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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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Abb. 178.

Abb. 179.
am Herzstücke fort und es übersteigen oder überklettern die Spurkränze der Räder der in das Nebengleis fahrenden Wagen die Schienen des Hauptgleises. Zumeist wurde die Blauel-Bauart verwendet.

Leitsätze des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen

für den Bau von W. und Kreuzungen in Hauptgleisen, die mit großer Geschwindigkeit befahren werden. 1910.

I. Es wird empfohlen, die Zungen- und Backenschienen der Zungenvorrichtung auf Weichenplatten zu verlegen, gleichgültig, ob Holz- oder Eisenquerschwellen angewendet werden.

II. Es wird empfohlen, die Zunge des ablenkenden Gleises gekrümmt herzustellen.

Gerade Zungen des ablenkenden Gleises dürfen nur mit ermäßigter Geschwindigkeit befahren werden.

III. Die Stöße der Zungen- und Backenschienen sollen gegeneinander versetzt sein.

IV. Der Querschnitt der Zungenschiene ist so zu bemessen, daß sich unter Berücksichtigung der Stützpunkte in der Zungenvorrichtung (Gleitstühle) dieselbe Tragfähigkeit ergibt, wie bei der Fahrschiene.

Auf den seitlichen Widerstand der Zunge ist besonderer Wert zu legen.

V. Behufs Erzielung einer größeren Stärke der Zunge an der Spitze empfiehlt es sich, die Backenschiene am Kopf zu unterschneiden.

VI. Die verschiedenen Formen der bisher bekannten Zungenwurzelbefestigungen entsprechen noch nicht.

Es empfiehlt sich, die Bestrebungen auf Wegfall des Drehstuhles fortzusetzen.

VII. An der Zungenspitze ist eine Spurerweiterung vorzuziehen.

VIII. Die Spurrinne zwischen je einer Backenschiene und der neben ihr liegenden geöffneten Zunge ist so zu bemessen, daß ein Anfahren der Spurkränze an die vollständig geöffnete Zunge aus geschlossen ist.

IX. Die Zunge soll an der Spitze mindestens 100 mm, im übrigen aber so weit aufschlagen, daß die Räder nicht an die aufgeschlagene Zunge an streifen können. Mit Rücksicht auf das sichere Aufschneiden der Spitzenverschlüsse empfiehlt es sich, den Zungenaufschlag der Bauart des Spitzenverschlusses entsprechend größer zu bemessen.

X. Die Anordnung aufschneidbarer Spitzenverschlüsse ist zu empfehlen.

XI. Die Rinnenweite zwischen Herzstückspitze und Flügelschiene darf nicht weniger als 45 mm betragen.

XII. Es wird empfohlen, die Herzstücke aus Schienen zusammenzusetzen.

Die Spitzen der doppelten Herzstücke können aus Schienen mit glockenförmigem Querschnitt gebildet werden.

Bei Kreuzungen mit größerem Winkel können gegossene oder geschmiedete Flußstahlspitzen in Frage kommen.

Zur Führung der Spurkränze an ihrer Innenseite empfiehlt es sich, die Zwangsschienen der doppelten Herzstücke zu überhöhen.

Vernietungen sind zu vermeiden.

Bei Holzschwellen empfiehlt sich die Anordnung einer Herzstückplatte.

XIII. Dit Leitkante der Zwangsschiene soll 1394 mm und bei deren größter Abnutzung nicht weniger als 1392 mm von der gegenüberliegenden Herzspitze abstehen.

XIV. Spurkranzauflauf ist bei Herzstücken in Schnellzugstrecken zu vermeiden.

XV. Bewegliche Flügelschienen werden bei einfachen Herzstücken empfohlen.

Die Beseitigung der führungslosen Stelle bei Doppelherzstücken ist durch Einführung aufschneidbarer Spitzen anzustreben.

