Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.G. Güterverkehr der Eisenbahnen (goods traffic, conveyance of goods; trafic des marchandises; traffico delle merci). Unter G. wird die Beförderung von Gütern - im allgemeinen mit Einschluß von Postgut, Militärgut, Vieh, Leichen und Dienstgut-verstanden. Nach der Frachtberechnung werden einerseits Eilgut und Frachtgut, anderseits Stückgut und Wagenladungen unterschieden. G. ist indessen kein für alle Eisenbahnen einheitlicher Begriff. In Dänemark z. B. rechnet man auch die Gepäckbeförderung zum G., anderswo, z. B. in Frankreich, dagegen die Eilgutbeförderung zum Personenverkehr. Nach den Tarifen und bei der Abfertigung wird der G. als Binnen-, Wechsel-, Verbands- und Durchgangsverkehr unterschieden. Der Binnenverkehr umfaßt den Güteraustausch zwischen Verkehrsstellen derselben Eisenbahnverwaltung. Die übrigen Verkehre vermitteln den Güteraustausch von einer Verkehrsstelle nach einer Verkehrsstelle einer anderen Eisenbahn; sie werden Wechselverkehre genannt, wenn es sich um den Verkehr zweier Nachbarbahnen handelt, Verbandsverkehre, wenn sie sich über Linien von Eisenbahnen bewegen, die sich zu einem Verbande vereinigt haben. Der Durchgangsverkehr vermittelt den Güteraustausch zwischen zwei Bahngebieten, die durch fremde Bahnen getrennt sind. Die nachstehenden Tabellen geben auf Grund amtlicher statistischer Veröffentlichungen einen Überblick über die Entwicklung des G. der einzelnen Länder mit größerem Eisenbahnbesitz im zwanzigsten Jahrhundert1. Sie zeigen, daß der G. fast überall trotz einzelner Verkehrsschwankungen in stetiger Zunahme begriffen ist und für die meisten Eisenbahnen die hauptsächlichste Einnahmequelle bildet. Die Angaben über das Gewicht der in den einzelnen Ländern beförderten Güter ist nur im beschränkten Maße vergleichsfähig, weil die Tabellen nicht den tatsächlichen Güterumschlag der Länder darstellen, sondern die Summe der Gewichtsmengen angeben, die die einzelnen Eisenbahnen für sich ermittelt haben; dabei sind Sendungen, an deren Beförderung zwei oder mehr Eisenbahnen beteiligt waren, mit ihrem Gewicht oft doppelt oder, mehrfach gerechnet worden. I. Europa. 1. Deutsches Reich. A. Haupt- und Nebeneisenbahnen mit Einschluß der Schmalspurbahnen, die mit Vollspurbahnen in ungetrennter Rechnung verwaltet werden: 1 Die amtlichen Veröffentlichungen gehen nicht überall zurück bis zum Jahre 1901, die Angabe mußte sich daher bei einzelnen Bahnen auf einen kürzeren Zeitraum beschränken. Je nach der wirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Länder sind die statistischen Zahlen für alle, oder nur für einzelne Jahre angeführt.
G. Güterverkehr der Eisenbahnen (goods traffic, conveyance of goods; trafic des marchandises; traffico delle merci). Unter G. wird die Beförderung von Gütern – im allgemeinen mit Einschluß von Postgut, Militärgut, Vieh, Leichen und Dienstgut-verstanden. Nach der Frachtberechnung werden einerseits Eilgut und Frachtgut, anderseits Stückgut und Wagenladungen unterschieden. G. ist indessen kein für alle Eisenbahnen einheitlicher Begriff. In Dänemark z. B. rechnet man auch die Gepäckbeförderung zum G., anderswo, z. B. in Frankreich, dagegen die Eilgutbeförderung zum Personenverkehr. Nach den Tarifen und bei der Abfertigung wird der G. als Binnen-, Wechsel-, Verbands- und Durchgangsverkehr unterschieden. Der Binnenverkehr umfaßt den Güteraustausch zwischen Verkehrsstellen derselben Eisenbahnverwaltung. Die übrigen Verkehre vermitteln den Güteraustausch von einer Verkehrsstelle nach einer Verkehrsstelle einer anderen Eisenbahn; sie werden Wechselverkehre genannt, wenn es sich um den Verkehr zweier Nachbarbahnen handelt, Verbandsverkehre, wenn sie sich über Linien von Eisenbahnen bewegen, die sich zu einem Verbande vereinigt haben. Der Durchgangsverkehr vermittelt den Güteraustausch zwischen zwei Bahngebieten, die durch fremde Bahnen getrennt sind. Die nachstehenden Tabellen geben auf Grund amtlicher statistischer