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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Bauweise Agudio.

Wie schematische Abb. 28. Maschinenstation mit elektrischem Antrieb.

Darstellung Abb. 30 zeigt, wird ein Seil ohne Ende, also ein geschlossenes Triebseil von einer feststehenden Maschine, durch dieses Seil dann ein besonderer Triebwagen (Lokomotor) bewegt, mit dem die erforderlichen bergwärts gestellten Förderwagen für die Nutzlast verbunden werden. Durch die Übersetzungen im Triebwagen wird die Seilgeschwindigkeit von etwa 12 m/Sek. auf ungefähr 3 m/Sek. herabgesetzt, so daß eine etwa vierfache Übersetzung ins Langsame stattfindet und das Triebseil nur Abb. 29. Zangenbremsen.

etwa 1/4 der Stärke erhält, die es als unmittelbar wirkendes Zugseil erhalten müßte. Auch ist die Einrichtung so getroffen, daß der Wagenzug unabhängig von der Antriebsmaschine vom Triebwagen aus bewegt und angehalten werden kann. Die Zugkraftübertragung erfolgt durch Vermittlung eines Schleppseils oder einer Zahnstange mit wagrechten Zähnen, die in der Gleismitte (Abb. 31) angeordnet ist und in Abb. 30. Bauweise Agudio.

die die Zähne der wagrechten Räder des Triebwagens eingreifen. Bei der Talfahrt bleibt das Triebseil in Ruhe; es wickelt sich an den Seilscheiben des Triebrades ab. Die Geschwindigkeit wird durch Bremsen geregelt.

Eine Bahn dieser Bauart führt von Turin auf die Superga (Gruftkirche Abb. 31.

Viktor Amadeus II., des ersten Königs von Sardinien, und Aussichtspunkt); eine Versuchsstrecke wurde bei Dusino ausgeführt. Die Hoffnung Agudios aber, diese Seilbahnbauweise für die Überschienung der Alpen verwenden zu können, hat sich aus begreiflichen Gründen nicht erfüllt.

Literatur: Fliegner, Bergbahn Systeme vom Standpunkte der theoretischen Maschinenlehre. Zürich 1877. - Abt, Seilbahn am Gießbach. Zürich 1880. - Grueber, Die Agudio-Drahtseilbahn auf die Superga bei Turin. Wschr. d. Österr. Ing.-V. 1885. - Leu, Drahtseilbahn Bürgenstock. Schwz. Bauztg. 1888. - Strub, Drahtseilbahn Territet-Montreux-Glion. Aarau 1888. - Vautier, Etude des chemins de fer funiculaires. Paris 1892. - Strub, Drahtseilbahn auf den Monte Salvatore. Schwz. Bauztg. 1892. - Smallenburg, Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren.

Bauweise Agudio.

Wie schematische Abb. 28. Maschinenstation mit elektrischem Antrieb.

Darstellung Abb. 30 zeigt, wird ein Seil ohne Ende, also ein geschlossenes Triebseil von einer feststehenden Maschine, durch dieses Seil dann ein besonderer Triebwagen (Lokomotor) bewegt, mit dem die erforderlichen bergwärts gestellten Förderwagen für die Nutzlast verbunden werden. Durch die Übersetzungen im Triebwagen wird die Seilgeschwindigkeit von etwa 12 m/Sek. auf ungefähr 3 m/Sek. herabgesetzt, so daß eine etwa vierfache Übersetzung ins Langsame stattfindet und das Triebseil nur Abb. 29. Zangenbremsen.

etwa 1/4 der Stärke erhält, die es als unmittelbar wirkendes Zugseil erhalten müßte. Auch ist die Einrichtung so getroffen, daß der Wagenzug unabhängig von der Antriebsmaschine vom Triebwagen aus bewegt und angehalten werden kann. Die Zugkraftübertragung erfolgt durch Vermittlung eines Schleppseils oder einer Zahnstange mit wagrechten Zähnen, die in der Gleismitte (Abb. 31) angeordnet ist und in Abb. 30. Bauweise Agudio.

die die Zähne der wagrechten Räder des Triebwagens eingreifen. Bei der Talfahrt bleibt das Triebseil in Ruhe; es wickelt sich an den Seilscheiben des Triebrades ab. Die Geschwindigkeit wird durch Bremsen geregelt.

