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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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sie drückt gleichzeitig die Kugelringe gegen ihre Schleifflächen, ohne die Beweglichkeit der ganzen Büchse zu verhindern (Abb. 68). Als Schieber werden Kolbenschieber, vereinzelt und nur bei mäßiger Überhitzung Flachschieber angewendet


Abb. 69. Kolbenschieber mit federnden Ringen und innerer Einströmung nach Schmidt.
(s. auch Dampfschieber, Bd. III, S. 240). Kolbenschieber werden mit federndem breiten Ring und Nutendichtung (stufenweise Entlastung) oder mit mehreren federnden schmalen Ringen sowohl mit innerer als auch mit äußerer Dampfeinströmung gebaut. Abb. 69 zeigt einen Schieber Schmidtscher Bauart mit innerer Einströmung. Mehrere im Dichtungsringangebrachte Löcher von 5 mm Durchmesser stehen mit dem äußeren Dampfkanal in Verbindung, so daß der Ring vom Dampfdruck entlastet ist und nur durch seine Federkraft angedrückt wird. Damit der Ring nicht durch die Kolbendeckel festgeklemmt wird, ist der innere Deckel elastisch und nur mit dem inneren Rand gegen den Schieberkörper festgeschraubt, während der äußere Rand nur durch den auf den Deckel ausgeübten Überdruck angepreßt wird. Einen Kolbenschieber mit äußerer Dampfeinströmung, wie ihn Gölsdorf-Wien bei H. der österreichischen Staatsbahnen anwendet, ist in Abb. 70 dargestellt. Borsig-Berlin wendet Kolbenschieber nach Hochwald an, wie sie in Abb. 71 zur Darstellung gebracht sind. Die Schieberköpfe BB steuern mit ihren Außenkanten

Abb. 70. Kolbenschieber mit äußerer Dampfeinströmung.
den Abdampf, die Stege des Mittelstücks D steuern die Einströmung. Sie arbeiten mit muldenförmigen Vertiefungen der Schieberbüchse zusammen, wodurch ähnlich wie bei den Trick-Schiebern eine Verdopplung der Einströmspalten erzielt wird. Statt der breiten

sie drückt gleichzeitig die Kugelringe gegen ihre Schleifflächen, ohne die Beweglichkeit der ganzen Büchse zu verhindern (Abb. 68). Als Schieber werden Kolbenschieber, vereinzelt und nur bei mäßiger Überhitzung Flachschieber angewendet


Abb. 69. Kolbenschieber mit federnden Ringen und innerer Einströmung nach Schmidt.
(s. auch Dampfschieber, Bd. III, S. 240). Kolbenschieber werden mit federndem breiten Ring und Nutendichtung (stufenweise Entlastung) oder mit mehreren federnden schmalen Ringen sowohl mit innerer als auch mit äußerer Dampfeinströmung gebaut. Abb. 69 zeigt einen Schieber Schmidtscher Bauart mit innerer Einströmung. Mehrere im Dichtungsringangebrachte Löcher von 5 mm Durchmesser stehen mit dem äußeren Dampfkanal in Verbindung, so daß der Ring vom Dampfdruck entlastet ist und nur durch seine Federkraft angedrückt wird. Damit der Ring nicht durch die Kolbendeckel festgeklemmt wird, ist der innere Deckel elastisch und nur mit dem inneren Rand gegen den Schieberkörper festgeschraubt, während der äußere Rand nur durch den auf den Deckel ausgeübten Überdruck angepreßt wird. Einen Kolbenschieber mit äußerer Dampfeinströmung, wie ihn Gölsdorf-Wien bei H. der österreichischen Staatsbahnen anwendet, ist in Abb. 70 dargestellt. Borsig-Berlin wendet Kolbenschieber nach Hochwald an, wie sie in Abb. 71 zur Darstellung gebracht sind. Die Schieberköpfe BB steuern mit ihren Außenkanten

Abb. 70. Kolbenschieber mit äußerer Dampfeinströmung.
den Abdampf, die Stege des Mittelstücks D steuern die Einströmung. Sie arbeiten mit muldenförmigen Vertiefungen der Schieberbüchse zusammen, wodurch ähnlich wie bei den Trick-Schiebern eine Verdopplung der Einströmspalten erzielt wird. Statt der breiten

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[145/0159] sie drückt gleichzeitig die Kugelringe gegen ihre Schleifflächen, ohne die Beweglichkeit der ganzen Büchse zu verhindern (Abb. 68). Als Schieber werden Kolbenschieber, vereinzelt und nur bei mäßiger Überhitzung Flachschieber angewendet [Abbildung Abb. 69. Kolbenschieber mit federnden Ringen und innerer Einströmung nach Schmidt. ] (s. auch Dampfschieber, Bd. III, S. 240). Kolbenschieber werden mit federndem breiten Ring und Nutendichtung (stufenweise Entlastung) oder mit mehreren federnden schmalen Ringen sowohl mit innerer als auch mit äußerer Dampfeinströmung gebaut. Abb. 69 zeigt einen Schieber Schmidtscher Bauart mit innerer Einströmung. Mehrere im Dichtungsringangebrachte Löcher von 5 mm Durchmesser stehen mit dem äußeren Dampfkanal in Verbindung, so daß der Ring vom Dampfdruck entlastet ist und nur durch seine Federkraft angedrückt wird. Damit der Ring nicht durch die Kolbendeckel festgeklemmt wird, ist der innere Deckel elastisch und nur mit dem inneren Rand gegen den Schieberkörper festgeschraubt, während der äußere Rand nur durch den auf den Deckel ausgeübten Überdruck angepreßt wird. Einen Kolbenschieber mit äußerer Dampfeinströmung, wie ihn Gölsdorf-Wien bei H. der österreichischen Staatsbahnen anwendet, ist in Abb. 70 dargestellt. Borsig-Berlin wendet Kolbenschieber nach Hochwald an, wie sie in Abb. 71 zur Darstellung gebracht sind. Die Schieberköpfe BB steuern mit ihren Außenkanten [Abbildung Abb. 70. Kolbenschieber mit äußerer Dampfeinströmung. ] den Abdampf, die Stege des Mittelstücks D steuern die Einströmung. Sie arbeiten mit muldenförmigen Vertiefungen der Schieberbüchse zusammen, wodurch ähnlich wie bei den Trick-Schiebern eine Verdopplung der Einströmspalten erzielt wird. Statt der breiten

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/159>, abgerufen am 22.11.2024.