Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

erfolgten auch unter seiner Regierung noch
mehrere Gesetze für diesen Gegenstand: so fin-
den wir im Jahre 1565 Hauptresolutionen in
Holz- und Forstsachen, im Jahre 1575 Reso-
lutionen in Holz- und Forst-, auch Hammer-
werkssachen. Er wies in dem nämlichen Jah-
re 1575 in einer Generalbestallung den Forst-
bedienten ihre Pflichten an. So finden wir
diesen großen Churfürsten auch in den seinen
Pächtern vorgeschriebenen Contrakten immer
als einen großen Wirth, sowohl überhaupt,
als auch insbesondere, in Ansehung des Holz-
wesens; so legte er dem Rathe zu Weißensee,
der von ihm den Compturhof daselbst auf Wie-
derruf pachtete, und wovon die Urkunde sich in
D. Schrebers Abhandlung von Cammergü-
tern S. 160 findet, auf: die zugehörenden
Gehölze sollen sie ordentlich in gleiche Gehaue
theilen, und sich aus dem alten Gehölze zum
Feuerwerke solches Hoffes beholzen. -- Und
ob hierüber in dem ordentlichen Gehaue etwas
an überständigem Gehölze vorhanden, das
sollen sie verkaufen und zu ihrem Besten ge-
brauchen, doch in alle Wege richtige und or-
dentliche Gehaue halten, das eine Jahr so viel
zu blößen, als das andere.

Im Jahre 1585 verglich sich dieser glor-
würdige Churfürst mit dem Grafen zu Mans-
seld, zum Besten deroselben Unterthanen,
Händlern und Gewerken, über eine beständi-
ge Holzordnung, durch gewisse dazu bestellte

Com-

erfolgten auch unter ſeiner Regierung noch
mehrere Geſetze fuͤr dieſen Gegenſtand: ſo fin-
den wir im Jahre 1565 Hauptreſolutionen in
Holz- und Forſtſachen, im Jahre 1575 Reſo-
lutionen in Holz- und Forſt-, auch Hammer-
werksſachen. Er wies in dem naͤmlichen Jah-
re 1575 in einer Generalbeſtallung den Forſt-
bedienten ihre Pflichten an. So finden wir
dieſen großen Churfuͤrſten auch in den ſeinen
Paͤchtern vorgeſchriebenen Contrakten immer
als einen großen Wirth, ſowohl uͤberhaupt,
als auch insbeſondere, in Anſehung des Holz-
weſens; ſo legte er dem Rathe zu Weißenſee,
der von ihm den Compturhof daſelbſt auf Wie-
derruf pachtete, und wovon die Urkunde ſich in
D. Schrebers Abhandlung von Cammerguͤ-
tern S. 160 findet, auf: die zugehoͤrenden
Gehoͤlze ſollen ſie ordentlich in gleiche Gehaue
theilen, und ſich aus dem alten Gehoͤlze zum
Feuerwerke ſolches Hoffes beholzen. — Und
ob hieruͤber in dem ordentlichen Gehaue etwas
an uͤberſtaͤndigem Gehoͤlze vorhanden, das
ſollen ſie verkaufen und zu ihrem Beſten ge-
brauchen, doch in alle Wege richtige und or-
dentliche Gehaue halten, das eine Jahr ſo viel
zu bloͤßen, als das andere.

Im Jahre 1585 verglich ſich dieſer glor-
wuͤrdige Churfuͤrſt mit dem Grafen zu Mans-
ſeld, zum Beſten deroſelben Unterthanen,
Haͤndlern und Gewerken, uͤber eine beſtaͤndi-
ge Holzordnung, durch gewiſſe dazu beſtellte

