Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

tion der Schade zu verhindern gesucht, den
die Seifenwerke den Gehölzen bringen könne,
und 1675 erfolgte eine andere in Holz-, Forst-,
auch Hammerwerkssachen des erzgebirgischen
Kreises w), und von dem durchlauchtigsten Kö-
nig August I, glorwürdigen Andenkens, haben
wir eine ähnliche vom Jahre 1697, wegen
Abstellung derer bey Forst- und Holzsachen in
dem erz- und obergebürgischen Kreise eingerisse-
nen Mißbräuche, und eine vom Jahre 1713,
welches aber in das folgende Jahrhundert ge-
hört.

In dem Brandenburgischen unterließ man
die Aufmerksamkeit auf dieses Geschäft auch
in diesem Jahrhunderte nicht. Daher erschien
im Jahre 1602 ein Ausschreiben, Erklärung
und Verordnung die Holzsachen betreffend,
von dem Churfürsten Johann Friedrich zu
Brandenburg 1622 eine brandenburgische
Forstordnung; ein Edikt wider die Verwü-
stung der Hölzer im Jahre 1674, und ein
ähnliches vom Jahre 1675, daß kein Holz
aus der Heide ohne Churfürstlichen Consens zu
verkaufen, und im J. 1685 eine Verordnung,
daß keine Ziegen in die Wälder und Heiden
kommen sollen. Eine der vorzüglichsten Verord-
nungen hierüber, findet sich in der brandenburgi-
schen Polizeyordnung vom J. 1688, im 29sten

Cap.
w) S. C. A. T. I. p. 571.

tion der Schade zu verhindern geſucht, den
die Seifenwerke den Gehoͤlzen bringen koͤnne,
und 1675 erfolgte eine andere in Holz-, Forſt-,
auch Hammerwerksſachen des erzgebirgiſchen
Kreiſes w), und von dem durchlauchtigſten Koͤ-
nig Auguſt I, glorwuͤrdigen Andenkens, haben
wir eine aͤhnliche vom Jahre 1697, wegen
Abſtellung derer bey Forſt- und Holzſachen in
dem erz- und obergebuͤrgiſchen Kreiſe eingeriſſe-
nen Mißbraͤuche, und eine vom Jahre 1713,
welches aber in das folgende Jahrhundert ge-
hoͤrt.

In dem Brandenburgiſchen unterließ man
die Aufmerkſamkeit auf dieſes Geſchaͤft auch
in dieſem Jahrhunderte nicht. Daher erſchien
im Jahre 1602 ein Ausſchreiben, Erklaͤrung
und Verordnung die Holzſachen betreffend,
von dem Churfuͤrſten Johann Friedrich zu
Brandenburg 1622 eine brandenburgiſche
Forſtordnung; ein Edikt wider die Verwuͤ-
ſtung der Hoͤlzer im Jahre 1674, und ein
aͤhnliches vom Jahre 1675, daß kein Holz
aus der Heide ohne Churfuͤrſtlichen Conſens zu
verkaufen, und im J. 1685 eine Verordnung,
daß keine Ziegen in die Waͤlder und Heiden
kommen ſollen. Eine der vorzuͤglichſten Verord-
nungen hieruͤber, findet ſich in der brandenburgi-
ſchen Polizeyordnung vom J. 1688, im 29ſten

