Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Stammlinien der Bahngruppen sind auf dem Lageplan durch starken Strich hervorgehoben.

C. Örtliche Bahnen.

1. Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) älterer Entwicklung. Die älteren Schnellbahnen, ursprünglich durchweg Dampfbahnen, sind teils Zubehör der unter B bezeichneten Fernbahngruppen, teils selbständige örtliche Verkehrsunternehmungen.


Abb. 277. Elektrisierte Ortsbahngruppe des Innenrings und der Röhrenbahnen.

Mit allen Fernbahngruppen sind mannigfach verzweigte Netze von Vorortlinien eng verflochten, die in wechselvollster Anordnung das Außengebiet als Gürtelbahnen, Zentralstrecken, Rückkehrschleifen durchziehen, auf denen unzählige, in der mannigfaltigsten Weise miteinander verkettete Zugverkehre eingerichtet sind. An fast allen Fernbahnhöfen befinden sich auch Einführungspunkte des Vorortverkehrs, sei es, daß Vorort- und Fernverkehr in einer einzigen Bahnhofsgruppe verschmolzen oder den Fernbahnhöfen gesonderte Vorortstationen angegliedert sind. Von den Fernverkehrsanlagen vollkommen losgelöste Einführungspunkte des Ortsverkehrs sind nur in geringer Zahl vorhanden; die wichtigsten sind der nahe beim Liverpoolstraßen-Bahnhof befindliche Endbahnhof Broadstreet, der von der Nordwestbahn und der jetzt mit ihr verschmolzenen Nordlondonbahn gemeinsam benutzt wird, und der Bahnhof Moorgatestreet der sog. erweiterten Linien.

Die aus der Zeit des Dampfbetriebs herrührenden selbständigen Ortsbahnen sind an den Grenzen von City und Westend unterirdisch entlang geführt. Ihren Kern bilden die Tunnellinien der eng zusammengehörigen beiden Gruppen der "inneren Ringbahn" (inner circle) und der "erweiterten Linien" (widened lines), vgl. den Lageplan, Abb. 276. Die innere Ringbahn, in die sich die Metropolitan-Distrikt- und die Metropolitan-Gesellschaft teilen, stellt sich dar als eine die großen Einführungsbahnhöfe der Fernbahngesellschaften berührende ununterbrochene unterirdische Verbindungsschleife, die in das Stadtinnere nicht tiefer eindringt. Bei den im Eigentum der Metropolitanbahn stehenden "erweiterten Linien" ist auf die Fernbahnhöfe in geringerem Maße Rücksicht genommen;

Die Stammlinien der Bahngruppen sind auf dem Lageplan durch starken Strich hervorgehoben.

C. Örtliche Bahnen.

1. Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) älterer Entwicklung. Die älteren Schnellbahnen, ursprünglich durchweg Dampfbahnen, sind teils Zubehör der unter B bezeichneten Fernbahngruppen, teils selbständige örtliche Verkehrsunternehmungen.


Abb. 277. Elektrisierte Ortsbahngruppe des Innenrings und der Röhrenbahnen.

Mit allen Fernbahngruppen sind mannigfach verzweigte Netze von Vorortlinien eng verflochten, die in wechselvollster Anordnung das Außengebiet als Gürtelbahnen, Zentralstrecken, Rückkehrschleifen durchziehen, auf denen unzählige, in der mannigfaltigsten Weise miteinander verkettete Zugverkehre eingerichtet sind. An fast allen Fernbahnhöfen befinden sich auch Einführungspunkte des Vorortverkehrs, sei es, daß Vorort- und Fernverkehr in einer einzigen Bahnhofsgruppe verschmolzen oder den Fernbahnhöfen gesonderte Vorortstationen angegliedert sind. Von den Fernverkehrsanlagen vollkommen losgelöste Einführungspunkte des Ortsverkehrs sind nur in geringer Zahl vorhanden; die wichtigsten sind der nahe beim Liverpoolstraßen-Bahnhof befindliche Endbahnhof Broadstreet, der von der Nordwestbahn und der jetzt mit ihr verschmolzenen Nordlondonbahn gemeinsam benutzt wird, und der Bahnhof Moorgatestreet der sog. erweiterten Linien.

