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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Bahnlinie. Die Ausdehnung der als zweigleisige offene Strecke mit kleinstem Halbmesser von 250 m und stärkster Steigung von 1 : 80 angelegten Bahn beträgt 26·6 km. Sie setzt sich zusammen aus der das verkehrsreiche Stadtgebiet zwischen dem Hauptbahnhof Altona und Barmbeck durchziehenden Stadtstrecke - 13·7 km - und den Vorortstrecken von Barmbeck nach Ohlsdorf (Hamburger Zentralfriedhof, Krematorium) - 3·9 km - und von Altona nach Blankenese - 9·0 km. Die Bahn hat 17 Stationen, deren Entfernungen im Mittel 1·67 km betragen.

Betriebsmittel. Die Züge sind aus Einheiten von kurz gekuppelten dreiachsigen Wagenpaaren mit beiderseitigen Führerständen nach Abb. 41 zusammengesetzt. Die älteren Wagenpaare der AEG., zurzeit noch die Mehrzahl, haben 3 Winter-Eichberg-Triebmaschinen von je rd. 115 PS.-Stundenleistung in der in der Abbildung angegebenen Verteilung, die mit einer Zahnradübersetzung von 1 : 4·22 auf die 1 m großen Triebräder einwirken. Die neueren Wagenpaare der AEG. besitzen nur zwei Motoren von je 200 PS. in einem der beiden Drehgestelle der Zugeinheit. Die von den SSW. ausgerüsteten Wagenpaare haben 2 Triebmaschinen, die älteren von je rd. 150 PS., die neueren von je rd. 180 PS.-Stundenleistung, bei einer Zahnradübersetzung von 1 : 3·65. Das Leergewicht eines betriebsfertigen neueren Paares beträgt 62 bis 63 t gegen 69 bis 71 t bei der älteren Bauart. Der Stromverbrauch beträgt auf das t km nach vorgenommenen Meßfahrten 33 bis 35 Wattstunden, während die Firmen 40·5 bis 42 Wattstunden gewährleisteten. Das Wagenpaar kostete rd. 106.000 M.

Die vom Fahrdraht durch Bügel oder Scheren abgenommene mittlere Stromspannung von 6000 Volt wird am Wagen durch einen Leistungsumformer auf die Triebmaschinenspannung von 450 oder 720 Volt heruntergeformt und durch die Fahrschienen zur Kraftquelle zurückgeleitet. In den Werkstätten und Wagenschuppen des Betriebsbahnhofs Ohlsdorf kommt aus Sicherheitsgründen Strom von nur 300 Volt zur Verwendung, der von seitlich verlegten Oberleitungsdrähten durch Dickinsonsche Rollen abgenommen wird, deren jedes Wagenpaar zwei - eine für jede Fahrrichtung - trägt. Wird einer dieser Stromabnehmer zwecks Anlage an die Niederspannungsleitung freigemacht, so fallen die Hochspannungsbügel selbsttätig herab und der Leistungstransformator wird ausgeschaltet.


Abb. 41. Wagenpaar der Stadt- und Vorortbahn Blankenese-Ohlsdorf.

Stromversorgung. Die Fahrleitung ist in Vielfachaufhängung mit einfacher Kette verspannt. Der regelrecht 5·2 m über Schienenoberkante hängende gerillte Fahrdraht a (Abb. 42 und 43) von 90 mm2 Querschnitt ist an einen stählernen Hilfstragdraht b von 6 mm Durchmesser geklemmt, der wiederum in Abständen von höchstens 6 m an dem 35 mm2 starken verzinkten Stahldrahttrageseil c aufgehängt ist. Im ganzen sind 67 km Einfachgleise überspannt; die Ausrüstung einschließlich Speiseleitungen kostete für das Gleis km rd. 26.000 M.

