Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.der Räder in die Zahnstange von der Lokomotivbelastung unabhängig ist. Bei den gemischten Reibungs- und Z. sind die Größtneigungen von der Betriebsart, der Lokomotivform und der Zugbelastung abhängig. Bei den ausgeführten Bahnen bewegen sich die Größtneigungen auf den Reibungsstrecken zumeist von 20 bis 35%0, auf den Zahnstrecken von 50 bis 150%0; in wenigen Fällen mehr oder weniger. Außergewöhnlich große Neigungen haben z. B. erhalten die gemischten Bahnen: Stanstad-Engelberg (Schweiz) mit 50%0 in den Reibungs- und 250%0 in den Zahnstrecken, die Rittnerbahn (Tirol) mit 45%0 in den Reibungs- und 255%0 in den Zahnstrecken, die Wendelsteinbahn (Bayern) ![]() Abb. 317. Sz = C · Sr (CWr - Wz). Es bezeichnen Sz Sr die Neigungen auf den Zahn- und Reibungsstrecken, C einen Wert, der von der Lokomotivbauart abhängig ist und der gesetzt werden kann: ![]() worin Zr und Zz die Zugkräfte der Lokomotive für den Antrieb der Reibungsräder und der Zahnräder bezeichnen. Wr und Wz bezeichnen die Laufwiderstände in den Reibungs- und Zahnstrecken. Auf gemischten Bahnen, die mit solchen Lokomotiven betrieben werden, finden sich bei Größtneigungen von 20-25%0 in den Reibungsstrecken meist Größtneigungen von 50-70%0 in den Zahnstrecken, in wenigen Fällen 100-120%0 in letzteren Fällen ist die mögliche größte Zugbelastung auf den Zahnstrecken kleiner wie auf den Reibungsstrecken. Vor dem Krieg standen in der Schweiz 29, in Deutschland 18, in Österreich-Ungarn 16, und in allen Teilen der Erde etwa 140 Z. in Betrieb. Nach Peter schwanken die Kosten der reinen Z. in der Schweiz zwischen 170.000 bis 970.000 Frs./km, die der gemischten Bahnen von 100.000 bis 320.000 Frs./km. Die mittlere Verzinsung des gesamten Anlagekapitals dieser Bahnen betrug vor dem Krieg etwa 3·8% Literatur: Dolezalek, Die Zahnbahnen der Gegenwart. Wiesbaden, Kreidel. - R. Abt, Zahnbahnen, im Hb. d. Ing. W., Bd. V, Leipzig. - Levy-Lambert, Chemins de fer a Cremaillere. 2. Aufl., Paris. - Bruckmann, Neuere Zahnbahnen. Ztschr. dt. Ing. 1898. - Strub, Bergbahnen der Schweiz. Ztschr. f. Kleinb. 1902. - R. Abt, Die Entwicklung des Zahnbahnsystems Abt in Österreich-Ungarn. Ztschr. d. Österr. Ing.-V. 1898. - O. Blum, Reibungsbahnen und Bahnen gemischten Systems. Ztschr. f. Bw. 1902. - Strub, Die Vesuvbahn. Schwz. Bauztg. 1903. - Seefehlner, Die elektrische Bahn Triest-Opcina. Elektr. Kraftbetr. u. B. 1904. - Morgenthaler, der Räder in die Zahnstange von der Lokomotivbelastung unabhängig ist. Bei den gemischten Reibungs- und Z. sind die Größtneigungen von der Betriebsart, der Lokomotivform und der Zugbelastung abhängig. Bei den ausgeführten Bahnen bewegen sich die Größtneigungen auf den Reibungsstrecken zumeist von 20 bis 35‰, auf den Zahnstrecken von 50 bis 150‰; in wenigen Fällen mehr oder weniger. Außergewöhnlich große Neigungen haben z. B. erhalten die gemischten Bahnen: Stanstad-Engelberg (Schweiz) mit 50‰ in den Reibungs- und 250‰ in den Zahnstrecken, die Rittnerbahn (Tirol) mit 45‰ in den Reibungs- und 255‰ in den Zahnstrecken, die Wendelsteinbahn (Bayern) ![]() Abb. 317. Sz = C · Sr (CWr – Wz). Es bezeichnen Sz Sr die Neigungen auf den Zahn- und Reibungsstrecken, C einen Wert, der von der Lokomotivbauart abhängig ist und der gesetzt werden kann: ![]() worin Zr und Zz die Zugkräfte der Lokomotive für den Antrieb der Reibungsräder und der Zahnräder bezeichnen. Wr und Wz bezeichnen die Laufwiderstände in den Reibungs- und Zahnstrecken. Auf gemischten Bahnen, die mit solchen Lokomotiven betrieben werden, finden sich bei Größtneigungen von 20–25‰ in den Reibungsstrecken meist Größtneigungen von 50–70‰ in den Zahnstrecken, in wenigen Fällen 100–120‰ in letzteren Fällen ist die mögliche größte Zugbelastung auf den Zahnstrecken