Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

Bild:
<< vorherige Seite


Abb. 103. Laycockheizung.

b) Dampfluftheizung.

Bei diesem Heizsystem wird der Dampf der Hauptleitung entweder vor Eintritt in die Heizleitung in einer besonderen Vorrichtung - dem Einlaßregler - mit Luft gemischt und seiner Spannung beraubt, sodann durch alle Heizkörper geleitet und zum Einlaßregler zurückgeführt (Umlaufheizungen) oder aber er wird durch die für jeden Heizkörper gesondert angeordneten Einlaßregler lediglich in die mit der Außenluft in Verbindung stehenden Heizkörper geleitet.

Die Dampfzufuhr wird nach der Füllung der Heizkörper mit Dampf durch den Einlaßregler selbsttätig abgestellt.

Eine Dampfluftumlaufheizung nach dem System Heintz ist in Abb. 102 dargestellt.

Die Hauptleitung ist zur Entwässerung gegen die Wagenmitte zu mit Gefälle angeordnet und enthält an der tiefsten Stelle einen Wasserabscheider W mit selbsttätigem Entleerer L zur Entfernung des Niederschlagswassers. Von der Hauptleitung zweigt ein Rohr nach dem Einlaßregler R ab, der den Dampfeintritt selbsttätig nach dem Wärmegrad der Heizeinrichtung regeln soll. Ein Absperrhahn in dieser Zweigleitung dient dazu, erforderlichenfalls den Einlaßregler und die davon abhängende H. des betreffenden Wagens abstellen zu können, ohne dadurch die H. der anderen Wagen des Zuges zu beeinflussen. Der bei A in den Einlaßregler (Abb. 100) eintretende Dampf gelangt durch das anfangs offene Ventil in die Düse C, mischt sich hier mit Luft, die durch das Rohr E von der Düse angesaugt wird und gelangt in die bei D anschließende Heizleitung;

Das druckfreie Heizgemisch verteilt sich durch diese Heizleitung, die vom Einlaßregler nach dem an ihrem Ende angeschlossenen selbsttätigen Entleerer L Gefälle hat, in die einzelnen Heizkörper und strömt durch die gemeinsame Rückleitung nach dem Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers und durch das Rohr G zum Einlaßregler zurück. Der selbsttätige Entleerer in der Hauptleitung und der druckfreie Entleerer (Abb. 101) am Ende der Heizleitung beruhen beide in ihrer Wirkung auf der Ausdehnung eines wärmeempfindlichen Federbügels, der bei der geringeren Wärme des Niederschlagswassers ein Ablaßventil öffnet und das Wasser ausläßt, den Auslaß aber schließt, sobald Dampf in den Entleerer gelangt.

Die Heizkörper werden gegen die gemeinsame Rückleitung geneigt verlegt, und diese Rückleitung erhält wiederum Gefälle nach der Austrittsöffnung M am Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers.

Dampf und warme Luft aus der Rückleitung werden am Endkrümmer durch das Rohr



Abb. 103. Laycockheizung.

β) Dampfluftheizung.

Bei diesem Heizsystem wird der Dampf der Hauptleitung entweder vor Eintritt in die Heizleitung in einer besonderen Vorrichtung – dem Einlaßregler – mit Luft gemischt und seiner Spannung beraubt, sodann durch alle Heizkörper geleitet und zum Einlaßregler zurückgeführt (Umlaufheizungen) oder aber er wird durch die für jeden Heizkörper gesondert angeordneten Einlaßregler lediglich in die mit der Außenluft in Verbindung stehenden Heizkörper geleitet.

Die Dampfzufuhr wird nach der Füllung der Heizkörper mit Dampf durch den Einlaßregler selbsttätig abgestellt.

Eine Dampfluftumlaufheizung nach dem System Heintz ist in Abb. 102 dargestellt.