XVI. Es wird empfohlen, die Schienen in den W. und Kreuzungen ohne Neigung durchzuführen.

XVII. Im Weichenbogen ist eine Spurerweiterung zu empfehlen.

XVIII. Die Fahrkanten des Herzstückes sollen beiderseits der Herzspitze in einer Geraden liegen.

Literatur: Goering, Weichen. Enzykl. d. Eis. 1. Aufl. Bd. VII. - Winkler, Eisenbahnbau, Weichen. - Büssing u. Francke, Doppelte Kreuzungsweiche mit Zungenkreuzungen. Organ 1892. - Lipthay v. Kisfalud u. Thiering, Berechnung der Weichen und Gleisanlagen. Budapest 1892. - Löwe, Weichen und Gleiskrümmungen. Organ 1897. - Schröter, Prüfung und Unterhaltung der Weichen. Wiesbaden 1899. - Kohn, Zungendrehpunkt der Weichen. Berlin, Ernst & Korn, 1899. - Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrik, Weichen mit Zungen ohne Drehstuhl. Glasers Anm. 1900. - Badische Bahnen, Anleitung zur Anordnung und Berechnung der Weichen. Karlsruhe 1900. - Westfalen Stahlwerk A.-G. Bochum, Weichenanordnungen. - Ziegler, Weichen und Gleisverbindungen. Erfurt 1902. - Blum u. Giese, Weichen der amerikanischen Bahnen. Ztschr. dt. Ing. 1906. - Grimme, Federweichen und Herzstücke mit umstellbarer Flügelschiene. Organ 1906. - Preußische Bahnen. Musterzeichnungen der Weichen. Essen 1905. - Himbeck, Weichen. Eis. T. d. G. 1908. - Borst u. Anger, Weichen. Hb. d. Ing. W. Bd. III, 2. Aufl., 1908. - Borst, Zungenaufschlag und Spurrinnenweite zwischen Zunge und Backenschiene. Organ 1908. - Kubler, Weichen. Lexikon der ges. Technik, Bd. VIII, Stuttgart 1910. - Wegele, Eisenbahnbau. Engelmann, Leipzig 1910 u. 1914. - Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Leitsätze für den Bau von Weichen in den Hauptgleisen. Berlin 1910. - Schmitt, Neuerungen im Bau der Weichen. Organ 1911. - Vögele-Mannheim, Weichenbauanstalt. - Bayrische Bahnen, Musterblätter für Weichen. - Timpenfeld, Weichen- und Gleisberechnungen. Scholze, Leipzig. - Bäseler, Verkürzte Kreuzungsweiche. Ztg. d. VDEV. 1918. - Kräusle, Neuerungen bei den Weichen der Württembergschen Bahnen. Zentralbl. d. Bauverw. 1920. - Schwarz, Weichen mit gekrümmten Herzstücken. Zentralbl. d. Bauverw. 1920. - Birk, Eisenbahnbau. - Vogel, Weichen mit gekrümmten Herzstücken. Zentralbl. d. Bauverw. 1921.

Dolezalek.




Abb. 178.

Abb. 179.
am Herzstücke fort und es übersteigen oder überklettern die Spurkränze der Räder der in das Nebengleis fahrenden Wagen die Schienen des Hauptgleises. Zumeist wurde die Blauel-Bauart verwendet.

Leitsätze des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen

für den Bau von W. und Kreuzungen in Hauptgleisen, die mit großer Geschwindigkeit befahren werden. 1910.

I. Es wird empfohlen, die Zungen- und Backenschienen der Zungenvorrichtung auf Weichenplatten zu verlegen, gleichgültig, ob Holz- oder Eisenquerschwellen angewendet werden.

II. Es wird empfohlen, die Zunge des ablenkenden Gleises gekrümmt herzustellen.

Gerade Zungen des ablenkenden Gleises dürfen nur mit ermäßigter Geschwindigkeit befahren werden.

III. Die Stöße der Zungen- und Backenschienen sollen gegeneinander versetzt sein.

IV. Der Querschnitt der Zungenschiene ist so zu bemessen, daß sich unter Berücksichtigung der Stützpunkte in der Zungenvorrichtung (Gleitstühle) dieselbe Tragfähigkeit ergibt, wie bei der Fahrschiene.

Auf den seitlichen Widerstand der Zunge ist besonderer Wert zu legen.

V. Behufs Erzielung einer größeren Stärke der Zunge an der Spitze empfiehlt es sich, die Backenschiene am Kopf zu unterschneiden.

