder Pfahl
geſchehen muͤßte, dieſes aber Holz und andere
Koſten erfordere, auch uͤberdieß die gepflanz-
ten Eichen ſich oft an ſolchem Pfahl oder
Stange rieben, die Borke beſchaͤdigten, und
große Urſache zum Ausgehen geben koͤnnten.

Von hier kamen wir auf einen ſehr ver-
raſeten Gehau, auf welchem das vorige Jahr
das daſelbſt geſtandene, und mehrentheils un-
geſund geweſene Schwarzholz weggeſchlagen
worden. Ein Theil von dieſem Gehau war
bereits voriges Jahr nach Linien mit Birken
beſaͤet worden. Hier arbeitete der Planteur
mit ſechs Tageloͤhnern, und es wurde dieſe
Beſaͤung folgenderſtalt bewerkſtelligt: der
Planteur, der auf Anordnung des Herrn
Oberforſtmeiſters, und unter der Aufſicht des
Forſtbereuters, das ganze Werk dirigirt, zieht
mit einer langen Leine eine Linie, darauf denn
die ſechs Arbeiter nach der Schnur den Raſen
zwey Fuß breit voͤllig weghacken, denſelben
von der Leine ab- und in die Mitte ziehen, ſo-
dann aber die Leine auf die andere Seite neh-
men, und wie mit der erſten Linie verfahren;
daß alſo vier Fuß vom Boden umgehackt,
und drey Fuß voͤllig vom Raſen entbloͤßt wer-
den. Der vierte Fuß aber wird zu Aufbehaltung
des Raſens in der Mitte gelaſſen, und kann

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[352/0362] Feuchtigkeit an ſich zoͤge, und zugleich den Stamm befeſtigte, ſobald er gepflanzt wuͤrde, welches ſonſt durch eine Stange oder Pfahl geſchehen muͤßte, dieſes aber Holz und andere Koſten erfordere, auch uͤberdieß die gepflanz- ten Eichen ſich oft an ſolchem Pfahl oder Stange rieben, die Borke beſchaͤdigten, und große Urſache zum Ausgehen geben koͤnnten. Von hier kamen wir auf einen ſehr ver- raſeten Gehau, auf welchem das vorige Jahr das daſelbſt geſtandene, und mehrentheils un- geſund geweſene Schwarzholz weggeſchlagen worden. Ein Theil von dieſem Gehau war bereits voriges Jahr nach Linien mit Birken beſaͤet worden. Hier arbeitete der Planteur mit ſechs Tageloͤhnern, und es wurde dieſe Beſaͤung folgenderſtalt bewerkſtelligt: der Planteur, der auf Anordnung des Herrn Oberforſtmeiſters, und unter der Aufſicht des Forſtbereuters, das ganze Werk dirigirt, zieht mit einer langen Leine eine Linie, darauf denn die ſechs Arbeiter nach der Schnur den Raſen zwey Fuß breit voͤllig weghacken, denſelben von der Leine ab- und in die Mitte ziehen, ſo- dann aber die Leine auf die andere Seite neh- men, und wie mit der erſten Linie verfahren; daß alſo vier Fuß vom Boden umgehackt, und drey Fuß voͤllig vom Raſen entbloͤßt wer- den. Der vierte Fuß aber wird zu Aufbehaltung des Raſens in der Mitte gelaſſen, und kann ſodann

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/362>, abgerufen am 22.11.2024.