Veröffentlichungen einen Überblick über die Entwicklung des G. der einzelnen Länder mit größerem Eisenbahnbesitz im zwanzigsten Jahrhundert1. Sie zeigen, daß der G. fast überall trotz einzelner Verkehrsschwankungen in stetiger Zunahme begriffen ist und für die meisten Eisenbahnen die hauptsächlichste Einnahmequelle bildet. Die Angaben über das Gewicht der in den einzelnen Ländern beförderten Güter ist nur im beschränkten Maße vergleichsfähig, weil die Tabellen nicht den tatsächlichen Güterumschlag der Länder darstellen, sondern die Summe der Gewichtsmengen angeben, die die einzelnen Eisenbahnen für sich ermittelt haben; dabei sind Sendungen, an deren Beförderung zwei oder mehr Eisenbahnen beteiligt waren, mit ihrem Gewicht oft doppelt oder, mehrfach gerechnet worden. I. Europa. 1. Deutsches Reich. A. Haupt- und Nebeneisenbahnen mit Einschluß der Schmalspurbahnen, die mit Vollspurbahnen in ungetrennter Rechnung verwaltet werden: 1 Die amtlichen Veröffentlichungen gehen nicht überall zurück bis zum Jahre 1901, die Angabe mußte sich daher bei einzelnen Bahnen auf einen kürzeren Zeitraum beschränken. Je nach der wirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Länder sind die statistischen Zahlen für alle, oder nur für einzelne Jahre angeführt.
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G.
Güterverkehr der Eisenbahnen (goods traffic, conveyance of goods; trafic des marchandises; traffico delle merci). Unter G. wird die Beförderung von Gütern – im allgemeinen mit Einschluß von Postgut, Militärgut, Vieh, Leichen und Dienstgut-verstanden. Nach der Frachtberechnung werden einerseits Eilgut und Frachtgut, anderseits Stückgut und Wagenladungen unterschieden. G. ist indessen kein für alle Eisenbahnen einheitlicher Begriff. In Dänemark z. B. rechnet man auch die Gepäckbeförderung zum G., anderswo, z. B. in Frankreich, dagegen die Eilgutbeförderung zum Personenverkehr.
Nach den Tarifen und bei der Abfertigung wird der G. als Binnen-, Wechsel-, Verbands- und Durchgangsverkehr unterschieden. Der Binnenverkehr umfaßt den Güteraustausch zwischen Verkehrsstellen derselben Eisenbahnverwaltung. Die übrigen Verkehre vermitteln den Güteraustausch von einer Verkehrsstelle nach einer Verkehrsstelle einer anderen Eisenbahn; sie werden Wechselverkehre genannt, wenn es sich um den Verkehr zweier Nachbarbahnen handelt, Verbandsverkehre, wenn sie sich über Linien von Eisenbahnen bewegen, die sich zu einem Verbande vereinigt haben. Der Durchgangsverkehr vermittelt den Güteraustausch zwischen zwei Bahngebieten, die durch fremde Bahnen getrennt sind.
Die nachstehenden Tabellen geben auf Grund amtlicher statistischer Veröffentlichungen einen Überblick über die Entwicklung des G. der einzelnen Länder mit größerem Eisenbahnbesitz im zwanzigsten Jahrhundert 1. Sie zeigen, daß der G. fast überall trotz einzelner Verkehrsschwankungen in stetiger Zunahme begriffen ist und für die meisten Eisenbahnen die hauptsächlichste Einnahmequelle bildet.
Die Angaben über das Gewicht der in den einzelnen Ländern beförderten Güter ist nur im beschränkten Maße vergleichsfähig, weil die Tabellen nicht den tatsächlichen Güterumschlag der Länder darstellen, sondern die Summe der Gewichtsmengen angeben, die die einzelnen Eisenbahnen für sich ermittelt haben; dabei sind Sendungen, an deren Beförderung zwei oder mehr Eisenbahnen beteiligt waren, mit ihrem Gewicht oft doppelt oder, mehrfach gerechnet worden.
I. Europa.
1. Deutsches Reich.
A. Haupt- und Nebeneisenbahnen mit Einschluß der Schmalspurbahnen, die mit Vollspurbahnen in ungetrennter Rechnung verwaltet werden:
1 Die amtlichen Veröffentlichungen gehen nicht überall zurück bis zum Jahre 1901, die Angabe mußte sich daher bei einzelnen Bahnen auf einen kürzeren Zeitraum beschränken. Je nach der wirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Länder sind die statistischen Zahlen für alle, oder nur für einzelne Jahre angeführt.
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