Eine Bahn dieser Bauart führt von Turin auf die Superga (Gruftkirche Abb. 31.

Viktor Amadeus II., des ersten Königs von Sardinien, und Aussichtspunkt); eine Versuchsstrecke wurde bei Dusino ausgeführt. Die Hoffnung Agudios aber, diese Seilbahnbauweise für die Überschienung der Alpen verwenden zu können, hat sich aus begreiflichen Gründen nicht erfüllt.

Literatur: Fliegner, Bergbahn Systeme vom Standpunkte der theoretischen Maschinenlehre. Zürich 1877. – Abt, Seilbahn am Gießbach. Zürich 1880. – Grueber, Die Agudio-Drahtseilbahn auf die Superga bei Turin. Wschr. d. Österr. Ing.-V. 1885. – Leu, Drahtseilbahn Bürgenstock. Schwz. Bauztg. 1888. – Strub, Drahtseilbahn Territet-Montreux-Glion. Aarau 1888. – Vautier, Etude des chemins de fer funiculaires. Paris 1892. – Strub, Drahtseilbahn auf den Monte Salvatore. Schwz. Bauztg. 1892. – Smallenburg, Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren.

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[11/0014] Bauweise Agudio. Wie schematische [Abbildung Abb. 28. Maschinenstation mit elektrischem Antrieb. ] Darstellung Abb. 30 zeigt, wird ein Seil ohne Ende, also ein geschlossenes Triebseil von einer feststehenden Maschine, durch dieses Seil dann ein besonderer Triebwagen (Lokomotor) bewegt, mit dem die erforderlichen bergwärts gestellten Förderwagen für die Nutzlast verbunden werden. Durch die Übersetzungen im Triebwagen wird die Seilgeschwindigkeit von etwa 12 m/Sek. auf ungefähr 3 m/Sek. herabgesetzt, so daß eine etwa vierfache Übersetzung ins Langsame stattfindet und das Triebseil nur [Abbildung Abb. 29. Zangenbremsen. ] etwa 1/4 der Stärke erhält, die es als unmittelbar wirkendes Zugseil erhalten müßte. Auch ist die Einrichtung so getroffen, daß der Wagenzug unabhängig von der Antriebsmaschine vom Triebwagen aus bewegt und angehalten werden kann. Die Zugkraftübertragung erfolgt durch Vermittlung eines Schleppseils oder einer Zahnstange mit wagrechten Zähnen, die in der Gleismitte (Abb. 31) angeordnet ist und in [Abbildung Abb. 30. Bauweise Agudio. ] die die Zähne der wagrechten Räder des Triebwagens eingreifen. Bei der Talfahrt bleibt das Triebseil in Ruhe; es wickelt sich an den Seilscheiben des Triebrades ab. Die Geschwindigkeit wird durch Bremsen geregelt. Eine Bahn dieser Bauart führt von Turin auf die Superga (Gruftkirche [Abbildung Abb. 31. ] Viktor Amadeus II., des ersten Königs von Sardinien, und Aussichtspunkt); eine Versuchsstrecke wurde bei Dusino ausgeführt. Die Hoffnung Agudios aber, diese Seilbahnbauweise für die Überschienung der Alpen verwenden zu können, hat sich aus begreiflichen Gründen nicht erfüllt. Literatur: Fliegner, Bergbahn Systeme vom Standpunkte der theoretischen Maschinenlehre. Zürich 1877. – Abt, Seilbahn am Gießbach. Zürich 1880. – Grueber, Die Agudio-Drahtseilbahn auf die Superga bei Turin. Wschr. d. Österr. Ing.-V. 1885. – Leu, Drahtseilbahn Bürgenstock. Schwz. Bauztg. 1888. – Strub, Drahtseilbahn Territet-Montreux-Glion. Aarau 1888. – Vautier, Etude des chemins de fer funiculaires. Paris 1892. – Strub, Drahtseilbahn auf den Monte Salvatore. Schwz. Bauztg. 1892. – Smallenburg, Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren.

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/14>, abgerufen am 21.11.2024.