Die Fahrleitungen werden an 7 Speisepunkten mit 6300 Volt Wechselstrom beschickt, teils direkt aus einpoligen Speiseleitungen, teils aus Transformatoren, deren Primärseiten durch zweipolige Speiseleitungen Wechselstrom von 30.000 Volt erhalten. Die Speiseleitungen werden teils direkt von dem am Nordende

Bahnlinie. Die Ausdehnung der als zweigleisige offene Strecke mit kleinstem Halbmesser von 250 m und stärkster Steigung von 1 : 80 angelegten Bahn beträgt 26·6 km. Sie setzt sich zusammen aus der das verkehrsreiche Stadtgebiet zwischen dem Hauptbahnhof Altona und Barmbeck durchziehenden Stadtstrecke – 13·7 km – und den Vorortstrecken von Barmbeck nach Ohlsdorf (Hamburger Zentralfriedhof, Krematorium) – 3·9 km – und von Altona nach Blankenese – 9·0 km. Die Bahn hat 17 Stationen, deren Entfernungen im Mittel 1·67 km betragen.

Betriebsmittel. Die Züge sind aus Einheiten von kurz gekuppelten dreiachsigen Wagenpaaren mit beiderseitigen Führerständen nach Abb. 41 zusammengesetzt. Die älteren Wagenpaare der AEG., zurzeit noch die Mehrzahl, haben 3 Winter-Eichberg-Triebmaschinen von je rd. 115 PS.-Stundenleistung in der in der Abbildung angegebenen Verteilung, die mit einer Zahnradübersetzung von 1 : 4·22 auf die 1 m großen Triebräder einwirken. Die neueren Wagenpaare der AEG. besitzen nur zwei Motoren von je 200 PS. in einem der beiden Drehgestelle der Zugeinheit. Die von den SSW. ausgerüsteten Wagenpaare haben 2 Triebmaschinen, die älteren von je rd. 150 PS., die neueren von je rd. 180 PS.-Stundenleistung, bei einer Zahnradübersetzung von 1 : 3·65. Das Leergewicht eines betriebsfertigen neueren Paares beträgt 62 bis 63 t gegen 69 bis 71 t bei der älteren Bauart. Der Stromverbrauch beträgt auf das t km nach vorgenommenen Meßfahrten 33 bis 35 Wattstunden, während die Firmen 40·5 bis 42 Wattstunden gewährleisteten. Das Wagenpaar kostete rd. 106.000 M.

Die vom Fahrdraht durch Bügel oder Scheren abgenommene mittlere Stromspannung von 6000 Volt wird am Wagen durch einen Leistungsumformer auf die Triebmaschinenspannung von 450 oder 720 Volt heruntergeformt und durch die Fahrschienen zur Kraftquelle zurückgeleitet. In den Werkstätten und Wagenschuppen des Betriebsbahnhofs Ohlsdorf kommt aus Sicherheitsgründen Strom von nur 300 Volt zur Verwendung, der von seitlich verlegten Oberleitungsdrähten durch Dickinsonsche Rollen abgenommen wird, deren jedes Wagenpaar zwei – eine für jede Fahrrichtung – trägt. Wird einer dieser Stromabnehmer zwecks Anlage an die Niederspannungsleitung freigemacht, so fallen die Hochspannungsbügel selbsttätig herab und der Leistungstransformator wird ausgeschaltet.


Abb. 41. Wagenpaar der Stadt- und Vorortbahn Blankenese-Ohlsdorf.

Stromversorgung. Die Fahrleitung ist in Vielfachaufhängung mit einfacher Kette verspannt. Der regelrecht 5·2 m über Schienenoberkante hängende gerillte Fahrdraht a (Abb. 42 und 43) von 90 mm2 Querschnitt ist an einen stählernen Hilfstragdraht b von 6 mm Durchmesser geklemmt, der wiederum in Abständen von höchstens 6 m an dem 35 mm2 starken verzinkten Stahldrahttrageseil c aufgehängt ist. Im ganzen sind 67 km Einfachgleise überspannt; die Ausrüstung einschließlich Speiseleitungen kostete für das Gleis km rd. 26.000 M.