Die Hauptleitung ist zur Entwässerung gegen die Wagenmitte zu mit Gefälle angeordnet und enthält an der tiefsten Stelle einen Wasserabscheider W mit selbsttätigem Entleerer L zur Entfernung des Niederschlagswassers. Von der Hauptleitung zweigt ein Rohr nach dem Einlaßregler R ab, der den Dampfeintritt selbsttätig nach dem Wärmegrad der Heizeinrichtung regeln soll. Ein Absperrhahn in dieser Zweigleitung dient dazu, erforderlichenfalls den Einlaßregler und die davon abhängende H. des betreffenden Wagens abstellen zu können, ohne dadurch die H. der anderen Wagen des Zuges zu beeinflussen. Der bei A in den Einlaßregler (Abb. 100) eintretende Dampf gelangt durch das anfangs offene Ventil in die Düse C, mischt sich hier mit Luft, die durch das Rohr E von der Düse angesaugt wird und gelangt in die bei D anschließende Heizleitung;

Das druckfreie Heizgemisch verteilt sich durch diese Heizleitung, die vom Einlaßregler nach dem an ihrem Ende angeschlossenen selbsttätigen Entleerer L Gefälle hat, in die einzelnen Heizkörper und strömt durch die gemeinsame Rückleitung nach dem Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers und durch das Rohr G zum Einlaßregler zurück. Der selbsttätige Entleerer in der Hauptleitung und der druckfreie Entleerer (Abb. 101) am Ende der Heizleitung beruhen beide in ihrer Wirkung auf der Ausdehnung eines wärmeempfindlichen Federbügels, der bei der geringeren Wärme des Niederschlagswassers ein Ablaßventil öffnet und das Wasser ausläßt, den Auslaß aber schließt, sobald Dampf in den Entleerer gelangt.

Die Heizkörper werden gegen die gemeinsame Rückleitung geneigt verlegt, und diese Rückleitung erhält wiederum Gefälle nach der Austrittsöffnung M am Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers.

