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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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Gestüttgeschäft nicht verstehen, und der Antrieb
zur Füllenzucht bey dem Landmanne nicht so hef-
tig wäre, wenn man ihm jährlich einerley Be-
schäler giebt. Die Vorschrift der Beschälknech-
te erstreckt sich dahin, daß 1) keine Stutte, auf
welche nicht ein Zettel von dem Aufseher gege-
ben worden, zugelassen, 2. daß für den Be-
schäler ein Scheffel Hafer von dem Bauer er-
legt, 3) der Tag des Beschälens auf dem Zet-
tel bemerkt werde, 4) die Stutten mehrmalen
umspringen zu lassen und dieses auf den Zettel
anzusetzen, 5) den Landmann zu unterrichten,
6) ein genaues Register von dem Beschäler füh-
ren, und 7) alle vierzehn Tage Bericht davon
einschicken. Nach der Beschälzeit werden die
Beschäler aus dem Lande versammelt, und dar-
aus ein allgemeines Beschälregister gemacht, und
mit dem Knechte berechnet wegen des empfan-
genen und verfütterten Hafers. Die Beschä-
ler kommen gegen Ende des Junius aus dem
Lande zurück, da das erste die Berechnung mit
den Knechten ist; nach diesem wird das Beschäl-
register vom ganzen Lande verfertiget, wovon er
selbst S. 274 eine Tabelle giebt. Aus diesem
wird ein Extract gemacht, welcher nebst dem
Berichte höhern Orts eingesendet wird. In
dem Berichte wird angemerket, ob der Land-
mann die ausgesetzten Stutten alle richtig herzu
geführet habe, und ob er, durch das öftere Um-
springen der Stutten zur Füllenzucht Lust blicken
lassen. Alle Fehler, oder das noch Mangel-

hafte

Geſtuͤttgeſchaͤft nicht verſtehen, und der Antrieb
zur Fuͤllenzucht bey dem Landmanne nicht ſo hef-
tig waͤre, wenn man ihm jaͤhrlich einerley Be-
ſchaͤler giebt. Die Vorſchrift der Beſchaͤlknech-
te erſtreckt ſich dahin, daß 1) keine Stutte, auf
welche nicht ein Zettel von dem Aufſeher gege-
ben worden, zugelaſſen, 2. daß fuͤr den Be-
ſchaͤler ein Scheffel Hafer von dem Bauer er-
legt, 3) der Tag des Beſchaͤlens auf dem Zet-
tel bemerkt werde, 4) die Stutten mehrmalen
umſpringen zu laſſen und dieſes auf den Zettel
anzuſetzen, 5) den Landmann zu unterrichten,
6) ein genaues Regiſter von dem Beſchaͤler fuͤh-
ren, und 7) alle vierzehn Tage Bericht davon
einſchicken. Nach der Beſchaͤlzeit werden die
Beſchaͤler aus dem Lande verſammelt, und dar-
aus ein allgemeines Beſchaͤlregiſter gemacht, und
mit dem Knechte berechnet wegen des empfan-
genen und verfuͤtterten Hafers. Die Beſchaͤ-
ler kommen gegen Ende des Junius aus dem
Lande zuruͤck, da das erſte die Berechnung mit
den Knechten iſt; nach dieſem wird das Beſchaͤl-
regiſter vom ganzen Lande verfertiget, wovon er
ſelbſt S. 274 eine Tabelle giebt. Aus dieſem
wird ein Extract gemacht, welcher nebſt dem
Berichte hoͤhern Orts eingeſendet wird. In
dem Berichte wird angemerket, ob der Land-
mann die ausgeſetzten Stutten alle richtig herzu
gefuͤhret habe, und ob er, durch das oͤftere Um-
ſpringen der Stutten zur Fuͤllenzucht Luſt blicken
laſſen. Alle Fehler, oder das noch Mangel-

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[222/0248] Geſtuͤttgeſchaͤft nicht verſtehen, und der Antrieb zur Fuͤllenzucht bey dem Landmanne nicht ſo hef- tig waͤre, wenn man ihm jaͤhrlich einerley Be- ſchaͤler giebt. Die Vorſchrift der Beſchaͤlknech- te erſtreckt ſich dahin, daß 1) keine Stutte, auf welche nicht ein Zettel von dem Aufſeher gege- ben worden, zugelaſſen, 2. daß fuͤr den Be- ſchaͤler ein Scheffel Hafer von dem Bauer er- legt, 3) der Tag des Beſchaͤlens auf dem Zet- tel bemerkt werde, 4) die Stutten mehrmalen umſpringen zu laſſen und dieſes auf den Zettel anzuſetzen, 5) den Landmann zu unterrichten, 6) ein genaues Regiſter von dem Beſchaͤler fuͤh- ren, und 7) alle vierzehn Tage Bericht davon einſchicken. Nach der Beſchaͤlzeit werden die Beſchaͤler aus dem Lande verſammelt, und dar- aus ein allgemeines Beſchaͤlregiſter gemacht, und mit dem Knechte berechnet wegen des empfan- genen und verfuͤtterten Hafers. Die Beſchaͤ- ler kommen gegen Ende des Junius aus dem Lande zuruͤck, da das erſte die Berechnung mit den Knechten iſt; nach dieſem wird das Beſchaͤl- regiſter vom ganzen Lande verfertiget, wovon er ſelbſt S. 274 eine Tabelle giebt. Aus dieſem wird ein Extract gemacht, welcher nebſt dem Berichte hoͤhern Orts eingeſendet wird. In dem Berichte wird angemerket, ob der Land- mann die ausgeſetzten Stutten alle richtig herzu gefuͤhret habe, und ob er, durch das oͤftere Um- ſpringen der Stutten zur Fuͤllenzucht Luſt blicken laſſen. Alle Fehler, oder das noch Mangel- hafte

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/248>, abgerufen am 25.11.2024.