Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Der Ertrag des G. macht beinahe zwei Drittel der gesamten Betriebseinnahmen aus. Der Rückgang der Durchschnittseinnahme für das t km erklärt sich aus der stetigen Verbilligung der Frachtsätze, insbesondere durch Einführung ermäßigter Ausnahmetarife. Zu Ausnahmetarifen sind im Jahre 1912 auf den deutschen Eisenbahnen beinahe 60% aller Güter gefahren worden. Zum G. werden in der deutschen Statistik Eil- und Expreßgut, Frachtgut, Postgut, Militärgut, Vieh, Leichen und frachtpflichtiges Dienstgut gerechnet. Den Hauptanteil bildet das Frachtgut, von dem 1912 gegen 95% der Gewichtsmenge und über 96% der t km gefahren worden sind. Am Gesamtertrage des G. war das Frachtgut 1912 mit 92·5% beteiligt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Wagenladungsgut, der Frachtstückgutverkehr machte 1912 etwa 4% des Gewichts, etwa 5% der t km und 14% der Einnahme des Gesamtverkehrs aus. Auf den vollspurigen Haupt- und Nebenbahnen war 1912 jede Güterwagenachse im beladenen Zustande durchschnittlich mit 4·52 t, im Durchschnitt bei allen Fahrten (beladen und leer) mit 3·20 t beladen. Je 1000 Achskilometer der Güterwagen haben im beladenen Zustande 149 M., im Durchschnitt bei allen Fahrten (beladen und leer) 106 M. eingebracht. Von 1000 Achs km der Güterwagen waren 292 Leerläufe; auf 1000 Nutz km kamen 412 Leer km. Nach der Zahl der auf 1 km durchschnittlicher Betriebslänge berechneten t km haben von den deutschen Eisenbahnen die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen den stärksten G. Bei diesen kamen 1912 auf 1 km 1,561.622 t km, dagegen bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen 1,313.992, bei den badischen Staatsbahnen 1,084.576, bei den sächsischen Staatsbahnen 768.113, bei den bayerischen Staatsbahnen 677.354, bei den württembergischen Staatsbahnen 587.726. Wichtigere vollspurige Privatbahnen mit starkem G. sind: die Georgs-Marienhütte-Eisenbahn (1912 mit 1,004.037 t km auf 1 km), die Lübeck-Büchener Eisenbahn (600.380), die Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn (558.489), die Wittenberge-Perleberger Eisenbahn (440.027) und die Eisern-Siegener Eisenbahn (511.230). Der Durchschnitt des Güterverkehrs aller Privatbahnen betrug 126.831 t km auf 1 km. Die als selbständige Unternehmen betriebenen schmalspurigen Nebenbahnen des Deutschen Reichs sind für den allgemeinen Verkehr nur von geringer Bedeutung. 1912 haben sie bei einer Betriebslänge von 1134 km insgesamt 3·6 Mill. t Güter (45·1 Mill. t km) gefahren. B. Nebenbahnähnliche Kleinbahnen. C. Die Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen in den Jahren 1901 bis 1912 verteilt sich auf die einzelnen nachstehend bezeichneten Verkehrsgruppen, wie folgt: Der Ertrag des G. macht beinahe zwei Drittel der gesamten Betriebseinnahmen aus. Der Rückgang der Durchschnittseinnahme für das t km erklärt sich aus der stetigen Verbilligung der Frachtsätze, insbesondere durch Einführung ermäßigter Ausnahmetarife. Zu Ausnahmetarifen sind im Jahre 1912 auf den deutschen Eisenbahnen beinahe 60% aller Güter gefahren worden. Zum G. werden in der deutschen Statistik Eil- und Expreßgut, Frachtgut, Postgut, Militärgut, Vieh, Leichen und frachtpflichtiges Dienstgut gerechnet. Den Hauptanteil bildet das Frachtgut, von dem 1912 gegen 95% der Gewichtsmenge und über 96% der t km gefahren worden sind. Am Gesamtertrage des G. war das Frachtgut 1912 mit 92·5% beteiligt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Wagenladungsgut, der Frachtstückgutverkehr machte 1912 etwa 4% des Gewichts, etwa 5% der t km und 14% der Einnahme des Gesamtverkehrs aus. Auf den vollspurigen Haupt- und Nebenbahnen war 1912 jede Güterwagenachse im beladenen Zustande durchschnittlich mit 4·52 t, im Durchschnitt bei allen Fahrten (beladen und leer) mit 3·20 t beladen. Je 1000 Achskilometer der Güterwagen haben im beladenen Zustande 149 M., im Durchschnitt bei allen Fahrten (beladen und leer) 106 M. eingebracht. Von 1000 Achs km der Güterwagen waren 292 Leerläufe; auf 1000 Nutz km kamen 412 Leer km. Nach der Zahl der auf 1 km durchschnittlicher Betriebslänge berechneten t km haben von den deutschen Eisenbahnen die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen den stärksten G. Bei diesen kamen 1912 auf 1 km 