VI. Die verschiedenen Formen der bisher bekannten Zungenwurzelbefestigungen entsprechen noch nicht.

Es empfiehlt sich, die Bestrebungen auf Wegfall des Drehstuhles fortzusetzen.

VII. An der Zungenspitze ist eine Spurerweiterung vorzuziehen.

VIII. Die Spurrinne zwischen je einer Backenschiene und der neben ihr liegenden geöffneten Zunge ist so zu bemessen, daß ein Anfahren der Spurkränze an die vollständig geöffnete Zunge aus geschlossen ist.

IX. Die Zunge soll an der Spitze mindestens 100 mm, im übrigen aber so weit aufschlagen, daß die Räder nicht an die aufgeschlagene Zunge an streifen können. Mit Rücksicht auf das sichere Aufschneiden der Spitzenverschlüsse empfiehlt es sich, den Zungenaufschlag der Bauart des Spitzenverschlusses entsprechend größer zu bemessen.

X. Die Anordnung aufschneidbarer Spitzenverschlüsse ist zu empfehlen.

XI. Die Rinnenweite zwischen Herzstückspitze und Flügelschiene darf nicht weniger als 45 mm betragen.

XII. Es wird empfohlen, die Herzstücke aus Schienen zusammenzusetzen.

Die Spitzen der doppelten Herzstücke können aus Schienen mit glockenförmigem Querschnitt gebildet werden.

Bei Kreuzungen mit größerem Winkel können gegossene oder geschmiedete Flußstahlspitzen in Frage kommen.

Zur Führung der Spurkränze an ihrer Innenseite empfiehlt es sich, die Zwangsschienen der doppelten Herzstücke zu überhöhen.

Vernietungen sind zu vermeiden.

Bei Holzschwellen empfiehlt sich die Anordnung einer Herzstückplatte.

XIII. Dit Leitkante der Zwangsschiene soll 1394 mm und bei deren größter Abnutzung nicht weniger als 1392 mm von der gegenüberliegenden Herzspitze abstehen.

XIV. Spurkranzauflauf ist bei Herzstücken in Schnellzugstrecken zu vermeiden.

XV. Bewegliche Flügelschienen werden bei einfachen Herzstücken empfohlen.

Die Beseitigung der führungslosen Stelle bei Doppelherzstücken ist durch Einführung aufschneidbarer Spitzen anzustreben.

XVI. Es wird empfohlen, die Schienen in den W. und Kreuzungen ohne Neigung durchzuführen.

XVII. Im Weichenbogen ist eine Spurerweiterung zu empfehlen.

XVIII. Die Fahrkanten des Herzstückes sollen beiderseits der Herzspitze in einer Geraden liegen.

Literatur: Goering, Weichen. Enzykl. d. Eis. 1. Aufl. Bd. VII. – Winkler, Eisenbahnbau, Weichen. – Büssing u. Francke, Doppelte Kreuzungsweiche mit Zungenkreuzungen. Organ 1892. – Lipthay v. Kisfalud u. Thiering, Berechnung der Weichen und Gleisanlagen. Budapest 1892. – Löwe, Weichen und Gleiskrümmungen. Organ 1897. – Schröter, Prüfung und Unterhaltung der Weichen. Wiesbaden 1899. – Kohn, Zungendrehpunkt der Weichen. Berlin, Ernst & Korn, 1899. – Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrik, Weichen mit Zungen ohne Drehstuhl. Glasers Anm. 1900. – Badische Bahnen, Anleitung zur Anordnung und Berechnung der Weichen. Karlsruhe 1900. – Westfalen Stahlwerk A.-G. Bochum, Weichenanordnungen. – Ziegler, Weichen und Gleisverbindungen. Erfurt 1902. – Blum u. Giese, Weichen der amerikanischen Bahnen. Ztschr. dt. Ing. 1906. – Grimme, Federweichen und Herzstücke mit umstellbarer Flügelschiene. Organ 1906. – Preußische Bahnen. Musterzeichnungen der Weichen. Essen 1905. – Himbeck, Weichen. Eis. T. d. G. 1908. – Borst u. Anger, Weichen. Hb. d. Ing. W. Bd. III, 2. Aufl., 1908. – Borst, Zungenaufschlag und Spurrinnenweite zwischen Zunge und Backenschiene. Organ 1908. – Kubler, Weichen. Lexikon der ges. Technik, Bd. VIII, Stuttgart 1910. – Wegele, Eisenbahnbau. Engelmann, Leipzig 1910 u. 1914. – Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Leitsätze für den Bau von Weichen in den Hauptgleisen. Berlin 1910. – Schmitt, Neuerungen im Bau der Weichen. Organ 1911. – Vögele-Mannheim, Weichenbauanstalt. – Bayrische Bahnen, Musterblätter für Weichen. – Timpenfeld, Weichen- und Gleisberechnungen. Scholze, Leipzig. – Bäseler, Verkürzte Kreuzungsweiche. Ztg. d. VDEV. 1918. – Kräusle, Neuerungen bei den Weichen der Württembergschen Bahnen. Zentralbl. d. Bauverw. 1920. – Schwarz, Weichen mit gekrümmten Herzstücken. Zentralbl. d. Bauverw. 1920. – Birk, Eisenbahnbau. – Vogel, Weichen mit gekrümmten Herzstücken. Zentralbl. d. Bauverw. 1921.