Dampf und warme Luft aus der Rückleitung werden am Endkrümmer durch das Rohr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0196" n="182"/>
          <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0179.jpg" rendition="#c">
            <head>Abb. 103. Laycockheizung.</head><lb/>
          </figure><lb/>
          <p rendition="#c">&#x03B2;) <hi rendition="#g">Dampfluftheizung</hi>.</p><lb/>
          <p>Bei diesem Heizsystem wird der Dampf der Hauptleitung entweder vor Eintritt in die Heizleitung in einer besonderen Vorrichtung &#x2013; dem Einlaßregler &#x2013; mit Luft gemischt und seiner Spannung beraubt, sodann durch alle Heizkörper geleitet und zum Einlaßregler zurückgeführt (Umlaufheizungen) oder aber er wird durch die für jeden Heizkörper gesondert angeordneten Einlaßregler lediglich in die mit der Außenluft in Verbindung stehenden Heizkörper geleitet.</p><lb/>
          <p>Die Dampfzufuhr wird nach der Füllung der Heizkörper mit Dampf durch den Einlaßregler selbsttätig abgestellt.</p><lb/>
          <p>Eine Dampfluftumlaufheizung nach dem <hi rendition="#g">System Heintz</hi> ist in Abb. 102 dargestellt.</p><lb/>
          <p>Die Hauptleitung ist zur Entwässerung gegen die Wagenmitte zu mit Gefälle angeordnet und enthält an der tiefsten Stelle einen Wasserabscheider <hi rendition="#i">W</hi> mit selbsttätigem Entleerer <hi rendition="#i">L</hi> zur Entfernung des Niederschlagswassers. Von der Hauptleitung zweigt ein Rohr nach dem Einlaßregler <hi rendition="#i">R</hi> ab, der den Dampfeintritt selbsttätig nach dem Wärmegrad der Heizeinrichtung regeln soll. Ein Absperrhahn in dieser Zweigleitung dient dazu, erforderlichenfalls den Einlaßregler und die davon abhängende H. des betreffenden Wagens abstellen zu können, ohne dadurch die H. der anderen Wagen des Zuges zu beeinflussen. Der bei <hi rendition="#i">A</hi> in den Einlaßregler (Abb. 100) eintretende Dampf gelangt durch das anfangs offene Ventil in die Düse <hi rendition="#i">C</hi>, mischt sich hier mit Luft, die durch das Rohr <hi rendition="#i">E</hi> von der Düse angesaugt wird und gelangt in die bei <hi rendition="#i">D</hi> anschließende Heizleitung;</p><lb/>
          <p>Das druckfreie Heizgemisch verteilt sich durch diese Heizleitung, die vom Einlaßregler nach dem an ihrem Ende angeschlossenen selbsttätigen Entleerer <hi rendition="#i">L</hi> Gefälle hat, in die einzelnen Heizkörper und strömt durch die gemeinsame Rückleitung nach dem Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers und durch das Rohr <hi rendition="#i">G</hi> zum Einlaßregler zurück. Der selbsttätige Entleerer in der Hauptleitung und der druckfreie Entleerer (Abb. 101) am Ende der Heizleitung beruhen beide in ihrer Wirkung auf der Ausdehnung eines wärmeempfindlichen Federbügels, der bei der geringeren Wärme des Niederschlagswassers ein Ablaßventil öffnet und das Wasser ausläßt, den Auslaß aber schließt, sobald Dampf in den Entleerer gelangt.</p><lb/>
          <p>Die Heizkörper werden gegen die gemeinsame Rückleitung geneigt verlegt, und diese Rückleitung erhält wiederum Gefälle nach der Austrittsöffnung <hi rendition="#i">M</hi> am Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers.</p><lb/>
          <p>Dampf und warme Luft aus der Rückleitung werden am Endkrümmer durch das Rohr
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0196] [Abbildung Abb. 103. Laycockheizung. ] β) Dampfluftheizung. Bei diesem Heizsystem wird der Dampf der Hauptleitung entweder vor Eintritt in die Heizleitung in einer besonderen Vorrichtung – dem Einlaßregler – mit Luft gemischt und seiner Spannung beraubt, sodann durch alle Heizkörper geleitet und zum Einlaßregler zurückgeführt (Umlaufheizungen) oder aber er wird durch die für jeden Heizkörper gesondert angeordneten Einlaßregler lediglich in die mit der Außenluft in Verbindung stehenden Heizkörper geleitet. Die Dampfzufuhr wird nach der Füllung der Heizkörper mit Dampf durch den Einlaßregler selbsttätig abgestellt. Eine Dampfluftumlaufheizung nach dem System Heintz ist in Abb. 102 dargestellt. Die Hauptleitung ist zur Entwässerung gegen die Wagenmitte zu mit Gefälle angeordnet und enthält an der tiefsten Stelle einen Wasserabscheider W mit selbsttätigem Entleerer L zur Entfernung des Niederschlagswassers. Von der Hauptleitung zweigt ein Rohr nach dem Einlaßregler R ab, der den Dampfeintritt selbsttätig nach dem Wärmegrad der Heizeinrichtung regeln soll. Ein Absperrhahn in dieser Zweigleitung dient dazu, erforderlichenfalls den Einlaßregler und die davon abhängende H. des betreffenden Wagens abstellen zu können, ohne dadurch die H. der anderen Wagen des Zuges zu beeinflussen. Der bei A in den Einlaßregler (Abb. 100) eintretende Dampf gelangt durch das anfangs offene Ventil in die Düse C, mischt sich hier mit Luft, die durch das Rohr E von der Düse angesaugt wird und gelangt in die bei D anschließende Heizleitung; Das druckfreie Heizgemisch verteilt sich durch diese Heizleitung, die vom Einlaßregler nach dem an ihrem Ende angeschlossenen selbsttätigen Entleerer L Gefälle hat, in die einzelnen Heizkörper und strömt durch die gemeinsame Rückleitung nach dem Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers und durch das Rohr G zum Einlaßregler zurück. Der selbsttätige Entleerer in der Hauptleitung und der druckfreie Entleerer (Abb. 101) am Ende der Heizleitung beruhen beide in ihrer Wirkung auf der Ausdehnung eines wärmeempfindlichen Federbügels, der bei der geringeren Wärme des Niederschlagswassers ein Ablaßventil öffnet und das Wasser ausläßt, den Auslaß aber schließt, sobald Dampf in den Entleerer gelangt. Die Heizkörper werden gegen die gemeinsame Rückleitung geneigt verlegt, und diese Rückleitung erhält wiederum Gefälle nach der Austrittsöffnung M am Endkrümmer unterhalb des Einlaßreglers. Dampf und warme Luft aus der Rückleitung werden am Endkrümmer durch das Rohr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:44Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/196
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/196>, abgerufen am 26.08.2024.