Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

Bild:
<< vorherige Seite

2 Beilagen zur Regelung der Spurweite, 2 Klemmplatten und 2 Bolzen mit Schrauben. Diese Bauart hat den Mangel, daß sie aus Abb. 380 a-g. Schienenbefestigung nach Roth & Schüler, 1891 (badische Staatsbahnen).

sehr vielen Teilen besteht.

Bei der Haarmannschen Befestigung wird die Anzahl der Teile dadurch vermindert, daß man eine Unterlagsplatte mit angewalztem Haken verwendet. Die ursprüngliche Bauart ist mannigfach verändert worden. Eine neuerdings auf den preußisch-hessischen Staatsbahnen angewendete Form ist in Abb. 382 a u. b dargestellt.

Die Hakenplatte hat einen unteren Haken, mit dem sie in ein Loch der Schwellendecke hineingreift, und einen oberen, mit dem sie den äußeren Schienenfuß umfaßt. Der untere Haken hat bei der dargestellten neuen Form einen Abb. 381 a-g. Schienenbefestigung. Heindl.

Zapfenanschlag gegen Verschiebungen nach innen (Hakenzapfenplatte), so daß Spurverengungen ausgeschlossen sind. Parallel zum inneren Schienenfuß ist eine schräge Leiste angewalzt. Gegen diese stemmt sich die Klemmplatte, die durch eine Hakenschraube niedergehalten wird. Die Regelung der Spurweite erfolgt durch Benutzung von verschiedenen Hakenzapfenplatten, bei großer Spurerweiterung Abb. 382 a u. b. Haarmannsche Hakenzapfenplatte.

unter Verwendung besonderer Schwellen. Neuerdings ist eine verbesserte Anordnung (Rippenleistenschwelle mit Ankerplatte und Klemmhaken) versucht worden, bei der die Schwelle nur an einer Stelle durchbohrt ist (A. Haarmann, Der Schienenstoß, a. a. O.; Die Baustoffe der Spurbahn).

Bei der Hakenplatte auf Eisenschwellen zeigen sich naturgemäß dieselben Nachteile wie bei der Auflagerung auf Holzschwellen (s. o.).

c) Verbundschwelle aus Holz und Eisen.

Um die Vorzüge der Holz- und Eisenschwellen miteinander zu verbinden, sind auf Anregung von Cuenot durch Devaux, Michel und Richard sog. Verbundschwellen entworfen worden. Die Schwelle nach Michel besteht aus zwei -Eisen mit dazwischen liegenden Holzblöcken zur Aufnahme der Schienenbefestigung und zur Übertragung des Bettungsdrucks. Sie wird in Frankreich auf Kleinbahnen mehrfach verwendet (Cuenot, Etude sur les deformations des voies de chemin de fer. Paris 1905, S. 179; Holzschwelle 1913, S. 134).

d) Eisenbetonschwellen.

Eisenbetonschwellen sind bisher bereits in ziemlich großem Umfang in Italien bestellt

2 Beilagen zur Regelung der Spurweite, 2 Klemmplatten und 2 Bolzen mit Schrauben. Diese Bauart hat den Mangel, daß sie aus Abb. 380 a–g. Schienenbefestigung nach Roth & Schüler, 1891 (badische Staatsbahnen).

sehr vielen Teilen besteht.

Bei der Haarmannschen Befestigung wird die Anzahl der Teile dadurch vermindert, daß man eine Unterlagsplatte mit angewalztem Haken verwendet. Die ursprüngliche Bauart ist mannigfach verändert worden. Eine neuerdings auf den preußisch-hessischen Staatsbahnen angewendete Form ist in Abb. 382 a u. b dargestellt.

Die Hakenplatte hat einen unteren Haken, mit dem sie in ein Loch der Schwellendecke hineingreift, und einen oberen, mit dem sie den äußeren Schienenfuß umfaßt. Der untere Haken hat bei der dargestellten neuen Form einen Abb. 381 a–g. Schienenbefestigung. Heindl.