1,561.622 t km, dagegen bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen 1,313.992, bei den badischen Staatsbahnen 1,084.576, bei den sächsischen Staatsbahnen 768.113, bei den bayerischen Staatsbahnen 677.354, bei den württembergischen Staatsbahnen 587.726. Wichtigere vollspurige Privatbahnen mit starkem G. sind: die Georgs-Marienhütte-Eisenbahn (1912 mit 1,004.037 t km auf 1 km), die Lübeck-Büchener Eisenbahn (600.380), die Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn (558.489), die Wittenberge-Perleberger Eisenbahn (440.027) und die Eisern-Siegener Eisenbahn (511.230). Der Durchschnitt des Güterverkehrs aller Privatbahnen betrug 126.831 t km auf 1 km. Die als selbständige Unternehmen betriebenen schmalspurigen Nebenbahnen des Deutschen Reichs sind für den allgemeinen Verkehr nur von geringer Bedeutung. 1912 haben sie bei einer Betriebslänge von 1134 km insgesamt 3·6 Mill. t Güter (45·1 Mill. t km) gefahren. B. Nebenbahnähnliche Kleinbahnen. C. Die Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen in den Jahren 1901 bis 1912 verteilt sich auf die einzelnen nachstehend bezeichneten Verkehrsgruppen, wie folgt: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0010" n="2"/> <p>Der Ertrag des G. macht beinahe zwei Drittel der gesamten Betriebseinnahmen aus. Der Rückgang der Durchschnittseinnahme für das <hi rendition="#i">t km</hi> erklärt sich aus der stetigen Verbilligung der Frachtsätze, insbesondere durch Einführung ermäßigter Ausnahmetarife. 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Der Ertrag des G. macht beinahe zwei Drittel der gesamten Betriebseinnahmen aus. Der Rückgang der Durchschnittseinnahme für das t km erklärt sich aus der stetigen Verbilligung der Frachtsätze, insbesondere durch Einführung ermäßigter Ausnahmetarife. Zu Ausnahmetarifen sind im Jahre 1912 auf den deutschen Eisenbahnen beinahe 60% aller Güter gefahren worden.
Zum G. werden in der deutschen Statistik Eil- und Expreßgut, Frachtgut, Postgut, Militärgut, Vieh, Leichen und frachtpflichtiges Dienstgut gerechnet. Den Hauptanteil bildet das Frachtgut, von dem 1912 gegen 95% der Gewichtsmenge und über 96% der t km gefahren worden sind. Am Gesamtertrage des G. war das Frachtgut 1912 mit 92·5% beteiligt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Wagenladungsgut, der Frachtstückgutverkehr machte 1912 etwa 4% des Gewichts, etwa 5% der t km und 14% der Einnahme des Gesamtverkehrs aus.
Auf den vollspurigen Haupt- und Nebenbahnen war 1912 jede Güterwagenachse im beladenen Zustande durchschnittlich mit 4·52 t, im Durchschnitt bei allen Fahrten (beladen und leer) mit 3·20 t beladen. Je 1000 Achskilometer der Güterwagen haben im beladenen Zustande 149 M., im Durchschnitt bei allen Fahrten (beladen und leer) 106 M. eingebracht. Von 1000 Achs km der Güterwagen waren 292 Leerläufe; auf 1000 Nutz km kamen 412 Leer km.
Nach der Zahl der auf 1 km durchschnittlicher Betriebslänge berechneten t km haben von den deutschen Eisenbahnen die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen den stärksten G. Bei diesen kamen 1912 auf 1 km 1,561.622 t km, dagegen bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen 1,313.992, bei den badischen Staatsbahnen 1,084.576, bei den sächsischen Staatsbahnen 768.113, bei den bayerischen Staatsbahnen 677.354, bei den württembergischen Staatsbahnen 587.726.
Wichtigere vollspurige Privatbahnen mit starkem G. sind: die Georgs-Marienhütte-Eisenbahn (1912 mit 1,004.037 t km auf 1 km), die Lübeck-Büchener Eisenbahn (600.380), die Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn (558.489), die Wittenberge-Perleberger Eisenbahn (440.027) und die Eisern-Siegener Eisenbahn (511.230). Der Durchschnitt des Güterverkehrs aller Privatbahnen betrug 126.831 t km auf 1 km.
Die als selbständige Unternehmen betriebenen schmalspurigen Nebenbahnen des Deutschen Reichs sind für den allgemeinen Verkehr nur von geringer Bedeutung. 1912 haben sie bei einer Betriebslänge von 1134 km insgesamt 3·6 Mill. t Güter (45·1 Mill. t km) gefahren.
B. Nebenbahnähnliche Kleinbahnen.
C. Die Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen in den Jahren 1901 bis 1912 verteilt sich auf die einzelnen nachstehend bezeichneten Verkehrsgruppen, wie folgt:
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