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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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dem kurzen Klappenarm, während die kreisförmige Zahnstange im Kellerraum befestigt ist. Diese Anordnung bietet den Vorteil eines leichteren Gegengewichts, hat aber den Nachteil der weniger guten Zugänglichkeit der Motoren und Vorgelege.

Der Antrieb mittels Elektromotoren ist dem mittels Druckwasser vorzuziehen, weil bei ihm die störende Wirkung des Frostes entfällt und der Elektromotor im Gegensatz zu dem Druckwasserkolben nicht mehr Arbeit verbraucht, als für die Überwindung der oft sehr stark wechselnden Bewegungswiderstände nötig ist.


Abb. 204. Schaukel- oder Wiegeklappbrücke.

Bei größeren K. werden zweckmäßig selbsttätige Vorrichtungen angeordnet, um die Klappe gegen zu große Drehgeschwindigkeiten, die z. B. durch kräftige Windstöße verursacht werden können, zu schützen. Es können k dies Gewinde- oder Federlastdruckbremsen


Abb. 205. Schaukel- oder Wiegeklappbrücke.
oder auch elektrische Bremsen sein. Für den rechtzeitigen und stoßfreien Übergang der K. in den Ruhestand werden bei mit Druckwasser bewegten K. Vorrichtungen angebracht, die den Druckwasser-Zu- bzw. -Abfluß rechtzeitig verringern. Bei elektrisch bewegten K. wird der Strom selbsttätig unterbrochen und die Bewegungsvorrichtung gebremst. Außerdem werden auch wohl Wasserdruck- oder Luftdruckbuffer angeordnet.

Zu I b. Die am meisten verbreiteten K. dieser Bauart sind die von Lomblardie vor 1824 erfundenen und von Scherzer in Chicago zuerst in großem Maßstabe ausgearbeiteten sog. Schaukel- oder Wiege-K. Mindestens zwei Hauptträger der Klappe sind bei diesen K. mit Kreissektoren ausgerüstet, die sich auf wagrechten Rollbahnen bewegen können. Die Sektoren werden entweder unterhalb der Fahrbahn (Abb. 204) oder auch oberhalb der Fahrbahn (Abb. 205) angeordnet. Im ersteren Fall erhalten die Hauptträger hinter dem Sektor eine Verlängerung, die das Gegengewicht trägt. Die Fahrbahn der Klappe wird meistens über diese Verlängerung durchgeführt und die Trennungsfuge liegt dann am Ende des kurzen Klappenarms. Im zweiten Fall gibt man den Sektoren einen größeren Radius und baut das Gegengewicht an den Sektoren an.

Der Mittelpunkt des Sektors bewegt sich beim Öffnen und Schließen der K. in einer wagrechten Ebene; die Gegengewichte werden deshalb meistens so angeordnet, daß der Schwerpunkt der Klappe mit dem Mittelpunkt des Sektors zusammenfällt, damit für das Öffnen und Schließen der K. nur die Arbeit für die Massenbeschleunigung und die Reibungsarbeit geleistet werden braucht.

Bei einigen Schaukel-K. hat man aber den Schwerpunkt in den den Winkel des Sektors halbierenden Radius ein wenig unterhalb des Mittelpunktes gelegt. Es wird dann auf die geschlossene Klappe ein Drehmoment im Sinne des Öffnens und auf die geöffnete Klappe ein solches im Sinne des Schließens ausgeübt, welche Drehmomente den für die Bewegung der Klappe bestimmten Antriebsmechanismus im Anfang unterstützen und während der zweiten Hälfte der Bewegung eine Verzögerung bewirken.

Die Sektoren werden entweder in der Ebene des Hauptträgers angeordnet oder seitlich des Haupttägers an diesen verschraubt. Letztere Anordnung wird oft bedingt, wenn dem Sektor nur ein kleiner Radius gegeben werden kann. Die Sektoren wurden in den ersten Jahren aus Blechen und - oder -Eisen zusammengesetzt, an die eine Rollplatte aus Flußeisen oder Stahl festgemacht wurde. Sie waren einfach oder doppelt. Bei einigen K. mit einfachen Sektoren ist nach einigen Betriebsjahren eine Trennung der beiden Schenkel der Winkeleisen aufgetreten. Die Ursache dieser Risse ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt, dürfte aber auf eine durch Auswalzung entstandene Verlängerung der Rollplatte zurückzuführen sein. Um diese Unzuträglichkeiten zu vermeiden, werden die Sektoren neuerdings bisweilen aus Stahlguß hergestellt, oder es wird der Sektor aus einem aus Flußeisen konstruierten Dreieck und einem Segment aus Stahlguß aufgebaut. Die Willems-K. in Utrecht hat gußeiserne Sektoren.

Die seitlich an den Hauptträgern verschraubten Sektoren sind immer aus Stahlguß hergestellt. Die Hauptträger, die keine Sektoren erhalten, rüstet man zweckmäßig in der senkrechten

dem kurzen Klappenarm, während die kreisförmige Zahnstange im Kellerraum befestigt ist. Diese Anordnung bietet den Vorteil eines leichteren Gegengewichts, hat aber den Nachteil der weniger guten Zugänglichkeit der Motoren und Vorgelege.

