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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Magnetismus im Eisenkern des Leiters entsteht, verschwindet oder wechselt; sie wächst mit der Stärke des erregenden Stromes, mit der Windungszahl des Leiters, in dem die Ströme erregt werden sollen und mit der Stärke des magnetischen Feldes.

Die I. haben wechselnde Richtung (Wechselströme).

In den elektrischen Betriebseinrichtungen der Eisenbahnen kommen I. zur Verwendung beim Fernsprechen, beim Fernsprechanruf, bei der Auslösung der Signalläutewerke, bei Betätigung der Blockeinrichtungen (s. d.), bei der Erzeugung der Funkenstrecke in der Funkentelegraphie (s. d.) und in den elektrischen Beleuchtungs- und Kraftanlagen.

Die I. kommen nicht für alle Zwecke als Wechselströme zur Verwendung, sie werden für gewisse Zwecke durch Kommutatoren (Stromwender) gleichgerichtet.

Zu den I. ist auch der im Stromleiter selbst beim Entstehen des Stromes auftretende Gegenstrom und der beim Verschwinden des Stromes auftretende Extrastrom zu rechnen; diese haben aber für die Praxis keine Bedeutung und können hier unerörtert bleiben.

Fink.


Induktor. Früher bezeichnete man mit diesem Namen jede Vorrichtung, die bestimmt war, Induktionsströme (s. d.) zu erzeugen. Heute fallen unter diese Bezeichnung nur noch die Induktionsstromerzeuger zur Bildung einer Funkenstrecke - Funkeninduktor - (s. Funkentelegraphie) und die magnetelektrische Induktionsmaschine in der Ferne, wie sie W. v. Siemens im Jahre 1856 baute und wie sie heute als Stromerzeuger für den Fernsprechanruf, überhaupt zur Betätigung von Klingeln, für die Blockbedienung und für die Auslösung der elektrischen Signalläutewerke bei den Eisenbahnen allgemein verbreitet ist. Dieser Magnetinduktor besteht aus einer Anzahl hufeisenförmiger kräftiger Stahlmagnete (N-S in Abb. 172), die zu einem Magnetsystem verbunden sind. In dem durch die Pole gebildeten magnetischen Kraftlinienfelde (s. Induktionsströme) dreht sich, angetrieben durch eine Kurbel mit Zahnradübersetzung, mit großer Geschwindigkeit ein Eisenanker von Doppel-T-Querschnitt - A der Abb. 172 - der parallel zu seiner Drehungsachse Abb. 172.

annähernd bis zur Zylinderform mit vielen Windungen feinen isolierten Drahtes bewickelt ist. An den beiden Enden sind Kapseln mit Drehzapfen aufgesetzt (Abb. 174 a und b). Der Länge nach sind die Drahtwindungen durch Schutzbleche aus Messing überdeckt. In den bei den Drehungen des Ankers die Kraftlinien der Magnetpole im rechten Winkel schneidenden Drahtwindungen werden, wenn sie durch die Außenleitung zu einem Kreise geschlossen sind, bei jeder halben Umdrehung in rascher Folge abwechselnd je ein Stromstoß positiver


Abb. 173. Induktor mit 6 Magneten.
und ein Stromstoß negativer Richtung, also Ströme wechselnder Richtung oder Wechselströme,
Abb. 174 a.
Abb. 174 b.

erregt, deren Spannung um so größer ist, je schneller die Drehungen erfolgen, je größer die Zahl der Drahtwindungen und je stärker das magnetische Feld ist. Der Eisenkern A in Abb. 172 verstärkt die induzierende Wirkung durch den bei jeder halben Umdrehung sich vollziehenden Wechsel des in ihm erregten Magnetismus.

Je nach ihrem Verwendungszweck erhalten die I. 2-18 Magnete. Die Anrufinduktoren für Fernsprecher erhalten 2-4, die Blockinduktoren 6-9, die I. zum Auslösen der Signalläutewerke, die Läuteinduktoren, 12-18

Magnetismus im Eisenkern des Leiters entsteht, verschwindet oder wechselt; sie wächst mit der Stärke des erregenden Stromes, mit der Windungszahl des Leiters, in dem die Ströme erregt werden sollen und mit der Stärke des magnetischen Feldes.

