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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Holzpfahl wieder herausgezogen und in das nun hohle Blechrohr der Beton, in der Regel 1 : 7 gemischt, eingestampft.

3. Herstellen des Pfeilers unter stetiger Zurückziehung einer Blechröhre. Hierbei gibt es wieder zwei Methoden. Die eine mittels Rammens einer eigenen Pfahlspitze aus Beton oder Gußeisen mit aufgesetztem Blechrohre (Simplexpfähle, Abb. 328), die andere mittels Ausbohrung des innerhalb
Abb. 326.
Abb. 327. Konuspfahl, System Stern.

Abb. 328. Simplexpfahl.
Abb. 329.

der Blechröhre befindlichen Erdkernes. Diese hat den Vorteil, daß man stets über die Art des Untergrundes Aufschluß erhält (Straußpfähle, Abb. 329). Das Betonieren des hohlen Kernes (Abb. 330) geschieht bei beiden Methoden in ähnlicher Weise, indem mit fortschreitender Betonierung und Stampfung das Blechrohr nach und nach aufwärts gezogen wird. Betonpfeiler nach diesen beiden Methoden haben den Vorteil, daß durch das Stampfen sich der weiche Beton an das Erdreich unterhalb des Blechrohres andrückt und je nach der Widerstandsfähigkeit des Untergrundes sich Ausbauchungen und Einschnürungen des Pfeilers zeigen (Abb. 331).

Zur Herstellung eines Eisenbetonrostes werden in die obere Partie der Pfeilerköpfe Eiseneinlagen eingebettet.

d) Brunnengründung. Die Brunnengründung, die namentlich in Indien schon seit langer Zeit in Anwendung ist, läßt sich mit Erfolg nur durchführen, wenn die zu durchsetzenden Bodenschichten leicht abgegraben werden können und keine größeren Findlingsteine, Pfähle u. dgl. enthalten. Man bildet zylindrische oder parallelepipedische oben und unten offene Hohlkörper aus Mauerwerk, Holz oder Eisen, versenkt diese, indem man von dem Hohlraum aus das Bodenmaterial unter den Körpern beseitigt, entweder bei Arbeit unter Wasser, oder nachdem man dieses ausgeschöpft hat. Ist in solcher Weise der feste Baugrund erreicht, so wird der Hohlraum mit Beton oder Mauerwerk ausgefüllt. Je nach der Form des Bauwerks kommt eine Anzahl solcher Brunnen nebeneinander zur Ausführung, die dann nach der Versenkung oben mittels Platten oder auch Gewölben gegenseitig verbunden werden, so daß eine Fläche entsteht, auf der die eigentlichen Gründungsschichten aufgebracht werden können (Abb. 332). Zuweilen wird auch ein der Gesamtfundamentfläche entsprechender großer Brunnen verwendet, der durch Scheidewände in eine Anzahl kleinerer Hohlräume zerlegt ist.

Gemauerte Senkbrunnen, insbesondere bei Brücken- und Hochbauten, erhalten bei mäßiger Gründungstiefe verschiedene, namentlich auch eckige, dem Grundriß des auszuführenden Bauwerks angepaßte Querschnittsformen, bei größeren Tiefen aber stets den kreisrunden Querschnitt. Die Zahl der nebeneinander herzustellenden Brunnen ist, wie schon erwähnt, von der Größe und der Grundform

Holzpfahl wieder herausgezogen und in das nun hohle Blechrohr der Beton, in der Regel 1 : 7 gemischt, eingestampft.

3. Herstellen des Pfeilers unter stetiger Zurückziehung einer Blechröhre. Hierbei gibt es wieder zwei Methoden. Die eine mittels Rammens einer eigenen Pfahlspitze aus Beton oder Gußeisen mit aufgesetztem Blechrohre (Simplexpfähle, Abb. 328), die andere mittels Ausbohrung des innerhalb
Abb. 326.
Abb. 327. Konuspfahl, System Stern.

Abb. 328. Simplexpfahl.
Abb. 329.

der Blechröhre befindlichen Erdkernes. Diese hat den Vorteil, daß man stets über die Art des Untergrundes Aufschluß erhält (Straußpfähle, Abb. 329). Das Betonieren des hohlen Kernes (Abb. 330) geschieht bei beiden Methoden in ähnlicher Weise, indem mit fortschreitender Betonierung und Stampfung das Blechrohr nach und nach aufwärts gezogen wird. Betonpfeiler nach diesen beiden Methoden haben den Vorteil, daß durch das Stampfen sich der weiche Beton an das Erdreich unterhalb des Blechrohres andrückt und je nach der Widerstandsfähigkeit des Untergrundes sich Ausbauchungen und Einschnürungen des Pfeilers zeigen (Abb. 331).

