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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Hubbrücken (vertical lift-bridges; ponts levants, ponts ascenceur; ponti alzabili), bewegliche Brücken (s. d.); bei denen durch lotrechte Hebung eines Teiles der Brückenkonstruktion das erforderliche Verkehrsprofil unter der Brücke freigemacht wird.


Abb. 149. Hubbrücke in Alt-Ofen.

Man hat zweierlei Arten von H., u. zw.:

a) solche, bei denen der ganze über der freizumachenden Fahrstraße liegende Überbau gehoben wird, und

b) solche, bei denen die Hauptträger in der erforderlichen Höhe festliegen und die an diesen Trägern aufgehängte Fahrbahn zur Freimachung des Verkehrsprofils hochgezogen wird.

Bei beiden Arten wird zur Verminderung der Arbeit beim Heben das Gewicht der zu hebenden Teile ausgeglichen.

Zu a) Das Ausgleichen des Gewichts des zu hebenden Überbaues findet bei dieser Bauart meistens durch Gegengewichte, bei geringer Hubhöhe auch wohl durch Druckwasserkolben oder Schwimmer statt. Im ersten Fall hat man meistens an beiden Enden des zu hebenden Überbaues fachwerkartig durchgebildete Türme angeordnet, die oben mit Rillen versehene Rollen tragen und zur Aufnahme der die Gegengewichte tragenden Ketten oder Drahtseile dienen. Die Befestigung der Drahtseile an den Gegengewichten findet in neuerer Zeit mittels Ausgleichvorrichtungen statt, so daß jedes Seil einen gleich großen Teil des Gewichts trägt.


Abb. 150.

Im zweiten und dritten Fall ruht der zu hebende Überbau auf Druckwasserkolben oder Schwimmern, deren Druck aufwärts ungefähr dem Gewicht des zu hebenden Überbaues gleich ist, so daß für die Bewegung nur eine geringe Kraft notwendig wird.

Die Bewegung des Überbaues findet im ersten und im letzten Fall mittels Handkraft, Dampf oder Elektrizität statt.

Für schwere H. und größere Hubhöhen kommt in den letzten Jahren wohl hauptsächlich die Bewegung mittels Elektrizität in Betracht. Ist das Brückengewicht mittels Druckwasserkolben

Hubbrücken (vertical lift-bridges; ponts levants, ponts ascenceur; ponti alzabili), bewegliche Brücken (s. d.); bei denen durch lotrechte Hebung eines Teiles der Brückenkonstruktion das erforderliche Verkehrsprofil unter der Brücke freigemacht wird.


Abb. 149. Hubbrücke in Alt-Ofen.

Man hat zweierlei Arten von H., u. zw.:

a) solche, bei denen der ganze über der freizumachenden Fahrstraße liegende Überbau gehoben wird, und

b) solche, bei denen die Hauptträger in der erforderlichen Höhe festliegen und die an diesen Trägern aufgehängte Fahrbahn zur Freimachung des Verkehrsprofils hochgezogen wird.

Bei beiden Arten wird zur Verminderung der Arbeit beim Heben das Gewicht der zu hebenden Teile ausgeglichen.

Zu a) Das Ausgleichen des Gewichts des zu hebenden Überbaues findet bei dieser Bauart meistens durch Gegengewichte, bei geringer Hubhöhe auch wohl durch Druckwasserkolben oder Schwimmer statt. Im ersten Fall hat man meistens an beiden Enden des zu hebenden Überbaues fachwerkartig durchgebildete Türme angeordnet, die oben mit Rillen versehene Rollen tragen und zur Aufnahme der die Gegengewichte tragenden Ketten oder Drahtseile dienen. Die Befestigung der Drahtseile an den Gegengewichten findet in neuerer Zeit mittels Ausgleichvorrichtungen statt, so daß jedes Seil einen gleich großen Teil des Gewichts trägt.


Abb. 150.

Im zweiten und dritten Fall ruht der zu hebende Überbau auf Druckwasserkolben oder Schwimmern, deren Druck aufwärts ungefähr dem Gewicht des zu hebenden Überbaues gleich ist, so daß für die Bewegung nur eine geringe Kraft notwendig wird.

Die Bewegung des Überbaues findet im ersten und im letzten Fall mittels Handkraft, Dampf oder Elektrizität statt.

Für schwere H. und größere Hubhöhen kommt in den letzten Jahren wohl hauptsächlich die Bewegung mittels Elektrizität in Betracht. Ist das Brückengewicht mittels Druckwasserkolben

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[242/0256] Hubbrücken (vertical lift-bridges; ponts levants, ponts ascenceur; ponti alzabili), bewegliche Brücken (s. d.); bei denen durch lotrechte Hebung eines Teiles der Brückenkonstruktion das erforderliche Verkehrsprofil unter der Brücke freigemacht wird. [Abbildung Abb. 149. Hubbrücke in Alt-Ofen. ] Man hat zweierlei Arten von H., u. zw.: a) solche, bei denen der ganze über der freizumachenden Fahrstraße liegende Überbau gehoben wird, und b) solche, bei denen die Hauptträger in der erforderlichen Höhe festliegen und die an diesen Trägern aufgehängte Fahrbahn zur Freimachung des Verkehrsprofils hochgezogen wird. Bei beiden Arten wird zur Verminderung der Arbeit beim Heben das Gewicht der zu hebenden Teile ausgeglichen. Zu a) Das Ausgleichen des Gewichts des zu hebenden Überbaues findet bei dieser Bauart meistens durch Gegengewichte, bei geringer Hubhöhe auch wohl durch Druckwasserkolben oder Schwimmer statt. Im ersten Fall hat man meistens an beiden Enden des zu hebenden Überbaues fachwerkartig durchgebildete Türme angeordnet, die oben mit Rillen versehene Rollen tragen und zur Aufnahme der die Gegengewichte tragenden Ketten oder Drahtseile dienen. Die Befestigung der Drahtseile an den Gegengewichten findet in neuerer Zeit mittels Ausgleichvorrichtungen statt, so daß jedes Seil einen gleich großen Teil des Gewichts trägt. [Abbildung Abb. 150. ] Im zweiten und dritten Fall ruht der zu hebende Überbau auf Druckwasserkolben oder Schwimmern, deren Druck aufwärts ungefähr dem Gewicht des zu hebenden Überbaues gleich ist, so daß für die Bewegung nur eine geringe Kraft notwendig wird. Die Bewegung des Überbaues findet im ersten und im letzten Fall mittels Handkraft, Dampf oder Elektrizität statt. Für schwere H. und größere Hubhöhen kommt in den letzten Jahren wohl hauptsächlich die Bewegung mittels Elektrizität in Betracht. Ist das Brückengewicht mittels Druckwasserkolben

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/256>, abgerufen am 02.10.2024.