Die Fahrleitungen werden an 7 Speisepunkten mit 6300 Volt Wechselstrom beschickt, teils direkt aus einpoligen Speiseleitungen, teils aus Transformatoren, deren Primärseiten durch zweipolige Speiseleitungen Wechselstrom von 30.000 Volt erhalten. Die Speiseleitungen werden teils direkt von dem am Nordende

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[108/0119] Bahnlinie. Die Ausdehnung der als zweigleisige offene Strecke mit kleinstem Halbmesser von 250 m und stärkster Steigung von 1 : 80 angelegten Bahn beträgt 26·6 km. Sie setzt sich zusammen aus der das verkehrsreiche Stadtgebiet zwischen dem Hauptbahnhof Altona und Barmbeck durchziehenden Stadtstrecke – 13·7 km – und den Vorortstrecken von Barmbeck nach Ohlsdorf (Hamburger Zentralfriedhof, Krematorium) – 3·9 km – und von Altona nach Blankenese – 9·0 km. Die Bahn hat 17 Stationen, deren Entfernungen im Mittel 1·67 km betragen. Betriebsmittel. Die Züge sind aus Einheiten von kurz gekuppelten dreiachsigen Wagenpaaren mit beiderseitigen Führerständen nach Abb. 41 zusammengesetzt. Die älteren Wagenpaare der AEG., zurzeit noch die Mehrzahl, haben 3 Winter-Eichberg-Triebmaschinen von je rd. 115 PS.-Stundenleistung in der in der Abbildung angegebenen Verteilung, die mit einer Zahnradübersetzung von 1 : 4·22 auf die 1 m großen Triebräder einwirken. Die neueren Wagenpaare der AEG. besitzen nur zwei Motoren von je 200 PS. in einem der beiden Drehgestelle der Zugeinheit. Die von den SSW. ausgerüsteten Wagenpaare haben 2 Triebmaschinen, die älteren von je rd. 150 PS., die neueren von je rd. 180 PS.-Stundenleistung, bei einer Zahnradübersetzung von 1 : 3·65. Das Leergewicht eines betriebsfertigen neueren Paares beträgt 62 bis 63 t gegen 69 bis 71 t bei der älteren Bauart. Der Stromverbrauch beträgt auf das t km nach vorgenommenen Meßfahrten 33 bis 35 Wattstunden, während die Firmen 40·5 bis 42 Wattstunden gewährleisteten. Das Wagenpaar kostete rd. 106.000 M. Die vom Fahrdraht durch Bügel oder Scheren abgenommene mittlere Stromspannung von 6000 Volt wird am Wagen durch einen Leistungsumformer auf die Triebmaschinenspannung von 450 oder 720 Volt heruntergeformt und durch die Fahrschienen zur Kraftquelle zurückgeleitet. In den Werkstätten und Wagenschuppen des Betriebsbahnhofs Ohlsdorf kommt aus Sicherheitsgründen Strom von nur 300 Volt zur Verwendung, der von seitlich verlegten Oberleitungsdrähten durch Dickinsonsche Rollen abgenommen wird, deren jedes Wagenpaar zwei – eine für jede Fahrrichtung – trägt. Wird einer dieser Stromabnehmer zwecks Anlage an die Niederspannungsleitung freigemacht, so fallen die Hochspannungsbügel selbsttätig herab und der Leistungstransformator wird ausgeschaltet. [Abbildung Abb. 41. Wagenpaar der Stadt- und Vorortbahn Blankenese-Ohlsdorf. ] Stromversorgung. Die Fahrleitung ist in Vielfachaufhängung mit einfacher Kette verspannt. Der regelrecht 5·2 m über Schienenoberkante hängende gerillte Fahrdraht a (Abb. 42 und 43) von 90 mm2 Querschnitt ist an einen stählernen Hilfstragdraht b von 6 mm Durchmesser geklemmt, der wiederum in Abständen von höchstens 6 m an dem 35 mm2 starken verzinkten Stahldrahttrageseil c aufgehängt ist. Im ganzen sind 67 km Einfachgleise überspannt; die Ausrüstung einschließlich Speiseleitungen kostete für das Gleis km rd. 26.000 M. Die Fahrleitungen werden an 7 Speisepunkten mit 6300 Volt Wechselstrom beschickt, teils direkt aus einpoligen Speiseleitungen, teils aus Transformatoren, deren Primärseiten durch zweipolige Speiseleitungen Wechselstrom von 30.000 Volt erhalten. Die Speiseleitungen werden teils direkt von dem am Nordende

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/119>, abgerufen am 21.11.2024.