Der Antrieb mittels Elektromotoren ist dem mittels Druckwasser vorzuziehen, weil bei ihm die störende Wirkung des Frostes entfällt und der Elektromotor im Gegensatz zu dem Druckwasserkolben nicht mehr Arbeit verbraucht, als für die Überwindung der oft sehr stark wechselnden Bewegungswiderstände nötig ist.


Abb. 204. Schaukel- oder Wiegeklappbrücke.

Bei größeren K. werden zweckmäßig selbsttätige Vorrichtungen angeordnet, um die Klappe gegen zu große Drehgeschwindigkeiten, die z. B. durch kräftige Windstöße verursacht werden können, zu schützen. Es können k dies Gewinde- oder Federlastdruckbremsen


Abb. 205. Schaukel- oder Wiegeklappbrücke.
oder auch elektrische Bremsen sein. Für den rechtzeitigen und stoßfreien Übergang der K. in den Ruhestand werden bei mit Druckwasser bewegten K. Vorrichtungen angebracht, die den Druckwasser-Zu- bzw. -Abfluß rechtzeitig verringern. Bei elektrisch bewegten K. wird der Strom selbsttätig unterbrochen und die Bewegungsvorrichtung gebremst. Außerdem werden auch wohl Wasserdruck- oder Luftdruckbuffer angeordnet.

Zu I b. Die am meisten verbreiteten K. dieser Bauart sind die von Lomblardie vor 1824 erfundenen und von Scherzer in Chicago zuerst in großem Maßstabe ausgearbeiteten sog. Schaukel- oder Wiege-K. Mindestens zwei Hauptträger der Klappe sind bei diesen K. mit Kreissektoren ausgerüstet, die sich auf wagrechten Rollbahnen bewegen können. Die Sektoren werden entweder unterhalb der Fahrbahn (Abb. 204) oder auch oberhalb der Fahrbahn (Abb. 205) angeordnet. Im ersteren Fall erhalten die Hauptträger hinter dem Sektor eine Verlängerung, die das Gegengewicht trägt. Die Fahrbahn der Klappe wird meistens über diese Verlängerung durchgeführt und die Trennungsfuge liegt dann am Ende des kurzen Klappenarms. Im zweiten Fall gibt man den Sektoren einen größeren Radius und baut das Gegengewicht an den Sektoren an.

Der Mittelpunkt des Sektors bewegt sich beim Öffnen und Schließen der K. in einer wagrechten Ebene; die Gegengewichte werden deshalb meistens so angeordnet, daß der Schwerpunkt der Klappe mit dem Mittelpunkt des Sektors zusammenfällt, damit für das Öffnen und Schließen der K. nur die Arbeit für die Massenbeschleunigung und die Reibungsarbeit geleistet werden braucht.

Bei einigen Schaukel-K. hat man aber den Schwerpunkt in den den Winkel des Sektors halbierenden Radius ein wenig unterhalb des Mittelpunktes gelegt. Es wird dann auf die geschlossene Klappe ein Drehmoment im Sinne des Öffnens und auf die geöffnete Klappe ein solches im Sinne des Schließens ausgeübt, welche Drehmomente den für die Bewegung der Klappe bestimmten Antriebsmechanismus im Anfang unterstützen und während der zweiten Hälfte der Bewegung eine Verzögerung bewirken.

Die Sektoren werden entweder in der Ebene des Hauptträgers angeordnet oder seitlich des Haupttägers an diesen verschraubt. Letztere Anordnung wird oft bedingt, wenn dem Sektor nur ein kleiner Radius gegeben werden kann. Die Sektoren wurden in den ersten Jahren aus Blechen und - oder -Eisen zusammengesetzt, an die eine Rollplatte aus Flußeisen oder Stahl festgemacht wurde. Sie waren einfach oder doppelt. Bei einigen K. mit einfachen Sektoren ist nach einigen Betriebsjahren eine Trennung der beiden Schenkel der Winkeleisen aufgetreten. Die Ursache dieser Risse ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt, dürfte aber auf eine durch Auswalzung entstandene Verlängerung der Rollplatte zurückzuführen sein. Um diese Unzuträglichkeiten zu vermeiden, werden die Sektoren neuerdings bisweilen aus Stahlguß hergestellt, oder es wird der Sektor aus einem aus Flußeisen konstruierten Dreieck und einem Segment aus Stahlguß aufgebaut. Die Willems-K. in Utrecht hat gußeiserne Sektoren.