Die I. haben wechselnde Richtung (Wechselströme).

In den elektrischen Betriebseinrichtungen der Eisenbahnen kommen I. zur Verwendung beim Fernsprechen, beim Fernsprechanruf, bei der Auslösung der Signalläutewerke, bei Betätigung der Blockeinrichtungen (s. d.), bei der Erzeugung der Funkenstrecke in der Funkentelegraphie (s. d.) und in den elektrischen Beleuchtungs- und Kraftanlagen.

Die I. kommen nicht für alle Zwecke als Wechselströme zur Verwendung, sie werden für gewisse Zwecke durch Kommutatoren (Stromwender) gleichgerichtet.

Zu den I. ist auch der im Stromleiter selbst beim Entstehen des Stromes auftretende Gegenstrom und der beim Verschwinden des Stromes auftretende Extrastrom zu rechnen; diese haben aber für die Praxis keine Bedeutung und können hier unerörtert bleiben.

Fink.


Induktor. Früher bezeichnete man mit diesem Namen jede Vorrichtung, die bestimmt war, Induktionsströme (s. d.) zu erzeugen. Heute fallen unter diese Bezeichnung nur noch die Induktionsstromerzeuger zur Bildung einer Funkenstrecke – Funkeninduktor – (s. Funkentelegraphie) und die magnetelektrische Induktionsmaschine in der Ferne, wie sie W. v. Siemens im Jahre 1856 baute und wie sie heute als Stromerzeuger für den Fernsprechanruf, überhaupt zur Betätigung von Klingeln, für die Blockbedienung und für die Auslösung der elektrischen Signalläutewerke bei den Eisenbahnen allgemein verbreitet ist. Dieser Magnetinduktor besteht aus einer Anzahl hufeisenförmiger kräftiger Stahlmagnete (N–S in Abb. 172), die zu einem Magnetsystem verbunden sind. In dem durch die Pole gebildeten magnetischen Kraftlinienfelde (s. Induktionsströme) dreht sich, angetrieben durch eine Kurbel mit Zahnradübersetzung, mit großer Geschwindigkeit ein Eisenanker von Doppel-T-Querschnitt – A der Abb. 172 – der parallel zu seiner Drehungsachse Abb. 172.

annähernd bis zur Zylinderform mit vielen Windungen feinen isolierten Drahtes bewickelt ist. An den beiden Enden sind Kapseln mit Drehzapfen aufgesetzt (Abb. 174 a und b). Der Länge nach sind die Drahtwindungen durch Schutzbleche aus Messing überdeckt. In den bei den Drehungen des Ankers die Kraftlinien der Magnetpole im rechten Winkel schneidenden Drahtwindungen werden, wenn sie durch die Außenleitung zu einem Kreise geschlossen sind, bei jeder halben Umdrehung in rascher Folge abwechselnd je ein Stromstoß positiver


Abb. 173. Induktor mit 6 Magneten.
und ein Stromstoß negativer Richtung, also Ströme wechselnder Richtung oder Wechselströme,
Abb. 174 a.
Abb. 174 b.

erregt, deren Spannung um so größer ist, je schneller die Drehungen erfolgen, je größer die Zahl der Drahtwindungen und je stärker das magnetische Feld ist. Der Eisenkern A in Abb. 172 verstärkt die induzierende Wirkung durch den bei jeder halben Umdrehung sich vollziehenden Wechsel des in ihm erregten Magnetismus.

