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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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ten mehrere Zettel, worauf das Amt, Dorf
und der Name des Bauers nebst dem Alter,
Haar und Abzeichen der Stutte bemerkt, und
vom Aufseher des Landesgestüttes unterschrieben
ist.

Während daß der Stallmeister den Zettel
schreibt, registrirt der Beamte eben dasselbe;
und wenn die Beschäftigung zu Ende ist, so
wird das Protokoll von dem Beamten unter-
schrieben, welches der Aufseher des Landesge-
stüttes mitnimmt; doch bleibt eine Abschrift da-
von im Amte. Hieraus ersiehet man nun 1)
die Anzahl der Stutten im Lande, wornach man
die Beschäler reguliren kann; 2) erhält man
den Vortheil, daß gute Stutten gewählt wer-
den, und man 3) dem Landmanne den Beschäler
nicht anders als auf dem Zettel bemerkt zufüh-
re. Er siehet darauf, daß der Landmann seine
Stutten nicht unter 4 Jahren anspanne. Nach
dem Schlage und der Anzahl der in einem Am-
te sich befindenden Stutten vertheilt der Aufse-
her die Beschäler, und schickt sie im Anfange
des Märzes auf die Aemter unter der Aufsicht
der Beschälknechte. Diesen wird eine schrift-
liche Instruction mitgegeben, die eine Beschäl-
ordnung und Wartung der Pferde enthält Er
mißbilliget die Gewohnheit, die Beschäler auch
außer der Beschälzeit in den Aemtern zu lassen,
weil die Sache nicht in der Ordnung und Ein-
richtung gehalten werden kann, die Beschäler
nicht so gut behandelt werden, die Beamten das

Ge-

ten mehrere Zettel, worauf das Amt, Dorf
und der Name des Bauers nebſt dem Alter,
Haar und Abzeichen der Stutte bemerkt, und
vom Aufſeher des Landesgeſtuͤttes unterſchrieben
iſt.

Waͤhrend daß der Stallmeiſter den Zettel
ſchreibt, regiſtrirt der Beamte eben daſſelbe;
und wenn die Beſchaͤftigung zu Ende iſt, ſo
wird das Protokoll von dem Beamten unter-
ſchrieben, welches der Aufſeher des Landesge-
ſtuͤttes mitnimmt; doch bleibt eine Abſchrift da-
von im Amte. Hieraus erſiehet man nun 1)
die Anzahl der Stutten im Lande, wornach man
die Beſchaͤler reguliren kann; 2) erhaͤlt man
den Vortheil, daß gute Stutten gewaͤhlt wer-
den, und man 3) dem Landmanne den Beſchaͤler
nicht anders als auf dem Zettel bemerkt zufuͤh-
re. Er ſiehet darauf, daß der Landmann ſeine
Stutten nicht unter 4 Jahren anſpanne. Nach
dem Schlage und der Anzahl der in einem Am-
te ſich befindenden Stutten vertheilt der Aufſe-
her die Beſchaͤler, und ſchickt ſie im Anfange
des Maͤrzes auf die Aemter unter der Aufſicht
der Beſchaͤlknechte. Dieſen wird eine ſchrift-
liche Inſtruction mitgegeben, die eine Beſchaͤl-
ordnung und Wartung der Pferde enthaͤlt Er
mißbilliget die Gewohnheit, die Beſchaͤler auch
außer der Beſchaͤlzeit in den Aemtern zu laſſen,
weil die Sache nicht in der Ordnung und Ein-
richtung gehalten werden kann, die Beſchaͤler
nicht ſo gut behandelt werden, die Beamten das

Ge-
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[221/0247] ten mehrere Zettel, worauf das Amt, Dorf und der Name des Bauers nebſt dem Alter, Haar und Abzeichen der Stutte bemerkt, und vom Aufſeher des Landesgeſtuͤttes unterſchrieben iſt. Waͤhrend daß der Stallmeiſter den Zettel ſchreibt, regiſtrirt der Beamte eben daſſelbe; und wenn die Beſchaͤftigung zu Ende iſt, ſo wird das Protokoll von dem Beamten unter- ſchrieben, welches der Aufſeher des Landesge- ſtuͤttes mitnimmt; doch bleibt eine Abſchrift da- von im Amte. Hieraus erſiehet man nun 1) die Anzahl der Stutten im Lande, wornach man die Beſchaͤler reguliren kann; 2) erhaͤlt man den Vortheil, daß gute Stutten gewaͤhlt wer- den, und man 3) dem Landmanne den Beſchaͤler nicht anders als auf dem Zettel bemerkt zufuͤh- re. Er ſiehet darauf, daß der Landmann ſeine Stutten nicht unter 4 Jahren anſpanne. Nach dem Schlage und der Anzahl der in einem Am- te ſich befindenden Stutten vertheilt der Aufſe- her die Beſchaͤler, und ſchickt ſie im Anfange des Maͤrzes auf die Aemter unter der Aufſicht der Beſchaͤlknechte. Dieſen wird eine ſchrift- liche Inſtruction mitgegeben, die eine Beſchaͤl- ordnung und Wartung der Pferde enthaͤlt Er mißbilliget die Gewohnheit, die Beſchaͤler auch außer der Beſchaͤlzeit in den Aemtern zu laſſen, weil die Sache nicht in der Ordnung und Ein- richtung gehalten werden kann, die Beſchaͤler nicht ſo gut behandelt werden, die Beamten das Ge-

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/247>, abgerufen am 25.11.2024.