Die seitlich an den Hauptträgern verschraubten Sektoren sind immer aus Stahlguß hergestellt. Die Hauptträger, die keine Sektoren erhalten, rüstet man zweckmäßig in der senkrechten

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[362/0379] dem kurzen Klappenarm, während die kreisförmige Zahnstange im Kellerraum befestigt ist. Diese Anordnung bietet den Vorteil eines leichteren Gegengewichts, hat aber den Nachteil der weniger guten Zugänglichkeit der Motoren und Vorgelege. Der Antrieb mittels Elektromotoren ist dem mittels Druckwasser vorzuziehen, weil bei ihm die störende Wirkung des Frostes entfällt und der Elektromotor im Gegensatz zu dem Druckwasserkolben nicht mehr Arbeit verbraucht, als für die Überwindung der oft sehr stark wechselnden Bewegungswiderstände nötig ist. [Abbildung Abb. 204. Schaukel- oder Wiegeklappbrücke. ] Bei größeren K. werden zweckmäßig selbsttätige Vorrichtungen angeordnet, um die Klappe gegen zu große Drehgeschwindigkeiten, die z. B. durch kräftige Windstöße verursacht werden können, zu schützen. Es können k dies Gewinde- oder Federlastdruckbremsen [Abbildung Abb. 205. Schaukel- oder Wiegeklappbrücke. ] oder auch elektrische Bremsen sein. Für den rechtzeitigen und stoßfreien Übergang der K. in den Ruhestand werden bei mit Druckwasser bewegten K. Vorrichtungen angebracht, die den Druckwasser-Zu- bzw. -Abfluß rechtzeitig verringern. Bei elektrisch bewegten K. wird der Strom selbsttätig unterbrochen und die Bewegungsvorrichtung gebremst. Außerdem werden auch wohl Wasserdruck- oder Luftdruckbuffer angeordnet. Zu I b. Die am meisten verbreiteten K. dieser Bauart sind die von Lomblardie vor 1824 erfundenen und von Scherzer in Chicago zuerst in großem Maßstabe ausgearbeiteten sog. Schaukel- oder Wiege-K. Mindestens zwei Hauptträger der Klappe sind bei diesen K. mit Kreissektoren ausgerüstet, die sich auf wagrechten Rollbahnen bewegen können. Die Sektoren werden entweder unterhalb der Fahrbahn (Abb. 204) oder auch oberhalb der Fahrbahn (Abb. 205) angeordnet. Im ersteren Fall erhalten die Hauptträger hinter dem Sektor eine Verlängerung, die das Gegengewicht trägt. Die Fahrbahn der Klappe wird meistens über diese Verlängerung durchgeführt und die Trennungsfuge liegt dann am Ende des kurzen Klappenarms. Im zweiten Fall gibt man den Sektoren einen größeren Radius und baut das Gegengewicht an den Sektoren an. Der Mittelpunkt des Sektors bewegt sich beim Öffnen und Schließen der K. in einer wagrechten Ebene; die Gegengewichte werden deshalb meistens so angeordnet, daß der Schwerpunkt der Klappe mit dem Mittelpunkt des Sektors zusammenfällt, damit für das Öffnen und Schließen der K. nur die Arbeit für die Massenbeschleunigung und die Reibungsarbeit geleistet werden braucht. Bei einigen Schaukel-K. hat man aber den Schwerpunkt in den den Winkel des Sektors halbierenden Radius ein wenig unterhalb des Mittelpunktes gelegt. Es wird dann auf die geschlossene Klappe ein Drehmoment im Sinne des Öffnens und auf die geöffnete Klappe ein solches im Sinne des Schließens ausgeübt, welche Drehmomente den für die Bewegung der Klappe bestimmten Antriebsmechanismus im Anfang unterstützen und während der zweiten Hälfte der Bewegung eine Verzögerung bewirken. Die Sektoren werden entweder in der Ebene des Hauptträgers angeordnet oder seitlich des Haupttägers an diesen verschraubt. Letztere Anordnung wird oft bedingt, wenn dem Sektor nur ein kleiner Radius gegeben werden kann. Die Sektoren wurden in den ersten Jahren aus Blechen und [Abbildung] - oder [Abbildung] -Eisen zusammengesetzt, an die eine Rollplatte aus Flußeisen oder Stahl festgemacht wurde. Sie waren einfach oder doppelt. Bei einigen K. mit einfachen Sektoren ist nach einigen Betriebsjahren eine Trennung der beiden Schenkel der Winkeleisen aufgetreten. Die Ursache dieser Risse ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt, dürfte aber auf eine durch Auswalzung entstandene Verlängerung der Rollplatte zurückzuführen sein. Um diese Unzuträglichkeiten zu vermeiden, werden die Sektoren neuerdings bisweilen aus Stahlguß hergestellt, oder es wird der Sektor aus einem aus Flußeisen konstruierten Dreieck und einem Segment aus Stahlguß aufgebaut. Die Willems-K. in Utrecht hat gußeiserne Sektoren. Die seitlich an den Hauptträgern verschraubten Sektoren sind immer aus Stahlguß hergestellt. Die Hauptträger, die keine Sektoren erhalten, rüstet man zweckmäßig in der senkrechten

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/379>, abgerufen am 25.11.2024.