kleiner wie auf den Reibungsstrecken. Vor dem Krieg standen in der Schweiz 29, in Deutschland 18, in Österreich-Ungarn 16, und in allen Teilen der Erde etwa 140 Z. in Betrieb. Nach Peter schwanken die Kosten der reinen Z. in der Schweiz zwischen 170.000 bis 970.000 Frs./km, die der gemischten Bahnen von 100.000 bis 320.000 Frs./km. Die mittlere Verzinsung des gesamten Anlagekapitals dieser Bahnen betrug vor dem Krieg etwa 3·8% Literatur: Dolezalek, Die Zahnbahnen der Gegenwart. Wiesbaden, Kreidel. – R. Abt, Zahnbahnen, im Hb. d. Ing. W., Bd. V, Leipzig. – Levy-Lambert, Chemins de fer à Crémaillère. 2. Aufl., Paris. – Bruckmann, Neuere Zahnbahnen. Ztschr. dt. Ing. 1898. – Strub, Bergbahnen der Schweiz. Ztschr. f. Kleinb. 1902. – R. Abt, Die Entwicklung des Zahnbahnsystems Abt in Österreich-Ungarn. Ztschr. d. Österr. Ing.-V. 1898. – O. Blum, Reibungsbahnen und Bahnen gemischten Systems. Ztschr. f. Bw. 1902. – Strub, Die Vesuvbahn. Schwz. Bauztg. 1903. – Seefehlner, Die elektrische Bahn Triest-Opcina. Elektr. Kraftbetr. u. B. 1904. – Morgenthaler, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0499" n="467"/> der Räder in die Zahnstange von der Lokomotivbelastung unabhängig ist. Bei den <hi rendition="#g">gemischten Reibungs- und</hi> Z. sind die Größtneigungen von der Betriebsart, der Lokomotivform und der Zugbelastung abhängig. Bei den ausgeführten Bahnen bewegen sich die Größtneigungen auf den Reibungsstrecken zumeist von 20 bis 35<hi rendition="#i">‰,</hi> auf den Zahnstrecken von 50 bis 150<hi rendition="#i">‰;</hi> in wenigen Fällen mehr oder weniger. Außergewöhnlich große Neigungen haben z. B. erhalten die gemischten Bahnen: <hi rendition="#g">Stanstad-Engelberg</hi> (Schweiz) mit 50<hi rendition="#i">‰</hi> in den Reibungs- und 250<hi rendition="#i">‰</hi> in den Zahnstrecken, die <hi rendition="#g">Rittnerbahn</hi> (Tirol) mit 45<hi rendition="#i">‰</hi> in den Reibungs- und 255<hi rendition="#i">‰</hi> in den Zahnstrecken, die <hi rendition="#g">Wendelsteinbahn</hi> (Bayern)<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen10_1923/figures/roell_eisenbahnwesen10_1923_figure-0388.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 317.</head><lb/></figure><lb/> mit 37<hi rendition="#i">‰</hi> in den Reibungs- und 235<hi rendition="#i">‰</hi> in den Zahnstrecken, die Bahn <hi rendition="#g">Martigny-Chatelard</hi> (Schweiz) mit 70<hi rendition="#i">‰</hi> in den Reibungs- und 200<hi rendition="#i">‰</hi> in den Zahnstrecken, die Bahn <hi rendition="#g">Diakophto-Kalavryta</hi> (Griechenland) mit 35<hi rendition="#i">‰</hi> in den Reibungs- und 145<hi rendition="#i">‰</hi> in den Zahnstrecken, <hi rendition="#g">Furkabahn</hi> (Schweiz) mit 40<hi rendition="#i">‰</hi> in den Reibungs- und 110<hi rendition="#i">‰</hi> in den Zahnstrecken. Bei den gemischten Vierzylinderdampfmaschinen ist das Verhältnis der Größtneigung auf der Reibungsstrecke zu der auf der Bahnstrecke durch die Lokomotivbauart gegeben, wenn für beide Bahnstrecken eine volle Ausnutzung der Lokomotivzugkraft erreicht werden soll. 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der Räder in die Zahnstange von der Lokomotivbelastung unabhängig ist. Bei den gemischten Reibungs- und Z. sind die Größtneigungen von der Betriebsart, der Lokomotivform und der Zugbelastung abhängig. Bei den ausgeführten Bahnen bewegen sich die Größtneigungen auf den Reibungsstrecken zumeist von 20 bis 35‰, auf den Zahnstrecken von 50 bis 150‰; in wenigen Fällen mehr oder weniger. Außergewöhnlich große Neigungen haben z. B. erhalten die gemischten Bahnen: Stanstad-Engelberg (Schweiz) mit 50‰ in den Reibungs- und 250‰ in den Zahnstrecken, die Rittnerbahn (Tirol) mit 45‰ in den Reibungs- und 255‰ in den Zahnstrecken, die Wendelsteinbahn (Bayern)
[Abbildung Abb. 317.