Dolezalek.


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[312/0327] [Abbildung Abb. 178. ] [Abbildung Abb. 179. ] am Herzstücke fort und es übersteigen oder überklettern die Spurkränze der Räder der in das Nebengleis fahrenden Wagen die Schienen des Hauptgleises. Zumeist wurde die Blauel-Bauart verwendet. Leitsätze des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen für den Bau von W. und Kreuzungen in Hauptgleisen, die mit großer Geschwindigkeit befahren werden. 1910. I. Es wird empfohlen, die Zungen- und Backenschienen der Zungenvorrichtung auf Weichenplatten zu verlegen, gleichgültig, ob Holz- oder Eisenquerschwellen angewendet werden. II. Es wird empfohlen, die Zunge des ablenkenden Gleises gekrümmt herzustellen. Gerade Zungen des ablenkenden Gleises dürfen nur mit ermäßigter Geschwindigkeit befahren werden. III. Die Stöße der Zungen- und Backenschienen sollen gegeneinander versetzt sein. IV. 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Mit Rücksicht auf das sichere Aufschneiden der Spitzenverschlüsse empfiehlt es sich, den Zungenaufschlag der Bauart des Spitzenverschlusses entsprechend größer zu bemessen. X. Die Anordnung aufschneidbarer Spitzenverschlüsse ist zu empfehlen. XI. Die Rinnenweite zwischen Herzstückspitze und Flügelschiene darf nicht weniger als 45 mm betragen. XII. Es wird empfohlen, die Herzstücke aus Schienen zusammenzusetzen. Die Spitzen der doppelten Herzstücke können aus Schienen mit glockenförmigem Querschnitt gebildet werden. Bei Kreuzungen mit größerem Winkel können gegossene oder geschmiedete Flußstahlspitzen in Frage kommen. Zur Führung der Spurkränze an ihrer Innenseite empfiehlt es sich, die Zwangsschienen der doppelten Herzstücke zu überhöhen. Vernietungen sind zu vermeiden. Bei Holzschwellen empfiehlt sich die Anordnung einer Herzstückplatte. XIII. 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Engelmann, Leipzig 1910 u. 1914. – Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Leitsätze für den Bau von Weichen in den Hauptgleisen. Berlin 1910. – Schmitt, Neuerungen im Bau der Weichen. Organ 1911. – Vögele-Mannheim, Weichenbauanstalt. – Bayrische Bahnen, Musterblätter für Weichen. – Timpenfeld, Weichen- und Gleisberechnungen. Scholze, Leipzig. – Bäseler, Verkürzte Kreuzungsweiche. Ztg. d. VDEV. 1918. – Kräusle, Neuerungen bei den Weichen der Württembergschen Bahnen. Zentralbl. d. Bauverw. 1920. – Schwarz, Weichen mit gekrümmten Herzstücken. Zentralbl. d. Bauverw. 1920. – Birk, Eisenbahnbau. – Vogel, Weichen mit gekrümmten Herzstücken. Zentralbl. d. Bauverw. 1921. Dolezalek.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/327>, abgerufen am 02.07.2024.