Zapfenanschlag gegen Verschiebungen nach innen (Hakenzapfenplatte), so daß Spurverengungen ausgeschlossen sind. Parallel zum inneren Schienenfuß ist eine schräge Leiste angewalzt. Gegen diese stemmt sich die Klemmplatte, die durch eine Hakenschraube niedergehalten wird. Die Regelung der Spurweite erfolgt durch Benutzung von verschiedenen Hakenzapfenplatten, bei großer Spurerweiterung Abb. 382 a u. b. Haarmannsche Hakenzapfenplatte.

unter Verwendung besonderer Schwellen. Neuerdings ist eine verbesserte Anordnung (Rippenleistenschwelle mit Ankerplatte und Klemmhaken) versucht worden, bei der die Schwelle nur an einer Stelle durchbohrt ist (A. Haarmann, Der Schienenstoß, a. a. O.; Die Baustoffe der Spurbahn).

Bei der Hakenplatte auf Eisenschwellen zeigen sich naturgemäß dieselben Nachteile wie bei der Auflagerung auf Holzschwellen (s. o.).

c) Verbundschwelle aus Holz und Eisen.

Um die Vorzüge der Holz- und Eisenschwellen miteinander zu verbinden, sind auf Anregung von Cuënot durch Devaux, Michel und Richard sog. Verbundschwellen entworfen worden. Die Schwelle nach Michel besteht aus zwei -Eisen mit dazwischen liegenden Holzblöcken zur Aufnahme der Schienenbefestigung und zur Übertragung des Bettungsdrucks. Sie wird in Frankreich auf Kleinbahnen mehrfach verwendet (Cuënot, Etude sur les déformations des voies de chemin de fer. Paris 1905, S. 179; Holzschwelle 1913, S. 134).

d) Eisenbetonschwellen.