Je nach ihrem Verwendungszweck erhalten die I. 2–18 Magnete. Die Anrufinduktoren für Fernsprecher erhalten 2–4, die Blockinduktoren 6–9, die I. zum Auslösen der Signalläutewerke, die Läuteinduktoren, 12–18

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[269/0284] Magnetismus im Eisenkern des Leiters entsteht, verschwindet oder wechselt; sie wächst mit der Stärke des erregenden Stromes, mit der Windungszahl des Leiters, in dem die Ströme erregt werden sollen und mit der Stärke des magnetischen Feldes. Die I. haben wechselnde Richtung (Wechselströme). In den elektrischen Betriebseinrichtungen der Eisenbahnen kommen I. zur Verwendung beim Fernsprechen, beim Fernsprechanruf, bei der Auslösung der Signalläutewerke, bei Betätigung der Blockeinrichtungen (s. d.), bei der Erzeugung der Funkenstrecke in der Funkentelegraphie (s. d.) und in den elektrischen Beleuchtungs- und Kraftanlagen. Die I. kommen nicht für alle Zwecke als Wechselströme zur Verwendung, sie werden für gewisse Zwecke durch Kommutatoren (Stromwender) gleichgerichtet. Zu den I. ist auch der im Stromleiter selbst beim Entstehen des Stromes auftretende Gegenstrom und der beim Verschwinden des Stromes auftretende Extrastrom zu rechnen; diese haben aber für die Praxis keine Bedeutung und können hier unerörtert bleiben. Fink. Induktor. Früher bezeichnete man mit diesem Namen jede Vorrichtung, die bestimmt war, Induktionsströme (s. d.) zu erzeugen. Heute fallen unter diese Bezeichnung nur noch die Induktionsstromerzeuger zur Bildung einer Funkenstrecke – Funkeninduktor – (s. Funkentelegraphie) und die magnetelektrische Induktionsmaschine in der Ferne, wie sie W. v. Siemens im Jahre 1856 baute und wie sie heute als Stromerzeuger für den Fernsprechanruf, überhaupt zur Betätigung von Klingeln, für die Blockbedienung und für die Auslösung der elektrischen Signalläutewerke bei den Eisenbahnen allgemein verbreitet ist. Dieser Magnetinduktor besteht aus einer Anzahl hufeisenförmiger kräftiger Stahlmagnete (N–S in Abb. 172), die zu einem Magnetsystem verbunden sind. In dem durch die Pole gebildeten magnetischen Kraftlinienfelde (s. Induktionsströme) dreht sich, angetrieben durch eine Kurbel mit Zahnradübersetzung, mit großer Geschwindigkeit ein Eisenanker von Doppel-T-Querschnitt – A der Abb. 172 – der parallel zu seiner Drehungsachse [Abbildung Abb. 172. ] annähernd bis zur Zylinderform mit vielen Windungen feinen isolierten Drahtes bewickelt ist. An den beiden Enden sind Kapseln mit Drehzapfen aufgesetzt (Abb. 174 a und b). Der Länge nach sind die Drahtwindungen durch Schutzbleche aus Messing überdeckt. In den bei den Drehungen des Ankers die Kraftlinien der Magnetpole im rechten Winkel schneidenden Drahtwindungen werden, wenn sie durch die Außenleitung zu einem Kreise geschlossen sind, bei jeder halben Umdrehung in rascher Folge abwechselnd je ein Stromstoß positiver [Abbildung Abb. 173. Induktor mit 6 Magneten. ] und ein Stromstoß negativer Richtung, also Ströme wechselnder Richtung oder Wechselströme, [Abbildung Abb. 174 a. ] [Abbildung Abb. 174 b. ] erregt, deren Spannung um so größer ist, je schneller die Drehungen erfolgen, je größer die Zahl der Drahtwindungen und je stärker das magnetische Feld ist. Der Eisenkern A in Abb. 172 verstärkt die induzierende Wirkung durch den bei jeder halben Umdrehung sich vollziehenden Wechsel des in ihm erregten Magnetismus. Je nach ihrem Verwendungszweck erhalten die I. 2–18 Magnete. Die Anrufinduktoren für Fernsprecher erhalten 2–4, die Blockinduktoren 6–9, die I. zum Auslösen der Signalläutewerke, die Läuteinduktoren, 12–18

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/284>, abgerufen am 22.11.2024.