Cap.
w) S. C. A. T. I. p. 571.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0293" n="283"/>
tion der Schade zu verhindern ge&#x017F;ucht, den<lb/>
die Seifenwerke den Geho&#x0364;lzen bringen ko&#x0364;nne,<lb/>
und 1675 erfolgte eine andere in Holz-, For&#x017F;t-,<lb/>
auch Hammerwerks&#x017F;achen des erzgebirgi&#x017F;chen<lb/>
Krei&#x017F;es <note place="foot" n="w)">S. <hi rendition="#aq">C. A. T. I. p.</hi> 571.</note>, und von dem durchlauchtig&#x017F;ten Ko&#x0364;-<lb/>
nig Augu&#x017F;t <hi rendition="#aq">I,</hi> glorwu&#x0364;rdigen Andenkens, haben<lb/>
wir eine a&#x0364;hnliche vom Jahre 1697, wegen<lb/>
Ab&#x017F;tellung derer bey For&#x017F;t- und Holz&#x017F;achen in<lb/>
dem erz- und obergebu&#x0364;rgi&#x017F;chen Krei&#x017F;e eingeri&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
nen Mißbra&#x0364;uche, und eine vom Jahre 1713,<lb/>
welches aber in das folgende Jahrhundert ge-<lb/>
ho&#x0364;rt.</p><lb/>
          <p>In dem Brandenburgi&#x017F;chen unterließ man<lb/>
die Aufmerk&#x017F;amkeit auf die&#x017F;es Ge&#x017F;cha&#x0364;ft auch<lb/>
in die&#x017F;em Jahrhunderte nicht. Daher er&#x017F;chien<lb/>
im Jahre 1602 ein Aus&#x017F;chreiben, Erkla&#x0364;rung<lb/>
und Verordnung die Holz&#x017F;achen betreffend,<lb/>
von dem Churfu&#x0364;r&#x017F;ten Johann Friedrich zu<lb/>
Brandenburg 1622 eine brandenburgi&#x017F;che<lb/>
For&#x017F;tordnung; ein Edikt wider die Verwu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tung der Ho&#x0364;lzer im Jahre 1674, und ein<lb/>
a&#x0364;hnliches vom Jahre 1675, daß kein Holz<lb/>
aus der Heide ohne Churfu&#x0364;r&#x017F;tlichen Con&#x017F;ens zu<lb/>
verkaufen, und im J. 1685 eine Verordnung,<lb/>
daß keine Ziegen in die Wa&#x0364;lder und Heiden<lb/>
kommen &#x017F;ollen. Eine der vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten Verord-<lb/>
nungen hieru&#x0364;ber, findet &#x017F;ich in der brandenburgi-<lb/>
&#x017F;chen Polizeyordnung vom J. 1688, im 29&#x017F;ten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Cap.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0293] tion der Schade zu verhindern geſucht, den die Seifenwerke den Gehoͤlzen bringen koͤnne, und 1675 erfolgte eine andere in Holz-, Forſt-, auch Hammerwerksſachen des erzgebirgiſchen Kreiſes w), und von dem durchlauchtigſten Koͤ- nig Auguſt I, glorwuͤrdigen Andenkens, haben wir eine aͤhnliche vom Jahre 1697, wegen Abſtellung derer bey Forſt- und Holzſachen in dem erz- und obergebuͤrgiſchen Kreiſe eingeriſſe- nen Mißbraͤuche, und eine vom Jahre 1713, welches aber in das folgende Jahrhundert ge- hoͤrt. In dem Brandenburgiſchen unterließ man die Aufmerkſamkeit auf dieſes Geſchaͤft auch in dieſem Jahrhunderte nicht. Daher erſchien im Jahre 1602 ein Ausſchreiben, Erklaͤrung und Verordnung die Holzſachen betreffend, von dem Churfuͤrſten Johann Friedrich zu Brandenburg 1622 eine brandenburgiſche Forſtordnung; ein Edikt wider die Verwuͤ- ſtung der Hoͤlzer im Jahre 1674, und ein aͤhnliches vom Jahre 1675, daß kein Holz aus der Heide ohne Churfuͤrſtlichen Conſens zu verkaufen, und im J. 1685 eine Verordnung, daß keine Ziegen in die Waͤlder und Heiden kommen ſollen. Eine der vorzuͤglichſten Verord- nungen hieruͤber, findet ſich in der brandenburgi- ſchen Polizeyordnung vom J. 1688, im 29ſten Cap. w) S. C. A. T. I. p. 571.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/293
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/293>, abgerufen am 23.11.2024.