Eisenbetonschwellen sind bisher bereits in ziemlich großem Umfang in Italien bestellt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0412" n="395"/>
2 Beilagen zur Regelung der Spurweite, 2 Klemmplatten und 2 Bolzen mit Schrauben. Diese Bauart hat den Mangel, daß sie aus <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0520.jpg"><head>Abb. 380 a&#x2013;g. Schienenbefestigung nach Roth &amp; Schüler, 1891 (badische Staatsbahnen).</head><lb/></figure><lb/>
sehr vielen Teilen besteht.</p><lb/>
          <p>Bei der <hi rendition="#g">Haarmann</hi>schen Befestigung wird die Anzahl der Teile dadurch vermindert, daß man eine Unterlagsplatte mit angewalztem Haken verwendet. Die ursprüngliche Bauart ist mannigfach verändert worden. Eine neuerdings auf den preußisch-hessischen Staatsbahnen angewendete Form ist in Abb. 382 a u. b dargestellt.</p><lb/>
          <p>Die Hakenplatte hat einen unteren Haken, mit dem sie in ein Loch der Schwellendecke hineingreift, und einen oberen, mit dem sie den äußeren Schienenfuß umfaßt. Der untere Haken hat bei der dargestellten neuen Form einen <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0521.jpg"><head>Abb. 381 a&#x2013;g. Schienenbefestigung. Heindl.</head><lb/></figure><lb/>
Zapfenanschlag gegen Verschiebungen nach innen (Hakenzapfenplatte), so daß Spurverengungen ausgeschlossen sind. Parallel zum inneren Schienenfuß ist eine schräge Leiste angewalzt. Gegen diese stemmt sich die Klemmplatte, die durch eine Hakenschraube niedergehalten wird. Die Regelung der Spurweite erfolgt durch Benutzung von verschiedenen Hakenzapfenplatten, bei großer Spurerweiterung <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0522.jpg"><head>Abb. 382 a u. b. Haarmannsche Hakenzapfenplatte.</head><lb/></figure><lb/>
unter Verwendung besonderer Schwellen. Neuerdings ist eine verbesserte Anordnung (Rippenleistenschwelle mit Ankerplatte und Klemmhaken) versucht worden, bei der die Schwelle nur an einer Stelle durchbohrt ist (A. Haarmann, Der Schienenstoß, a. a. O.; Die Baustoffe der Spurbahn).</p><lb/>
          <p>Bei der Hakenplatte auf Eisenschwellen zeigen sich naturgemäß dieselben Nachteile wie bei der Auflagerung auf Holzschwellen (s. o.).</p><lb/>
          <p rendition="#c"> <hi rendition="#i">c)</hi> <hi rendition="#g">Verbundschwelle aus Holz und Eisen.</hi> </p><lb/>
          <p>Um die Vorzüge der Holz- und Eisenschwellen miteinander zu verbinden, sind auf Anregung von Cuënot durch <hi rendition="#g">Devaux, Michel</hi> und <hi rendition="#g">Richard</hi> sog. Verbundschwellen entworfen worden. Die Schwelle nach Michel besteht aus zwei <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0375a.jpg"/>-Eisen mit dazwischen liegenden Holzblöcken zur Aufnahme der Schienenbefestigung und zur Übertragung des Bettungsdrucks. Sie wird in Frankreich auf Kleinbahnen mehrfach verwendet (<hi rendition="#g">Cuënot</hi>, Etude sur les déformations des voies de chemin de fer. Paris 1905, S. 179; Holzschwelle 1913, S. 134).</p><lb/>
          <p rendition="#c"><hi rendition="#i">d)</hi><hi rendition="#g">Eisenbetonschwellen</hi>.</p><lb/>
          <p>Eisenbetonschwellen sind bisher bereits in ziemlich großem Umfang in Italien bestellt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[395/0412] 2 Beilagen zur Regelung der Spurweite, 2 Klemmplatten und 2 Bolzen mit Schrauben. Diese Bauart hat den Mangel, daß sie aus [Abbildung Abb. 380 a–g. Schienenbefestigung nach Roth & Schüler, 1891 (badische Staatsbahnen). ] sehr vielen Teilen besteht. Bei der Haarmannschen Befestigung wird die Anzahl der Teile dadurch vermindert, daß man eine Unterlagsplatte mit angewalztem Haken verwendet. Die ursprüngliche Bauart ist mannigfach verändert worden. Eine neuerdings auf den preußisch-hessischen Staatsbahnen angewendete Form ist in Abb. 382 a u. b dargestellt. Die Hakenplatte hat einen unteren Haken, mit dem sie in ein Loch der Schwellendecke hineingreift, und einen oberen, mit dem sie den äußeren Schienenfuß umfaßt. Der untere Haken hat bei der dargestellten neuen Form einen [Abbildung Abb. 381 a–g. Schienenbefestigung. Heindl. ] Zapfenanschlag gegen Verschiebungen nach innen (Hakenzapfenplatte), so daß Spurverengungen ausgeschlossen sind. Parallel zum inneren Schienenfuß ist eine schräge Leiste angewalzt. Gegen diese stemmt sich die Klemmplatte, die durch eine Hakenschraube niedergehalten wird. Die Regelung der Spurweite erfolgt durch Benutzung von verschiedenen Hakenzapfenplatten, bei großer Spurerweiterung [Abbildung Abb. 382 a u. b. Haarmannsche Hakenzapfenplatte. ] unter Verwendung besonderer Schwellen. Neuerdings ist eine verbesserte Anordnung (Rippenleistenschwelle mit Ankerplatte und Klemmhaken) versucht worden, bei der die Schwelle nur an einer Stelle durchbohrt ist (A. Haarmann, Der Schienenstoß, a. a. O.; Die Baustoffe der Spurbahn). Bei der Hakenplatte auf Eisenschwellen zeigen sich naturgemäß dieselben Nachteile wie bei der Auflagerung auf Holzschwellen (s. o.). c) Verbundschwelle aus Holz und Eisen. Um die Vorzüge der Holz- und Eisenschwellen miteinander zu verbinden, sind auf Anregung von Cuënot durch Devaux, Michel und Richard sog. Verbundschwellen entworfen worden. Die Schwelle nach Michel besteht aus zwei [Abbildung] -Eisen mit dazwischen liegenden Holzblöcken zur Aufnahme der Schienenbefestigung und zur Übertragung des Bettungsdrucks. Sie wird in Frankreich auf Kleinbahnen mehrfach verwendet (Cuënot, Etude sur les déformations des voies de chemin de fer. Paris 1905, S. 179; Holzschwelle 1913, S. 134). d) Eisenbetonschwellen. Eisenbetonschwellen sind bisher bereits in ziemlich großem Umfang in Italien bestellt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/412
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/412>, abgerufen am 05.07.2024.