]
mit 37‰ in den Reibungs- und 235‰ in den Zahnstrecken, die Bahn Martigny-Chatelard (Schweiz) mit 70‰ in den Reibungs- und 200‰ in den Zahnstrecken, die Bahn Diakophto-Kalavryta (Griechenland) mit 35‰ in den Reibungs- und 145‰ in den Zahnstrecken, Furkabahn (Schweiz) mit 40‰ in den Reibungs- und 110‰ in den Zahnstrecken. Bei den gemischten Vierzylinderdampfmaschinen ist das Verhältnis der Größtneigung auf der Reibungsstrecke zu der auf der Bahnstrecke durch die Lokomotivbauart gegeben, wenn für beide Bahnstrecken eine volle Ausnutzung der Lokomotivzugkraft erreicht werden soll. Die Neigung der Z. für gemischte Vierzylinderlokomotiven folgt hierbei aus der Gleichung:
Sz = C · Sr (CWr – Wz).
Es bezeichnen Sz Sr die Neigungen auf den Zahn- und Reibungsstrecken, C einen Wert, der von der Lokomotivbauart abhängig ist und der gesetzt werden kann:
[FORMEL]
worin Zr und Zz die Zugkräfte der Lokomotive für den Antrieb der Reibungsräder und der Zahnräder bezeichnen. Wr und Wz bezeichnen die Laufwiderstände in den Reibungs- und Zahnstrecken. Auf gemischten Bahnen, die mit solchen Lokomotiven betrieben werden, finden sich bei Größtneigungen von 20–25‰ in den Reibungsstrecken meist Größtneigungen von 50–70‰ in den Zahnstrecken, in wenigen Fällen 100–120‰ in letzteren Fällen ist die mögliche größte Zugbelastung auf den Zahnstrecken kleiner wie auf den Reibungsstrecken. Vor dem Krieg standen in der Schweiz 29, in Deutschland 18, in Österreich-Ungarn 16, und in allen Teilen der Erde etwa 140 Z. in Betrieb. Nach Peter schwanken die Kosten der reinen Z. in der Schweiz zwischen 170.000 bis 970.000 Frs./km, die der gemischten Bahnen von 100.000 bis 320.000 Frs./km. Die mittlere Verzinsung des gesamten Anlagekapitals dieser Bahnen betrug vor dem Krieg etwa 3·8%
Literatur: Dolezalek, Die Zahnbahnen der Gegenwart. Wiesbaden, Kreidel. – R. Abt, Zahnbahnen, im Hb. d. Ing. W., Bd. V, Leipzig. – Levy-Lambert, Chemins de fer à Crémaillère. 2. Aufl., Paris. – Bruckmann, Neuere Zahnbahnen. Ztschr. dt. Ing. 1898. – Strub, Bergbahnen der Schweiz. Ztschr. f. Kleinb. 1902. – R. Abt, Die Entwicklung des Zahnbahnsystems Abt in Österreich-Ungarn. Ztschr. d. Österr. Ing.-V. 1898. – O. Blum, Reibungsbahnen und Bahnen gemischten Systems. Ztschr. f. Bw. 1902. – Strub, Die Vesuvbahn. Schwz. Bauztg. 1903. – Seefehlner, Die elektrische Bahn Triest-Opcina. Elektr. Kraftbetr. u. B. 1904. – Morgenthaler,
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/499>, abgerufen am 04.07.2024. |