Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Ringe sind mehrere schmale Ringe verwendet. Der Schieber soll den beiden erstgenannten an guter Dichtung nicht nachstehen. Nach neueren Versuchen sollen Schieber mit mehreren schmalen Ringen weniger Dampfverluste verursachen als solche mit einem breiten Ring. In Abb. 205, Bd. III, S. 245 (vgl. Art. Dampfschieber) Abb. 71. Hochwaldschieber mit doppelter Einströmung. Abb. 72. Luftsaugeventil. Sicherheitsventile, Luftsaugeventile und Druckausgleichvorrichtungen an den Dampfzylindern sind bei H. notwendig, um beim Leerlauf der Lokomotive Ansaugen von Luft in die Zylinder und schädliche Kompression zu vermeiden. Die Sicherheitsventile Abb. 73. Druckausgleichvorrichtung für Heißdampflokomotiven. Ringe sind mehrere schmale Ringe verwendet. Der Schieber soll den beiden erstgenannten an guter Dichtung nicht nachstehen. Nach neueren Versuchen sollen Schieber mit mehreren schmalen Ringen weniger Dampfverluste verursachen als solche mit einem breiten Ring. In Abb. 205, Bd. III, S. 245 (vgl. Art. Dampfschieber) Abb. 71. Hochwaldschieber mit doppelter Einströmung. Abb. 72. Luftsaugeventil. Sicherheitsventile, Luftsaugeventile und Druckausgleichvorrichtungen an den Dampfzylindern sind bei H. notwendig, um beim Leerlauf der Lokomotive Ansaugen von Luft in die Zylinder und schädliche Kompression zu vermeiden. Die Sicherheitsventile Abb. 73. Druckausgleichvorrichtung für Heißdampflokomotiven. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="146"/> Ringe sind mehrere schmale Ringe verwendet. Der Schieber soll den beiden erstgenannten an guter Dichtung nicht nachstehen. Nach neueren Versuchen sollen Schieber mit mehreren schmalen Ringen weniger Dampfverluste verursachen als solche mit einem breiten Ring. In Abb. 205, Bd. III, S. 245 (vgl. Art. Dampfschieber)<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0143.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 71. Hochwaldschieber mit doppelter Einströmung.</head><lb/></figure><lb/> ist ein Kolbenschieber Patent Schmidt mit federnden Ringen und Trickkanal veranschaulicht. Dieser wie der Hochwaldschieber haben den Vorteil, daß infolge der doppelten<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0145.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 72. Luftsaugeventil.</head><lb/></figure><lb/> Einströmung ein kleinerer Schieberdurchmesser oder bei gleichem Durchmesser eine größere Kolbengeschwindigkeit genommen werden kann wie bei Schiebern mit einfacher Einströmung. Die Stangen der Schieber mit innerer Einströmung erhalten keine Stopfbüchsen, sondern nur reibungslose Labyrinthdichtungen, da für sie nur Abdampf in Frage kommt. Um schädliche Spannungen in den Zylinderwandungen zu vermeiden, laufen die Kolbenschieber in eingesetzten Büchsen (Abb. 69), die durch umlaufenden Dampf geheizt werden, sich deshalb gleichmäßig mit den Kolbenschiebern bei wechselnden Dampftemperaturen ausdehnen und hierdurch Undichtheiten und schädliche Spannungen vermeiden. Da die Kolbenschieber entlastet sind, die Stopfbüchsenreibung auch bei innerer Einströmung auf ein Mindestmaß herabgemindert ist, können die zu ihrer Bewegung dienenden Steuerungsteile leichter Bauart sein und wird der Eigenwiderstand verringert.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Sicherheitsventile</hi>, <hi rendition="#g">Luftsaugeventile</hi> und <hi rendition="#g">Druckausgleichvorrichtungen</hi> an den Dampfzylindern sind bei H. notwendig, um beim Leerlauf der Lokomotive Ansaugen von Luft in die Zylinder und schädliche Kompression zu vermeiden. Die <hi rendition="#g">Sicherheitsventile</hi><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0144.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 73. Druckausgleichvorrichtung für Heißdampflokomotiven.</head><lb/></figure><lb/> sind von bekannter Bauart mit Federbelastung und werden auf den Normaldruck des Kessels eingestellt. Zweckmäßig werden auch die Kondenswasserhähne mit Sicherheitsventilen versehen, damit jede Gefahr der Beschädigung des Zylinders durch mitgerissenes Kesselwasser oder Kondenswasser ausgeschlossen ist. Abb. 72 zeigt ein selbsttätiges <hi rendition="#g">Luftsaugeventil</hi> einfachster Bauart von 80–100 <hi rendition="#i">mm</hi> Durchmesser, wie es über den Schieberkasten oder an dem Dampfeinströmungsrohr angebracht </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0160]
Ringe sind mehrere schmale Ringe verwendet. Der Schieber soll den beiden erstgenannten an guter Dichtung nicht nachstehen. Nach neueren Versuchen sollen Schieber mit mehreren schmalen Ringen weniger Dampfverluste verursachen als solche mit einem breiten Ring. In Abb. 205, Bd. III, S. 245 (vgl. Art. Dampfschieber)
[Abbildung Abb. 71. Hochwaldschieber mit doppelter Einströmung.
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ist ein Kolbenschieber Patent Schmidt mit federnden Ringen und Trickkanal veranschaulicht. Dieser wie der Hochwaldschieber haben den Vorteil, daß infolge der doppelten
[Abbildung Abb. 72. Luftsaugeventil.
]
Einströmung ein kleinerer Schieberdurchmesser oder bei gleichem Durchmesser eine größere Kolbengeschwindigkeit genommen werden kann wie bei Schiebern mit einfacher Einströmung. Die Stangen der Schieber mit innerer Einströmung erhalten keine Stopfbüchsen, sondern nur reibungslose Labyrinthdichtungen, da für sie nur Abdampf in Frage kommt. Um schädliche Spannungen in den Zylinderwandungen zu vermeiden, laufen die Kolbenschieber in eingesetzten Büchsen (Abb. 69), die durch umlaufenden Dampf geheizt werden, sich deshalb gleichmäßig mit den Kolbenschiebern bei wechselnden Dampftemperaturen ausdehnen und hierdurch Undichtheiten und schädliche Spannungen vermeiden. Da die Kolbenschieber entlastet sind, die Stopfbüchsenreibung auch bei innerer Einströmung auf ein Mindestmaß herabgemindert ist, können die zu ihrer Bewegung dienenden Steuerungsteile leichter Bauart sein und wird der Eigenwiderstand verringert.
Sicherheitsventile, Luftsaugeventile und Druckausgleichvorrichtungen an den Dampfzylindern sind bei H. notwendig, um beim Leerlauf der Lokomotive Ansaugen von Luft in die Zylinder und schädliche Kompression zu vermeiden. Die Sicherheitsventile
[Abbildung Abb. 73. Druckausgleichvorrichtung für Heißdampflokomotiven.
]
sind von bekannter Bauart mit Federbelastung und werden auf den Normaldruck des Kessels eingestellt. Zweckmäßig werden auch die Kondenswasserhähne mit Sicherheitsventilen versehen, damit jede Gefahr der Beschädigung des Zylinders durch mitgerissenes Kesselwasser oder Kondenswasser ausgeschlossen ist. Abb. 72 zeigt ein selbsttätiges Luftsaugeventil einfachster Bauart von 80–100 mm Durchmesser, wie es über den Schieberkasten oder an dem Dampfeinströmungsrohr angebracht
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