Zur Herstellung eines Eisenbetonrostes werden in die obere Partie der Pfeilerköpfe Eiseneinlagen eingebettet.

d) Brunnengründung. Die Brunnengründung, die namentlich in Indien schon seit langer Zeit in Anwendung ist, läßt sich mit Erfolg nur durchführen, wenn die zu durchsetzenden Bodenschichten leicht abgegraben werden können und keine größeren Findlingsteine, Pfähle u. dgl. enthalten. Man bildet zylindrische oder parallelepipedische oben und unten offene Hohlkörper aus Mauerwerk, Holz oder Eisen, versenkt diese, indem man von dem Hohlraum aus das Bodenmaterial unter den Körpern beseitigt, entweder bei Arbeit unter Wasser, oder nachdem man dieses ausgeschöpft hat. Ist in solcher Weise der feste Baugrund erreicht, so wird der Hohlraum mit Beton oder Mauerwerk ausgefüllt. Je nach der Form des Bauwerks kommt eine Anzahl solcher Brunnen nebeneinander zur Ausführung, die dann nach der Versenkung oben mittels Platten oder auch Gewölben gegenseitig verbunden werden, so daß eine Fläche entsteht, auf der die eigentlichen Gründungsschichten aufgebracht werden können (Abb. 332). Zuweilen wird auch ein der Gesamtfundamentfläche entsprechender großer Brunnen verwendet, der durch Scheidewände in eine Anzahl kleinerer Hohlräume zerlegt ist.

Gemauerte Senkbrunnen, insbesondere bei Brücken- und Hochbauten, erhalten bei mäßiger Gründungstiefe verschiedene, namentlich auch eckige, dem Grundriß des auszuführenden Bauwerks angepaßte Querschnittsformen, bei größeren Tiefen aber stets den kreisrunden Querschnitt. Die Zahl der nebeneinander herzustellenden Brunnen ist, wie schon erwähnt, von der Größe und der Grundform

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[406/0418] Holzpfahl wieder herausgezogen und in das nun hohle Blechrohr der Beton, in der Regel 1 : 7 gemischt, eingestampft. 3. Herstellen des Pfeilers unter stetiger Zurückziehung einer Blechröhre. Hierbei gibt es wieder zwei Methoden. Die eine mittels Rammens einer eigenen Pfahlspitze aus Beton oder Gußeisen mit aufgesetztem Blechrohre (Simplexpfähle, Abb. 328), die andere mittels Ausbohrung des innerhalb [Abbildung Abb. 326. ] [Abbildung Abb. 327. Konuspfahl, System Stern. ] [Abbildung Abb. 328. Simplexpfahl. ] [Abbildung Abb. 329. ] der Blechröhre befindlichen Erdkernes. Diese hat den Vorteil, daß man stets über die Art des Untergrundes Aufschluß erhält (Straußpfähle, Abb. 329). Das Betonieren des hohlen Kernes (Abb. 330) geschieht bei beiden Methoden in ähnlicher Weise, indem mit fortschreitender Betonierung und Stampfung das Blechrohr nach und nach aufwärts gezogen wird. Betonpfeiler nach diesen beiden Methoden haben den Vorteil, daß durch das Stampfen sich der weiche Beton an das Erdreich unterhalb des Blechrohres andrückt und je nach der Widerstandsfähigkeit des Untergrundes sich Ausbauchungen und Einschnürungen des Pfeilers zeigen (Abb. 331). Zur Herstellung eines Eisenbetonrostes werden in die obere Partie der Pfeilerköpfe Eiseneinlagen eingebettet. d) Brunnengründung. Die Brunnengründung, die namentlich in Indien schon seit langer Zeit in Anwendung ist, läßt sich mit Erfolg nur durchführen, wenn die zu durchsetzenden Bodenschichten leicht abgegraben werden können und keine größeren Findlingsteine, Pfähle u. dgl. enthalten. Man bildet zylindrische oder parallelepipedische oben und unten offene Hohlkörper aus Mauerwerk, Holz oder Eisen, versenkt diese, indem man von dem Hohlraum aus das Bodenmaterial unter den Körpern beseitigt, entweder bei Arbeit unter Wasser, oder nachdem man dieses ausgeschöpft hat. Ist in solcher Weise der feste Baugrund erreicht, so wird der Hohlraum mit Beton oder Mauerwerk ausgefüllt. Je nach der Form des Bauwerks kommt eine Anzahl solcher Brunnen nebeneinander zur Ausführung, die dann nach der Versenkung oben mittels Platten oder auch Gewölben gegenseitig verbunden werden, so daß eine Fläche entsteht, auf der die eigentlichen Gründungsschichten aufgebracht werden können (Abb. 332). Zuweilen wird auch ein der Gesamtfundamentfläche entsprechender großer Brunnen verwendet, der durch Scheidewände in eine Anzahl kleinerer Hohlräume zerlegt ist. Gemauerte Senkbrunnen, insbesondere bei Brücken- und Hochbauten, erhalten bei mäßiger Gründungstiefe verschiedene, namentlich auch eckige, dem Grundriß des auszuführenden Bauwerks angepaßte Querschnittsformen, bei größeren Tiefen aber stets den kreisrunden Querschnitt. Die Zahl der nebeneinander herzustellenden Brunnen ist, wie schon erwähnt, von der Größe und der Grundform

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/418>, abgerufen am 24.11.2024.