Die aus der Zeit des Dampfbetriebs herrührenden selbständigen Ortsbahnen sind an den Grenzen von City und Westend unterirdisch entlang geführt. Ihren Kern bilden die Tunnellinien der eng zusammengehörigen beiden Gruppen der „inneren Ringbahn“ (inner circle) und der „erweiterten Linien“ (widened lines), vgl. den Lageplan, Abb. 276. Die innere Ringbahn, in die sich die Metropolitan-Distrikt- und die Metropolitan-Gesellschaft teilen, stellt sich dar als eine die großen Einführungsbahnhöfe der Fernbahngesellschaften berührende ununterbrochene unterirdische Verbindungsschleife, die in das Stadtinnere nicht tiefer eindringt. Bei den im Eigentum der Metropolitanbahn stehenden „erweiterten Linien“ ist auf die Fernbahnhöfe in geringerem Maße Rücksicht genommen;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0241" n="226"/>
          </p><lb/>
          <p>Die Stammlinien der Bahngruppen sind auf dem Lageplan durch starken Strich hervorgehoben.</p><lb/>
          <p rendition="#c"><hi rendition="#i">C.</hi><hi rendition="#g">Örtliche Bahnen</hi>.</p><lb/>
          <p>1. <hi rendition="#g">Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) älterer Entwicklung</hi>. Die älteren Schnellbahnen, ursprünglich durchweg Dampfbahnen, sind teils Zubehör der unter <hi rendition="#i">B</hi> bezeichneten Fernbahngruppen, teils selbständige örtliche Verkehrsunternehmungen.</p><lb/>
          <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0378.jpg" rendition="#c">
            <head>Abb. 277. Elektrisierte Ortsbahngruppe des Innenrings und der Röhrenbahnen.</head><lb/>
          </figure><lb/>
          <p>Mit allen <hi rendition="#g">Fernbahngruppen</hi> sind mannigfach verzweigte Netze von Vorortlinien eng verflochten, die in wechselvollster Anordnung das Außengebiet als Gürtelbahnen, Zentralstrecken, Rückkehrschleifen durchziehen, auf denen unzählige, in der mannigfaltigsten Weise miteinander verkettete Zugverkehre eingerichtet sind. An <hi rendition="#g">fast allen</hi> Fernbahnhöfen befinden sich auch Einführungspunkte des Vorortverkehrs, sei es, daß Vorort- und Fernverkehr in einer einzigen Bahnhofsgruppe verschmolzen oder den Fernbahnhöfen gesonderte Vorortstationen angegliedert sind. Von den Fernverkehrsanlagen vollkommen losgelöste Einführungspunkte des Ortsverkehrs sind nur in geringer Zahl vorhanden; die wichtigsten sind der nahe beim Liverpoolstraßen-Bahnhof befindliche Endbahnhof Broadstreet, der von der Nordwestbahn und der jetzt mit ihr verschmolzenen Nordlondonbahn gemeinsam benutzt wird, und der Bahnhof Moorgatestreet der sog. erweiterten Linien.</p><lb/>
          <p>Die aus der Zeit des Dampfbetriebs herrührenden <hi rendition="#g">selbständigen Ortsbahnen</hi> sind an den Grenzen von City und Westend unterirdisch entlang geführt. Ihren Kern bilden die Tunnellinien der eng zusammengehörigen beiden Gruppen der &#x201E;<hi rendition="#g">inneren Ringbahn</hi>&#x201C; (inner circle) und der &#x201E;<hi rendition="#g">erweiterten Linien</hi>&#x201C; (widened lines), vgl. den Lageplan, Abb. 276. Die innere Ringbahn, in die sich die Metropolitan-Distrikt- und die Metropolitan-Gesellschaft teilen, stellt sich dar als eine die großen Einführungsbahnhöfe der Fernbahngesellschaften berührende ununterbrochene unterirdische Verbindungsschleife, die in das Stadtinnere nicht tiefer eindringt. Bei den im Eigentum der Metropolitanbahn stehenden &#x201E;erweiterten Linien&#x201C; ist auf die Fernbahnhöfe in geringerem Maße Rücksicht genommen;
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0241] Die Stammlinien der Bahngruppen sind auf dem Lageplan durch starken Strich hervorgehoben. C. Örtliche Bahnen. 1. Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) älterer Entwicklung. Die älteren Schnellbahnen, ursprünglich durchweg Dampfbahnen, sind teils Zubehör der unter B bezeichneten Fernbahngruppen, teils selbständige örtliche Verkehrsunternehmungen. [Abbildung Abb. 277. Elektrisierte Ortsbahngruppe des Innenrings und der Röhrenbahnen. ] Mit allen Fernbahngruppen sind mannigfach verzweigte Netze von Vorortlinien eng verflochten, die in wechselvollster Anordnung das Außengebiet als Gürtelbahnen, Zentralstrecken, Rückkehrschleifen durchziehen, auf denen unzählige, in der mannigfaltigsten Weise miteinander verkettete Zugverkehre eingerichtet sind. An fast allen Fernbahnhöfen befinden sich auch Einführungspunkte des Vorortverkehrs, sei es, daß Vorort- und Fernverkehr in einer einzigen Bahnhofsgruppe verschmolzen oder den Fernbahnhöfen gesonderte Vorortstationen angegliedert sind. Von den Fernverkehrsanlagen vollkommen losgelöste Einführungspunkte des Ortsverkehrs sind nur in geringer Zahl vorhanden; die wichtigsten sind der nahe beim Liverpoolstraßen-Bahnhof befindliche Endbahnhof Broadstreet, der von der Nordwestbahn und der jetzt mit ihr verschmolzenen Nordlondonbahn gemeinsam benutzt wird, und der Bahnhof Moorgatestreet der sog. erweiterten Linien. Die aus der Zeit des Dampfbetriebs herrührenden selbständigen Ortsbahnen sind an den Grenzen von City und Westend unterirdisch entlang geführt. Ihren Kern bilden die Tunnellinien der eng zusammengehörigen beiden Gruppen der „inneren Ringbahn“ (inner circle) und der „erweiterten Linien“ (widened lines), vgl. den Lageplan, Abb. 276. Die innere Ringbahn, in die sich die Metropolitan-Distrikt- und die Metropolitan-Gesellschaft teilen, stellt sich dar als eine die großen Einführungsbahnhöfe der Fernbahngesellschaften berührende ununterbrochene unterirdische Verbindungsschleife, die in das Stadtinnere nicht tiefer eindringt. Bei den im Eigentum der Metropolitanbahn stehenden „erweiterten Linien“ ist auf die Fernbahnhöfe in geringerem Maße Rücksicht genommen;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/241
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/241>, abgerufen am 27.11.2024.