Com-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0265" n="255"/>
erfolgten auch unter &#x017F;einer Regierung noch<lb/>
mehrere Ge&#x017F;etze fu&#x0364;r die&#x017F;en Gegen&#x017F;tand: &#x017F;o fin-<lb/>
den wir im Jahre 1565 Hauptre&#x017F;olutionen in<lb/>
Holz- und For&#x017F;t&#x017F;achen, im Jahre 1575 Re&#x017F;o-<lb/>
lutionen in Holz- und For&#x017F;t-, auch Hammer-<lb/>
werks&#x017F;achen. Er wies in dem na&#x0364;mlichen Jah-<lb/>
re 1575 in einer Generalbe&#x017F;tallung den For&#x017F;t-<lb/>
bedienten ihre Pflichten an. So finden wir<lb/>
die&#x017F;en großen Churfu&#x0364;r&#x017F;ten auch in den &#x017F;einen<lb/>
Pa&#x0364;chtern vorge&#x017F;chriebenen Contrakten immer<lb/>
als einen großen Wirth, &#x017F;owohl u&#x0364;berhaupt,<lb/>
als auch insbe&#x017F;ondere, in An&#x017F;ehung des Holz-<lb/>
we&#x017F;ens; &#x017F;o legte er dem Rathe zu Weißen&#x017F;ee,<lb/>
der von ihm den Compturhof da&#x017F;elb&#x017F;t auf Wie-<lb/>
derruf pachtete, und wovon die Urkunde &#x017F;ich in<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> Schrebers Abhandlung von Cammergu&#x0364;-<lb/>
tern S. 160 findet, auf: die zugeho&#x0364;renden<lb/>
Geho&#x0364;lze &#x017F;ollen &#x017F;ie ordentlich in gleiche Gehaue<lb/>
theilen, und &#x017F;ich aus dem alten Geho&#x0364;lze zum<lb/>
Feuerwerke &#x017F;olches Hoffes beholzen. &#x2014; Und<lb/>
ob hieru&#x0364;ber in dem ordentlichen Gehaue etwas<lb/>
an u&#x0364;ber&#x017F;ta&#x0364;ndigem Geho&#x0364;lze vorhanden, das<lb/>
&#x017F;ollen &#x017F;ie verkaufen und zu ihrem Be&#x017F;ten ge-<lb/>
brauchen, doch in alle Wege richtige und or-<lb/>
dentliche Gehaue halten, das eine Jahr &#x017F;o viel<lb/>
zu blo&#x0364;ßen, als das andere.</p><lb/>
        <p>Im Jahre 1585 verglich &#x017F;ich die&#x017F;er glor-<lb/>
wu&#x0364;rdige Churfu&#x0364;r&#x017F;t mit dem Grafen zu Mans-<lb/>
&#x017F;eld, zum Be&#x017F;ten dero&#x017F;elben Unterthanen,<lb/>
Ha&#x0364;ndlern und Gewerken, u&#x0364;ber eine be&#x017F;ta&#x0364;ndi-<lb/>
ge Holzordnung, durch gewi&#x017F;&#x017F;e dazu be&#x017F;tellte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Com-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0265] erfolgten auch unter ſeiner Regierung noch mehrere Geſetze fuͤr dieſen Gegenſtand: ſo fin- den wir im Jahre 1565 Hauptreſolutionen in Holz- und Forſtſachen, im Jahre 1575 Reſo- lutionen in Holz- und Forſt-, auch Hammer- werksſachen. Er wies in dem naͤmlichen Jah- re 1575 in einer Generalbeſtallung den Forſt- bedienten ihre Pflichten an. So finden wir dieſen großen Churfuͤrſten auch in den ſeinen Paͤchtern vorgeſchriebenen Contrakten immer als einen großen Wirth, ſowohl uͤberhaupt, als auch insbeſondere, in Anſehung des Holz- weſens; ſo legte er dem Rathe zu Weißenſee, der von ihm den Compturhof daſelbſt auf Wie- derruf pachtete, und wovon die Urkunde ſich in D. Schrebers Abhandlung von Cammerguͤ- tern S. 160 findet, auf: die zugehoͤrenden Gehoͤlze ſollen ſie ordentlich in gleiche Gehaue theilen, und ſich aus dem alten Gehoͤlze zum Feuerwerke ſolches Hoffes beholzen. — Und ob hieruͤber in dem ordentlichen Gehaue etwas an uͤberſtaͤndigem Gehoͤlze vorhanden, das ſollen ſie verkaufen und zu ihrem Beſten ge- brauchen, doch in alle Wege richtige und or- dentliche Gehaue halten, das eine Jahr ſo viel zu bloͤßen, als das andere. Im Jahre 1585 verglich ſich dieſer glor- wuͤrdige Churfuͤrſt mit dem Grafen zu Mans- ſeld, zum Beſten deroſelben Unterthanen, Haͤndlern und Gewerken, uͤber eine beſtaͤndi- ge Holzordnung, durch gewiſſe dazu beſtellte Com-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/265
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/265>, abgerufen am 08.05.2024.